Freitag, 2. Oktober 2015

Twitch ist Trumpf

Der Herbst hat begonnen und mit ihm die heißeste Zeit der Raubfischsaison an den heimischen Gewässern. Da musste ich natürlich auch mal wieder ans Wasser, wenn auch nur kurz. 

Gestern Abend machte ich mich, bewaffnet mit der leichten Spinnrute und ein paar Twitchbaits, wie ein paar Illex Squirrels und Mag Squads, auf ans Wasser.

Ans Flourocarbon-Vorfach kam als erstes ein Mag Squad in Farbe Wakasagi an. Der Wobbler läuft bei ca. 1,5 Meter Tiefe. Schon nach den ersten fünf Würfen folgen die ersten Barsche dem Wobbler bis vor den Steg. Ich twitche den Wobbler variantenreich durchs Mittelwasser, immer wieder unterbrochen von kurzen Stopps.


Ein paar Würfe später zappelte der erste am Haken. Der kleine Barsch war kaum größer als der Köder. Deshalb entschied ich mich auf einen Squirrel zu wechseln, ebenfalls in Wakasagi. Meine Barschwobbler hab ich übrigens alle auf Einzelhaken umgerüstet. Zu schnell sind die kleinen Streifenträger sonst verangelt. Bei den Hechtwobblern demontiere ich meist nur den Bauchdrilling.


Immer wieder folgen kleine Barsche dem Twitchbait bis vor den Steg, stupsen den Köder auch ab und zu mit dem Maul an. Ich beschließe den Wobbler etwas zügiger zu führen. Eine gute Taktik wie sich heraus stellt, denn schon beim nächsten Wurf rappelt es mächtig in der Rutenspitze. Da ist einer voll auf meinen kleinen Squirrel eingestiegen. Aber ich spüre keine Kopfschläge. Der Fisch zieht auch nicht vehement in Richtung Grund. Dürfte also kein kleiner Hecht sein. An meiner leichten Shimano Vengeance AX gibt der Fisch ordentlich Gas. Kurze Zeit später kann ich den Fisch an der Oberfläche sehen und per Handlandung auf den Steg landen. Ein schöner Barsch von 37 Zentimetern liegt vor mir, den Einzelhaken sauber in der Oberlippe. Der Fisch wird abgehakt,  ein kurzes Erinnerungsfoto gemacht und dann darf er wieder schwimmen. Für den kleinen See ein wirklich guter Fisch!


Danach ist erst einmal Ruhe mit den Barschattacken. Ich twitche den Köder immer wieder durchs Mittelwasser, als sich direkt vor dem Steg ein riesiges Maul von unten dem Wobbler nähert. Direkt vor meinen Füßen stürzt sich ein Hecht auf den Köder. Dank Polbrille kann ich sehen, wie der Fisch den Wobbler von unten einsaugt. Leider dreht sich der Wobbler so ungünstig, dass er hochkant im Hechtmaul landet. Dadurch kann keiner der beiden Einzelhaken am Squirrel fassen. Der Fisch schüttelt einmal den Kopf und weg ist er.

Für den kleinen befischten See ein toller Fisch! (Foto: privat)

Da die Barsche nicht mehr mitspielen wollen, aber die Hechte aktiv zu sein scheinen, montiere ich noch mal einen Mag Squad, allerdings in der Farbe Jelly Shad. Einfach aus dem Grund, dass das Wasser schon sehr trübe ich und ich selbst mit der Polbrille den Wakasagi-farbenen Wobbler kaum erkennen konnte. Doch auch damit ist nichts mehr zu reißen, weder Hechte noch Barsche.


Zum Schluss kommt noch mal ein Spinnerbait ans Band, um die Schilfkanten und Seerosenfelder abzufischen. Dafür sind mir die teuren Wobbler nämlich doch etwas zu schade. Aber auch hier lässt sich kein Schwanz mehr blicken. Egal, der Tag brachte mehr, als ich erwartet hatte.



Tight Lines

Der Angler