Endlich war es soweit-meine erste Friedfischsession in dieser Saison sollte starten. Es ging mal wieder an eines meiner Hausgewässer, einen kleinen, ruhigen Teich. Ich hatte es auf Schleie abgesehen. Am Vorabend wurden zwei Stellen direkt vor den Seerosenfeldern mit gequollenem Mais, Hanf und zerkleinerten Frolics angefüttert. Gefischt werden sollte dann mit selbstgemachten Frolic-Hanf-Boilies. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an meine bessere Hälfe, die mich beim Boilierollen in mühevoller Kleinarbeit tatkräftig unterstützte.
Ich war also am Herrentag gegen 7:00 Uhr am Wasser und begann meine Ruten klar zu machen. An einer wurde ein Boilie am 8er Haken mit etwas Popup-Foam mit einem 40g-Antitangle-Blei als Durchlaufmontage gefischt und an der anderen Rute kam ein Method Feeder mit Festbleimontage und kurzem Vorfach mit 8er Haken zum Einsatz. Da ich bisher noch nicht mit Method Feeder gefischt hatte, war ich sehr gespannt auf das Ergebnis. Als Futter verwendete ich eine Mischung aus gemahlenen Frolics, gemahlenem Hanf und Paniermehl. Dazu kamen dann noch eine Hand voll gequollener Hanf- und Maiskörner. Das Ganze wurde dann zwischen zwei Seerosenfeldern in der Mitte des Teiches platziert. Die Durchlaufmontage kam direkt an die Kante eines Seerosenfeldes.
Gegen 8:00 Uhr gesellte sich ein Vater mit seinem Sohn zu mir, die den Herrentag auf die gleiche Weise verbringen wollten, wie ich. Wir haben ein wenig Anglerlatein ausgetauscht und er erzählte mir von einem Karpfen von 16 Pfund aus diesem Gewässer aus dem letzten Jahr. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass sich vor meinen Füßen auch Karpfen tummelten. In über 10 Jahren, die ich hier schon fische, war mir noch nie ein Bartelträger an den Haken geraten. Aber vielleicht dieses Mal...
Gegen 9:00 Uhr bemerkte ich ein Zucken in der Spitze meiner rechten Rute. Ich tat das Ganze als Schnurschwimmer ab, behielt die Sache aber im Auge. Nicht ohne Grund! Fünf Minuten später heulte mein Bissanzeiger auf und meine Freilaufrolle gab unbeeindruckt Schnur frei! Anschlag, Rute krumm, Bremse! Der saß! Die Schnur sauste nur so von meiner kleinen Freilaufrolle! Nun hieß es alles oder nichts! Würde der Fisch es schaffen sich in den Seerosen festzusetzen, wäre der Drops gelutscht. Also bremse fester stellen! Dann machte es nur noch einmal Ping und der Fisch war mit dem gesamten Vorfach auf und davon! Die Flüche, die mir in der Sekunde durch den Kopf gingen, wiederhole ich lieber nicht! Das war kein schlechter Fisch! Er hatte es mühelos geschafft, mein geflochtenes Vorfach zu sprengen und dabei noch ein paar Seerosen mit abgemäht. F*CK!!!
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Auf die Ruten, fertig, los! Fotos (4): Privat |
Um es kurz zu machen - die nächsten zwei Stunden passierte nichts mehr! An solch kleinen Gewässern hast Du oft nur eine Chance, oder der ganze Angeltag ist im A...! Die Action am Futterplatz legt sich nicht so schnell. Da hilft auch kein Füttern.

Aber die Karpfen waren über alle Berge und auch von den Schleien war nichts zu sehen. Nur ein paar Weißfische versuchten sich wieder an der Maiskette...ohne Erfolg!
Gegen 13:00 Uhr entschied ich mich dann, zusammenzupacken und machte mich, wieder um eine Erfahrung reicher, auf den Heimweg.
Auf jeden Fall werde ich mich jetzt stärker auf dieses Gewässer konzentrieren! Schade, dass der Method Feeder keinen Erfolg hatte. Ich hatte mir mehr davon versprochen. Aber ich werde wohl noch etwas an meiner Futtermischung rumexperimentieren um sie noch fester zu bekommen und nicht nur Weißfische anzulocken.
Samstag früh geht's weiter!Tight Lines
Der Angler