Donnerstag, 6. August 2015

Kormoranbericht 2014 für MV veröffentlicht – Rückgang des Zanderbestands durch Kormoran belegt

Foto: Redaktion FISCH & FANG
Im Kormoranbericht für das Jahr 2014, der vor kurzem veröffentlich wurde, ist ein Anstieg der Brutpaare von 2013 auf 2014 um 30 Prozent belegt. In absoluten Zahlen gesprochen ist das eine Erhöhung von 9.543 auf 12.338 Brutpaare bei gleichzeitigem Anstieg der Brutkolonien von 13 auf 17. Bei solch einem weiteren Anstieg ist damit zu rechnen, dass sich der Fraßdruck auf die einheimischen Fischpolulationen in kürzester Zeit dramatisch verschärft.

Die genannten Steigerungen der Bestände fanden überwiegend in den Küstengebieten Mecklenburg-Vorpommers statt. Im Binnenland sind die Bestände annähernd unverändert geblieben.

Es ist also eindeutig zu erkennen, dass sich die Kormoranbestände mehr als erholt haben und es höchste Zeit wird, wie es die Kormorankommission des Deutschen Fischereiverbandes bereits seit Jahren fordert, die Bestände einzudämmen. Wann wird sich unser Landwirtschaftsminister Herr Backhaus endlich kritisch mit diesem Thema auseinandersetzen?


Neben dem Kormoranbericht des Landes MV wurden weitere umfangreiche Studien der Uni Rostock veröffentlicht, die das Fressverhalten der hiesigen Kormoranbestände genauer beleuchten. So wird belegt, dass eine direkte Verbindung zwischen der Zanderpopulation in den Küstengewässern Vorpommerns und dem dortigen Kormoranbestand besteht. Dies konnte erstmals für einen offenen Gewässerkomplex wie den Randgewässern der Ostsee belegt werden. Ebenso konnte eine Erholung der Zanderpopulation mit der Verringerung der Kormoranbestände beobachtet werden. Es besteht also ein direkter Zusammenhang. Wie die Studien herausstellen, gibt es “keine anderen plausiblen Gründe als der Fraßdruck des Kormorans für den Fangrückgang dieser wirtschaftlich wichtigen Art zwischen 1995 und 2011“.

Der Kormoran beeinflusst eben nicht nur wirtschaftlich unbedeutendere Fischarten wie Kaulbarsch, Plötze und Schwarzmeergrundel, sondern auch wirtschaftlich bedeutendere Arten wie Aal, Barsch, Hering und Plattfisch.



Der Angler