Letzten Freitag stand mal wieder eine Karpfensession in Gesellschaft meines Cousins Nico auf dem Plan.
Wir trafen uns gegen 17:00 Uhr an einem kleinen See von ca. 50 ha, an dem er bereits die Woche über eine Stelle angefüttert hatte.
Die Autos waren schnell entladen und ich musste aufgrund eines wichtigen Termins, noch mal für ein paar Stunden verschwinden. Als ich um 20:30 Uhr im letzten Tageslicht zurückkam, hatte Nico schon alles aufgebaut, die Ruten im Wasser und schon einen Blei gefangen. Schnell baute ich meinen Rod Pod auf, beköderte meine Ruten und brachte sie aus. Ich fischte mit zwei Ruten mit Maiskette und Frolic-Hanf-Boilie. Nico hatte drei Ruten im Wasser. Er fischte mit Frolic, Boilie und Maiskette. Meine Ruten lagen vor einem Schilfgürtel und Nicos am Rand eines Krautfelds.
Ich war gerade mit meinen Vorbereitungen fertig, da schrie wieder einer von Nicos Bissanzeigern auf. Der Anhieb saß, doch der Drill war alles andere als spektakulär. Wieder ein Blei. Also neu beködert und wieder raus damit.
In den nächsten Stunden gab es einige Fehlbisse durch die nervenden Bleie, aber keinen weiteren Run.
Gegen 00:00 Uhr machten wir dann die Schlafsäcke klar, stellen die Bissanzeiger etwas lauter und schliefen. Unser Schlaf wurde fast stündlich von irgendeinem Bissanzeiger gestört, weil mal wieder so ein größenwahnsinniger Blei versuchte mit einem unserer Köder zu entkommen. Das war schon alles.
Um 6:00 Uhr war die Nacht dann vorbei. Wir krochen aus unseren Schlafsäcken und standen vor einer weißen Wand. Der See war komplett in Nebel gehüllt. Nur die Silhouetten der Rod Pods und des eigenen Ufers waren wahrzunehmen. Wir holten die Ruten ein, fummelten neue Köder ans Haar und platzierten sie wieder an den Futterplätzen. Dazu kamen noch ein paar Handvoll Futter.
Mittlerweile verzog sich der Nebel langsam und die Morgensonne schob sich vorsichtig über den Hügel in unserem Rücken.
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Die Ruhe vor dem Sturm. Fotos (3) Privat. |
Ich beschloss, eine weitere Rute auszubringen. Also erstmal ausgelotet und den Untergrund erforscht. Ungefähr 15 Meter vom Ufer entfernt lag in gut zwei Metern Wassertiefe eine Kante auf freiem Grund. Genau dort landete mein Frolic am Haar. Dazu kamen noch ein paar Frolics auf PVA-Schnur, die ich an den Hakenschengel knotete. Es sollte nicht lange dauern, und auch ich konnte meinen ersten Blei überlisten. Keinen Riesen aber immerhin entschneidert.
Im Laufe des Vormittags konnten wir beide die Zahl der gefangenen Bleie auf insgesamt neun erhöhen. Die kleinsten waren gut handlang, die größten so um die 30 Zentimeter. Die Bisse der Bleie äußerten sich oft in Fallbissen. Unsere Swinger rasten oftmals nach unten, bevor die eigentliche Flucht erfolgte. Von Karpfen allerdings keine Spur.
Hin und wieder wurde nachgefüttert und die Ruten kontrolliert.
Gegen 15:00 Uhr gaben wir dann die letzte Hoffnung auf einen Karpfen auf und packten zusammen. Enttäuscht waren wir allerdings nicht, denn wir hatten auf jeden Fall sehr viel Spaß und haben auch schon unsere nächste gemeinsame Session geplant.
Am kommenden Wochenende werde ich aber erst mal wieder allein angreifen.
Bis dahin
Tight Lines
Der Angler