Montag, 24. August 2015

Manchmal hat man eben kein Glück…



…und dann kommt auch noch Pech dazu.

Urlaub Tag eins – erst mal ab ans Wasser. Endlich mal wieder.
Abgesehen hatte ich es auf Raubfisch. Deshalb hatte ich meine beiden Spinnruten und eine kleine Auswahl an Kunstköder im Gepäck.

Normalerweise fischt man beim Spinnangeln ja mehrere Angelstellen nacheinander ab auf der Suche nach Fisch. Ich wollte heute mal eine andere Taktik probieren. Ich suchte mir eine vielversprechende Stelle im Schilfgürtel mit ein paar Seerosen und überhängenden Ästen.

Als erstes begann ich, die Stelle intensiv mit einem Spinnerbait abzufischen. Zuerst an der Oberfläche, dann das Mittelwasser und schließlich grundnah. Und tatsächlich gab es den ersten Biss. Nur ist das leider das Problem mit Spinnerbaits. Bei zehn Bissen bleibt nur einer hängen. Außerdem sollte man ein kleines Gummiband über den Einhänger ziehen wie auf dem Bild zu sehen ist, wenn man nicht die Spinnerbaits mit verdrehter Öse fischt. Sonst kann das Fischen mit den Dingern echt nervig sein, weil der Karabiner ständig auf dem Drahtarm hin und her rutscht.

Die Hechtköder der Wahl (Foto: privat)
Da die Barsche sich mittlerweile an meinem Platz tummelten, wechselte ich auf die leichte Spinnrute mit einem Squirrel von Illex. Es dauerte gar nicht lange, bis die ersten Barsche den Wobbler neugierig verfolgten. Nur hängen blieb leider keiner. Ich blieb aber hartnäckig und beackerte weiter meine Angelstelle. Dummerweise gab es dann bei einem Wurf eine Perücke auf meiner Rolle. Ich entknotete fleißig das Knäuel ohne zu bemerkten, dass ein guter Barsch den Squirrel beäugte. Da stand doch tatsächlich ein 45+ Barsch direkt vor meinen Füßen und ich krieg es gar nicht mit. Ich versuch sofort nachzulegen, aber es tut sich nichts mehr.

Nachdem der erste Frust verdaut war, beschloss ich auf kleine Gummiköder zu wechseln. Ans Band kam ein kleiner Ripple Shad in weiß-glitter. Ich jiggte ihn grundnah und schon beim zweiten Wurf rappelte es ordentlich in der Rute. Da war er wieder – der Dickbarsch! Oder etwa doch nicht? Die Kopfschläge deuten so gar nicht auf Barsch hin. Als der Fisch dann zur Oberfläche kommt, erkenne ich meinen Irrtum. Ein halbstarker Hecht hat sich den kleinen Gummi geschnappt und steuert damit genau auf die Seerosen vor dem Schilfgürtel zu. Kaum kann ich ihn nicht mehr sehen, spüre ich auch schon keine Kopfschläge mehr in der Rute. Wieder nix!

Ich befische die Stelle weiter intensiv, wechsle noch ein paar Mal den Köder, um endlich mal einen Fisch landen zu können. Aber die Barsche scheinen einfach nicht in Beißlaune. Weder auf einen kleinen Easy Shiner, noch auf einen tieflaufenden Cherry geht was. Kurz bevor ich gehe, wechsle ich noch mal auf einen Lippless Crank. Ans Band kommt ein Illex TN60. Und siehe da – langsam über Grund geführt beißt endlich ein kleiner Barsch an. Wenigstens entschneidert!

Bevor ich endgültig einpacke, beschließe ich aber noch, eine schmale Schneise im Schilfgürtel am gegenüberliegenden Ufer anzusteuern. Ich will noch ein paar Würfe mit dem Spinnerbait machen.
Nach zehn Minuten Fußmarsch durchs Unterholz bin ich endlich da. Der erste Wurf direkt an die Seerosen. Nichts. Zweiter Wurf. Hänger. Da liegen wohl ein paar Äste im Wasser, denk ich, als plötzlich ein Torpedo vom Grund nach oben schießt. Direkt auf meinen Köder zu. Und wieder das gleiche Problem. Fehlbiss. Weg ist er. Ich mache noch ein paar Würfe, doch da ist nichts mehr zu holen.

Gar nicht so schlecht für den ersten Urlaubstag. Mal sehen, was die Woche noch bringt. 


Tight Lines
Der Angler