Donnerstag, 27. Mai 2010

0:2

Wie geplant ging es am Sonntag Abend wieder zur nächsten Karpfensession, um meine Rechnung vom Herrentag zu begleichen.
Gegen 17:30 Uhr war ich am Wasser und um 18:00 Uhr lagen beide Ruten in Angriffsstellung auf den Bissanzeigern. Anschließend noch ein paar Hände Futter an beide Angelplätze und es konnte losgehen.

Gefischt wurde mit den gleichen Montagen wie beim letzten Ansitz-Method Feeder am Festblei und Durchlaufmontage. Köder waren auch dieses Mal Frolic-Hanf-Boilies.
Angefüttert wurde an den letzten beiden Abenden mit Hartmais, Hanf und Frolics. Die Mischung für den Method Feeder wurde noch mit etwas Kartoffelstärke verfeinert, allerdings ohne den gewünschten Effekt. Das Futter war immer noch sehr locker.
Die Ruten waren keine zehn Minuten im Wasser, als der Bissanzeiger das erste Mal sein Lied sang und der Swinger nach unten raste. Fallbiss!
Blitzschnell schnappte ich mir die Rute und setzte den Anhieb. Mist! Kein Widerstand. Ich kurbelte ein, um festzustellen, dass sich eine größenwahnsinnige Plötze an meinem Boilie vergriffen hatte.

Wieder nicht mein Zielobjekt. Foto: Privat.
Natürlich wurde sie zurückgesetzt damit sie mich weiter nerven konnte. Danach dann neu beködert, den Feeder wieder gefüllt und raus damit vor die Seerosen.
Die andere Rute kostete mich nicht weniger Nerven. Es gab häufig Fehlalarme durch Schnurschwimmer, besonders nach dem Füttern. Aber auch das gab sich nach gut zwei Stunden. Fischkontakt Fehlanzeige!

Ab 20:00 Uhr passierte dann nichts mehr und ich beschloss gegen 21:30 Uhr meine Sachen zusammenzupacken. Da schlug plötzlich wieder der Bissanzeiger an. Piep, piep, piep. Biss!
Ich hatte kaum noch damit gerechnet, wollte die Rute gerade einholen und einpacken, doch offensichtlich geschehen doch noch Wunder. Ich griff mir die Rute, schlug an und fest. Dann wurde die Schnur sofort schlaff! Was war das!? Völlig verdutzt holte ich die Leine ein, nur um festzustellen, dass meine komplette Montage weg war. Warum kann ich mir nicht erklären! Es gab keinen Kampf, keinen Drill, keinen Widerstand. Es war einfach alles weg!
Frustriert packte ich ein und machte mich auf den Heimweg.

So steht es jetzt also 0:2! Und ich werde...nein, ich muss wiederkommen! Sowas kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Aber auf jeden Fall werde ich mein Tackle vor dem nächsten Ansitz gründlich überprüfen und viel Zeit mitbringen! Aller guten Dinge sind bekanntlich drei!

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Der Angler

Samstag, 15. Mai 2010

Herrentagssession - Die Zweite

Leider kam es nicht zur Fortsetzung meiner Session vom Donnerstag, denn das Angeln ist heut buchstäblich ins Wasser gefallen. Ich bin zwar kein Schönwetterangler, aber eine Lungenentzündung wollte ich auch nicht unbedingt riskieren. Und heut regnet es schon seit 5:45 Uhr durch!

Aber spätestens Pfingsten werde ich versuchen, meine Rechnung vom Herrentag zu begleichen!

Bis dahin...

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Der Angler

Freitag, 14. Mai 2010

Herrentagssession

Endlich war es soweit-meine erste Friedfischsession in dieser Saison sollte starten. Es ging mal wieder an eines meiner Hausgewässer, einen kleinen, ruhigen Teich. Ich hatte es auf Schleie abgesehen. Am Vorabend wurden zwei Stellen direkt vor den Seerosenfeldern mit gequollenem Mais, Hanf und zerkleinerten Frolics angefüttert. Gefischt werden sollte dann mit selbstgemachten Frolic-Hanf-Boilies. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an meine bessere Hälfe, die mich beim Boilierollen in mühevoller Kleinarbeit tatkräftig unterstützte.

Ich war also am Herrentag gegen 7:00 Uhr am Wasser und begann meine Ruten klar zu machen. An einer wurde ein Boilie am 8er Haken mit etwas Popup-Foam mit einem 40g-Antitangle-Blei als Durchlaufmontage gefischt und an der anderen Rute kam ein Method Feeder mit Festbleimontage und kurzem Vorfach mit 8er Haken zum Einsatz. Da ich bisher noch nicht mit Method Feeder gefischt hatte, war ich sehr gespannt auf das Ergebnis. Als Futter verwendete ich eine Mischung aus gemahlenen Frolics, gemahlenem Hanf und Paniermehl. Dazu kamen dann noch eine Hand voll gequollener Hanf- und Maiskörner. Das Ganze wurde dann zwischen zwei Seerosenfeldern in der Mitte des Teiches platziert. Die Durchlaufmontage kam direkt an die Kante eines Seerosenfeldes.

Dann kamen beide Ruten auf die Bissanzeiger. Anschließend hab ich beide Stellen nochmals ausgiebig mit Partikeln, Frolic-Stücken und einer Handvoll Hakenködern angefüttert und das Warten begann.

Gegen 8:00 Uhr gesellte sich ein Vater mit seinem Sohn zu mir, die den Herrentag auf die gleiche Weise verbringen wollten, wie ich. Wir haben ein wenig Anglerlatein ausgetauscht und er erzählte mir von einem Karpfen von 16 Pfund aus diesem Gewässer aus dem letzten Jahr. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass sich vor meinen Füßen auch Karpfen tummelten. In über 10 Jahren, die ich hier schon fische, war mir noch nie ein Bartelträger an den Haken geraten. Aber vielleicht dieses Mal...

Gegen 9:00 Uhr bemerkte ich ein Zucken in der Spitze meiner rechten Rute. Ich tat das Ganze als Schnurschwimmer ab, behielt die Sache aber im Auge. Nicht ohne Grund! Fünf Minuten später heulte mein Bissanzeiger auf und meine Freilaufrolle gab unbeeindruckt Schnur frei! Anschlag, Rute krumm, Bremse! Der saß! Die Schnur sauste nur so von meiner kleinen Freilaufrolle! Nun hieß es alles oder nichts! Würde der Fisch es schaffen sich in den Seerosen festzusetzen, wäre der Drops gelutscht. Also bremse fester stellen! Dann machte es nur noch einmal Ping und der Fisch war mit dem gesamten Vorfach auf und davon! Die Flüche, die mir in der Sekunde durch den Kopf gingen, wiederhole ich lieber nicht! Das war kein schlechter Fisch! Er hatte es mühelos geschafft, mein geflochtenes Vorfach zu sprengen und dabei noch ein paar Seerosen mit abgemäht. F*CK!!!

Auf die Ruten, fertig, los! Fotos (4): Privat
Also neu montiert, beködert und wieder raus damit. Zeit die zweite Rute auch zu kontrollieren, denn auch diese Rutenspitze zuckte verdächtig. Leider musste ich feststellen, dass auch hier das gesammte Vorfach fehlte. Ob nun der Karabiner nicht richtig geschlossen war, oder der Haken sich in den Seerosen verfangen hat, sind nur Vermutungen. Also auch hier neu bestückt, den Feeder wieder gefüllt und weitergefischt.

Um es kurz zu machen - die nächsten zwei Stunden passierte nichts mehr! An solch kleinen Gewässern hast Du oft nur eine Chance, oder der ganze Angeltag ist im A...! Die Action am Futterplatz legt sich nicht so schnell. Da hilft auch kein Füttern.


Nach zwei Stunden hab ich dann nochmals die Ruten kontrolliert, und musste feststellen, dass an der Feederrute der Boilie fehlte. Wahrscheinlich hatten die Plötze ihn vom Haar gespielt. Also wieder neu beködert und den Feeder gefüllt. An der anderen Rute entschied ich mich für einen Köderwechsel und fädelte vier Maiskörner aufs Haar.
Aber die Karpfen waren über alle Berge und auch von den Schleien war nichts zu sehen. Nur ein paar Weißfische versuchten sich wieder an der Maiskette...ohne Erfolg!
Gegen 13:00 Uhr entschied ich mich dann, zusammenzupacken und machte mich, wieder um eine Erfahrung reicher, auf den Heimweg. 

Auf jeden Fall werde ich mich jetzt stärker auf dieses Gewässer konzentrieren! Schade, dass der Method Feeder keinen Erfolg hatte. Ich hatte mir mehr davon versprochen. Aber ich werde wohl noch etwas an meiner Futtermischung rumexperimentieren um sie noch fester zu bekommen und nicht nur Weißfische anzulocken.
Samstag früh geht's weiter!

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Der Angler

Sonntag, 2. Mai 2010

Heringsangeln

Zwar ist die Saison doch schon so gut wie vorbei, doch ich wollte heut mit meinem Kumpel Mario noch einen Versuch auf Hering wagen. Da auf dem Rügendamm in Stralsund in den letzten Tagen nicht mehr so viel los war, gingen wir die Sache ganz ruhig an und machten uns Sonntag Morgen um kurz nach 8:00 Uhr auf den Weg Richtung Stralsund.

Unterwegs besorgen wir uns noch die entsprechenden Angelpapiere für die Küstengewässer. Die gibt es allerdings nicht mehr in der Total-Tanke in Stralsund, wie wir leider feststellen mussten, sondern seit diesem Jahr in der Aral-Tankstelle in der Greifswalder Straße.

Nachdem die Formalien erledigt waren, suchten wir uns eine nette Stelle auf dem alten Rügendamm. Die Brücke war nicht sehr stark besucht. Es waren vielleicht 20 oder 30 Angler vor Ort. So gegen 9:15 Uhr konnten wir dann unsere Paternoster in den Sund herablassen. Das Wetter war traumhaft-wir hatten Sonnenschein mit ein paar Schönwetterwolken und Wind aus Nordwest.

Es war auch gut, dass wir vorher noch die Tankstelle aufgesucht hatten, denn zwei nette Herren von der Fischereiaufsicht-sie seien hier nochmals freundlich gegrüßt-interessierten sich brennend für unsere Papiere.
Gegen 13:00 Uhr hatten wir genug Fisch für diese Saison im Eimer und machten uns auf den Heimweg. Zusammen hatten wir in gut 3 1/2 Stunden über 20 Kg Hering erbeuten können. Das sollte bis zur nächsten Saison reichen...und sauber gemacht wollen die Fische ja auch noch werden. Die Durchschnittsgröße der Heringe ist in diesem Jahr wirklich außergewöhnlich. Scheint als würden die Fangbegrenzungen doch was bringen!

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Der Angler

Kutterfahrt

Die angekündigte erste Karpfensession in diesem Jahr wurde aufgrund der, zumindest nachts, doch noch sehr niedrigen Temperaturen und aus Zeitmangel verschoben. Dafür stand am letzten Wochenende ein anderer alljährlicher Termin an. Es war wieder mal Zeit für eine Kutterfahrt auf Dorsch vor der Küste Rügens.

Am Samstag machte ich mich gegen 4:30 Uhr auf den Weg nach Sassnitz und gegen 6:30 Uhr stachen wir in See.
Das Wetter war gut, nahezu wolkenloser Himmel bei etwa 10 Grad Lufttemperatur und Wind zwischen 3 und 5.
Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichten wir die erste Stelle, an der wir unser Glück wagen wollten. Doch hier gingen nur 2 oder 3 Dorsche an Bord.

Da dieses Ergebnis nicht sehr berauschend war und der Wind nachließ, machten wir uns auf den Weg Richtung Adlergrund.
Der Eine oder Andere wird sicher wissen, wovon ich spreche. Für die, die es nicht tun: der Adlergrund liegt etwa 35 Kilometer vor der Küste Rügens, außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer und bietet einen sehr guten Dorschbestand. Doch das Angeln könnte auch dort bald vorbei sein, denn diverse Energiekonzerne planen die Errichtung von Offshore-Windparks in diesem Areal.

Aber zurück zum letzten Sonnabend. Gegen 10:30 Uhr erreichten wir den Adlergrund. Dort sollte auch die Taufe meiner neuen Sänger Aquantic Extreme Pilk mit einem Wurfgewicht von 40-170 Gramm und einer Länge von 2,70m stattfinden. Es handelt sich dabei um eine schöne, schlanke Meeresrute für das leichte Pilken. Schon bei kleineren Fischen konnte man die gute durchgängige Aktion der Rute bewundern, die aber auch noch genug Reserven für größere Kaliber bietet.

Der Köder lässt sich gut führen und man merkt auch geringsten Fischkontakt. Sie hat also ihre Feuertaufe bestanden und darf mich im Sommer nach Norwegen begleiten. Als Rolle kam eine Cormoran Stationärrolle mit geflochtener Schnur zum Einsatz. Diese hat mich auch schon so manches Mal in Norwegen begeleitet. Zwar kann man bei den geringen Tiefen in der Ostsee auch monofile Schnur nutzen, aber ich bilde mir zumindest ein, mit Geflochtener aufgrund der geringen Dehnung einen besseren Kontakt zum Fisch zu haben.

Als Köder verwandte ich einen 125g-Pilker in Heringsdekor und fing damit sehr gut. Aber auch andere Farben wie grün-gelb oder grün-gelb-rot fingen an diesem Tag ihre Fische. Als Beifänger fischte ich einen schwarzen Twister in zwölf Zentimeter Länge. Dieser brachte zwar weniger Fische, aber dafür meinen größten Dorsch an diesem Tag mit ca. 55cm und guten zwei Kilogramm.

Kurz vor der Rückfahrt verabschiedete sich mal wieder die Kurbel meiner Stationärrolle. Dies war mir auch im letzten Jahr schon passiert. Doch in weiser Voraussicht hatte ich eine komplette Ersatzrute eingepackt und ersparte mir das Wechseln der Rolle.

Insgesamt konnte ich bis zu unserer Rückfahrt gegen 13:00 Uhr 15 Dorsche mit einem Gesamtgewicht von, ausgenommen, sieben Kilogramm erbeuten.
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir den Hafen von Sassnitz und um 18:30 war ich wieder zuhaus, um mich auch gleich an das Reparieren meiner Rolle zu machen.

Auch wenn es kleinere Pannen gab, war es doch in Anbetracht des Ergebinses mal wieder ein gelungener Angeltag auf der Ostsee.

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Der Angler