Donnerstag, 27. August 2015

Mit der Posenrute am kleinen Teich



Jeder kennt sie – diese kleinen, unscheinbaren Gewässer. Den Dorfteich, einen kleinen Teich auf dem Acker oder den kleinen Waldsee abseits der Bundesstraße.
An genau so ein Gewässer hat es mich gestern verschlagen. Bewaffnet mit Posenrute, einer Dose Mais und ein paar Würmern.

Wenn hier kein Fisch steht!?
Die Ruten waren schnell aufgebaut und beködert. Als erstes kam ein kleiner Mistwurm an den Haken. Die Montage flog dann direkt vor ein paar überhängende Äste. Ich öffnete die Dose Mais und wollte gerade ein Maiskorn auf den 8er Haken stecken, als die andere Pose auch schon auf Tauchfahrt ging. Kurz die Schnur gestrafft und Anhieb. Gleich darauf zappelte auch schon der erste Giebel im Setzkescher. Neuer Wurm drauf und gleich wieder raus damit. Und gleich auch die zweite Rute mit Mais vor ein Krautfeld geschlenzt. Dazu noch zwei Handvoll der goldenen Körner hinterher.

Es dauert auch nicht lang, da beginnt die leichte 1-Gramm-Pose der Mais-Rute zu tänzeln. Taucht ein paar Millimeter ab und sogleich wieder auf. Wandert dann ganz langsam nach rechts ab, bevor sie endgültig auf Tauschstation geht. Auch der Anhieb sitzt. Und zur Überraschung kämpft da keine Karausche am Haken, sondern eine Plötze.

So geht es noch eine ganze Weile lang. Immer wieder ziehe ich Giebel oder Plötzen aus dem Wasser. Doch die Bisse auf Wurm lassen langsam nach. Die Fische beißen immer spitzer und spielen nur noch mit dem Haken. Sie sind misstrauisch geworden. Jetzt wäre wohl der beste Zeitpunkt, einen saftigen Tauwurm anzuködern. Dumm, dass ich keine eingesteckt habe. Egal! Dann eben auch Mais. So kommen gleich zwei Maiskörner auf den 6er Haken. Das sollte die Quälgeister eine Eile beschäftigen.

Eine wunderschöne Moosgrüne.
In der Zwischenzeit stand die Pose vor dem Krautfeld ebenfalls nicht still. Langsam begann auch sie in Richtung Kraut zu wandern. Taucht ab und wieder auf. Wandert weiter. Steht wieder still und steigt dann immer weiter aus dem Wasser. Was gibt es Spannenderes als Posenfischen?!
Zeit für den Anhieb. Und wieder gibt es Gegenwehr. Diesmal allerdings weitaus energischer. Der Fisch schießt direkt auf das Krautfeld zu. Ich bin überrascht und erschrocken zugleich. Dann gelingt es mir, den Fisch abzustoppen. Langsam kann ich ihn aus dem Kraut leiten. Der Fisch kommt samt Kraut immer dichter. Ich kann kaum erkennen, was da auf mich zukommt. Erst am Ufer kann ich den Fisch aus dem Kraut befreien, und sehe, was da am Haken hängt. Eine wunderschöne Schleie hat sich das einzelne Maiskorn geschnappt. Schätzungsweise zwei bis drei Pfund.

Angeln wie Dose leer!
Danach wird es wieder ruhiger am Platz. Ab und zu lässt sich noch ein Weissfisch zum Landgang überreden. Bis schließlich der Boden der Maisdose erreicht ist. Zeit für den Heimweg. Und mit jeder Menge Plötzen, Karauschen, Giebeln und einer feisten Schleie bin ich nach gut vier Stunden mehr als zufrieden.


Tight Lines
Der Angler