Am See, drei Grad in der Sonne, mäßiger Wind - das Eis hält!
Gestern war es endlich wieder soweit. Die erste Session des Jahres - es ging raus aufs Eis. Gegen 11:00 Uhr stand ich über den Fischen und hackte das erste Loch ins gefrorene Nass.
Dann wurde ein wenig angefüttert. Ein paar zerkleinerte Haferflocken und zerbröselter Spekulatius, dazu etwas Zimt und eine Prise Koriander kamen ins Wasser. Der 14er Haken am 0,12 Vorfach wurde mit einem kleinen Teigkügelchen beködert, versetzt mit ein wenig Knoblaucharoma.
Fünf Meter weiter das nächste Loch ins Eis geschlagen und einen kleinen Barschzocker auf Tauchstation geschickt. Mit leichten Zupfern versuchte ich den einen oder anderen Barsch ans Band zu bekommen - erfolglos. Nach einer guten halben Stunde tat sich was an der Posenrute. Der 2-Gramm-Waggler tauchte ganz langsam einen halben Zentimeter ab und wieder auf. Bis ich jedoch an der Rute war, tat sich nichts mehr. Fünf Meter können auf Eis verdammt weit sein. Ich warte noch ein paar Minuten, bevor ich den Haken kontrolliere. Dann alles auf Anfang - neue Teigkugel auf den Haken und noch etwas Futter aufs Eisloch, dass nach und nach absinkt.
Ich entscheide mich für einen Köderwechsel an der Barschrute. Kurzerhand wird ein Dropshot-Vorfach montiert und ich fische mich einmal komplett die Farbpalette rauf und runter. Es tut sich immer noch nichts. Doch meine Pose bewegt sich nach einer weiteren halben Stunde wieder einen halben Zentimeter abwärts. Das wars - kein verwertbarer Biss.
Ich gehe nochmal 10 Meter weiter in Richtung Seemitte und schlage ein neues Loch. Ich habe wieder auf Zocker gewechselt und der kleine Köder saust wieder in Richtung Grund.
Der Wind hatte etwas nachgelassen und machte den Aufenthalt in der Sonne wahrlich angenehm. Dennoch war ich froh, meinen kleinen Taschenofen dabei zu haben. Wirklich zu empfehlen die Dinger.
Nach gut drei Stunden entschließe ich mich zu einem Strategiewechsel. Da die Fische nicht zu mir kommen wollen, muss ich wohl zu ihnen kommen. Ich packe alles, bis auf die Zockerrute und meine kleine Eisaxt zusammen und picke ein Loch nach dem anderen in die Eisdecke, in der Hoffnung, im nächsten endlich mal was ans Band zu bekommen.
Nach einer weiteren Stunde und gefühlten 50 Eislöchern bin ich leider gezwungen abzubrechen, da das Eis bei jedem meiner Schritte doch verdächtig knackt. Die Sonne hat wohl doch schon mehr Kraft als erwartet.
Vorsichtig und als Schneider schleiche ich bei herrlichstem Sonnenschein Richtung Ufer. Auch ohne Fisch war es gut, endlich mal wieder draußen zu sein. Und mal ehrlich - wem geht es bei der ersten Session im Jahr denn schon um den Fisch!?!?
Tight Lines
Der Angler