…und dann kommt auch noch Pech dazu.
Urlaub Tag eins – erst mal ab ans Wasser. Endlich mal
wieder.
Abgesehen hatte ich es auf Raubfisch. Deshalb hatte ich
meine beiden Spinnruten und eine kleine Auswahl an Kunstköder im Gepäck.
Normalerweise fischt man beim Spinnangeln ja mehrere
Angelstellen nacheinander ab auf der Suche nach Fisch. Ich wollte heute mal
eine andere Taktik probieren. Ich suchte mir eine vielversprechende Stelle im
Schilfgürtel mit ein paar Seerosen und überhängenden Ästen.
Als erstes begann ich, die Stelle intensiv mit einem
Spinnerbait abzufischen. Zuerst an der Oberfläche, dann das Mittelwasser und
schließlich grundnah. Und tatsächlich gab es den ersten Biss. Nur ist das
leider das Problem mit Spinnerbaits. Bei zehn Bissen bleibt nur einer hängen. Außerdem sollte man ein kleines Gummiband über den Einhänger ziehen wie auf dem Bild zu sehen ist, wenn man nicht die Spinnerbaits mit verdrehter Öse fischt. Sonst kann das Fischen mit den Dingern echt nervig sein, weil der Karabiner ständig auf dem Drahtarm hin und her rutscht.
![]() |
Die Hechtköder der Wahl (Foto: privat) |
Nachdem der erste Frust verdaut war, beschloss ich auf
kleine Gummiköder zu wechseln. Ans Band kam ein kleiner Ripple Shad in
weiß-glitter. Ich jiggte ihn grundnah und schon beim zweiten Wurf rappelte es
ordentlich in der Rute. Da war er wieder – der Dickbarsch! Oder etwa doch
nicht? Die Kopfschläge deuten so gar nicht auf Barsch hin. Als der Fisch dann
zur Oberfläche kommt, erkenne ich meinen Irrtum. Ein halbstarker Hecht hat sich
den kleinen Gummi geschnappt und steuert damit genau auf die Seerosen vor dem
Schilfgürtel zu. Kaum kann ich ihn nicht mehr sehen, spüre ich auch schon keine
Kopfschläge mehr in der Rute. Wieder nix!
Ich befische die Stelle weiter intensiv, wechsle noch ein
paar Mal den Köder, um endlich mal einen Fisch landen zu können. Aber die
Barsche scheinen einfach nicht in Beißlaune. Weder auf einen kleinen Easy
Shiner, noch auf einen tieflaufenden Cherry geht was. Kurz bevor ich gehe,
wechsle ich noch mal auf einen Lippless Crank. Ans Band kommt ein Illex TN60.
Und siehe da – langsam über Grund geführt beißt endlich ein kleiner Barsch an.
Wenigstens entschneidert!
Bevor ich endgültig einpacke, beschließe ich aber noch,
eine schmale Schneise im Schilfgürtel am gegenüberliegenden Ufer anzusteuern. Ich
will noch ein paar Würfe mit dem Spinnerbait machen.
Nach zehn Minuten Fußmarsch durchs Unterholz bin ich
endlich da. Der erste Wurf direkt an die Seerosen. Nichts. Zweiter Wurf.
Hänger. Da liegen wohl ein paar Äste im Wasser, denk ich, als plötzlich ein
Torpedo vom Grund nach oben schießt. Direkt auf meinen Köder zu. Und wieder das
gleiche Problem. Fehlbiss. Weg ist er. Ich mache noch ein paar Würfe, doch da
ist nichts mehr zu holen.
Gar nicht so schlecht für den ersten Urlaubstag. Mal
sehen, was die Woche noch bringt.
Tight Lines
Der Angler