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Foto: Redaktion FISCH & FANG |
Im Kormoranbericht für das Jahr 2014, der vor kurzem veröffentlich
wurde, ist ein Anstieg der Brutpaare von 2013 auf 2014 um 30 Prozent
belegt. In absoluten Zahlen gesprochen ist das eine Erhöhung von 9.543
auf 12.338 Brutpaare bei gleichzeitigem Anstieg der Brutkolonien von 13
auf 17. Bei solch einem weiteren Anstieg ist damit zu rechnen, dass sich
der Fraßdruck auf die einheimischen Fischpolulationen in kürzester Zeit
dramatisch verschärft.
Die genannten Steigerungen der Bestände fanden überwiegend in den
Küstengebieten Mecklenburg-Vorpommers statt. Im Binnenland sind die
Bestände annähernd unverändert geblieben.
Es ist also eindeutig zu erkennen, dass sich die Kormoranbestände
mehr als erholt haben und es höchste Zeit wird, wie es die
Kormorankommission des Deutschen Fischereiverbandes bereits seit Jahren
fordert, die Bestände einzudämmen. Wann wird sich unser
Landwirtschaftsminister Herr Backhaus endlich kritisch mit diesem Thema
auseinandersetzen?
Neben dem Kormoranbericht des Landes MV wurden weitere umfangreiche
Studien der Uni Rostock veröffentlicht, die das Fressverhalten der
hiesigen Kormoranbestände genauer beleuchten. So wird belegt, dass eine
direkte Verbindung zwischen der Zanderpopulation in den Küstengewässern
Vorpommerns und dem dortigen Kormoranbestand besteht. Dies konnte
erstmals für einen offenen Gewässerkomplex wie den Randgewässern der
Ostsee belegt werden. Ebenso konnte eine Erholung der Zanderpopulation
mit der Verringerung der Kormoranbestände beobachtet werden. Es besteht
also ein direkter Zusammenhang. Wie die Studien herausstellen, gibt es
“keine anderen plausiblen Gründe als der Fraßdruck des Kormorans für den
Fangrückgang dieser wirtschaftlich wichtigen Art zwischen 1995 und
2011“.
Der Kormoran beeinflusst eben nicht nur wirtschaftlich
unbedeutendere Fischarten wie Kaulbarsch, Plötze und Schwarzmeergrundel,
sondern auch wirtschaftlich bedeutendere Arten wie Aal, Barsch, Hering
und Plattfisch.
Der Angler