So schnell sind zwei Jahre rum. Am 15.06.2012 machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Norwegen. Mittlerweile zum vierten Mal. Es ging über Sassnitz, Trelleborg, Oslo und Lillehammer nach Hakallestranda am Vanylvsfjord. Nach gut 24 Stunden im Auto waren wir endlich da.
Unsere Hütte war die mittlere. Fotos (13): Privat |
Unser Haus war sehr geräumig. Es hatte drei Schlafzimmer mit Doppel- bzw. Doppelstockbetten. Das Bad war mit Dusche, WC und Waschmaschine ausgestattet. Im Obergeschoss befand sich die offene Küche und der Wohnbereich. Von dort aus hatte man auch Zugang zum kleinen Balkon.
Die IKEA-Küche ist modern eingerichtet mit Kühlschrank mit Eisfach, Geschirrspüler, Backofen und Ceranfeld. Im Wohnbereich steht der Flachbildfernseher. Deutsches Fernsehen ist ebenfalls empfangbar - dafür einfach den Vermieter nach einem entsprechenden Receiver fragen. WLAN und Internet sind ebenfalls vorhanden.
Die geräumige Gefriertruhe befindet sich im Erdgeschoss. Allerdings ist das Gerät nicht allzu leistungsfähig. Man sollte es gleich bei Ankunft einschalten und am besten ständig auf Superfrost schalten.
Außerdem findet man in der Anlage ein paar Spielgeräte für Kinder, einen Whirlpool und eine Grillhütte. Die Boote sind nicht im Hauspreis enthalten, sondern müssen extra gemietet werden. Es gibt große und kleine Boote. Allerdings sind die kleinen Boote nicht wirklich für einen Angelurlaub geeignet. Ein großes Boot schlägt mit 2800 NK, also knapp 400 Euro pro Woche zu Buche. Ausgerüstet ist das Boot mit einem 15 PS-Motor und Echolot und bietet Platz für drei Angler. Treibstoff fürs Boot und Waren des täglichen Bedarfs erhält man im kleinen Supermarkt gegenüber der Anlage auf der anderen Straßenseite. Dies ist der einzige Supermarkt im Ort, was man auch an den Preisen merkt.
Der Filetierplatz lässt etwas zu wünschen übrig. Ein ca. fünf Meter langer Holztisch am Rande der Hafenanlage und ein Wasserschlauch, der kaum bis zum Tisch reicht wirken etwas spartanisch. Laut Vermieter soll der Platz aber noch ausgebaut werden.
Alles in allem handelt es sich um eine schöne Anlage, deren Potential noch ausbaufähig ist, allerdings auch zu einem stolzen Preis. Generell ist die Anlage aber eher auf heimische Touristen und Familienurlauber ausgelegt.
Doch nun zum interessanten Teil - dem Angeln!
Der Vanylsfjord und seine Randgebiete bieten einen großen Fischreichtum. Allerdings muss man die guten Fische erst einmal finden, was sich aufgrund der vielen interessant erscheinenden Stellen als schwierig herausstellen kann. Es gibt einige Untiefen, Plateuas und tiefe Kanten.
Besonders stark vertreten ist der Köhler. An den Untiefen und Unterwasserbergen nördlich und südlich der Anlage, z.B. rund um die Inseln Galgeholmen, Flatholmen und Klubbholmen, findet man große Schwärme in Tiefen zwischen 15 und 50 Metern. An den tiefen Kanten jenseits der 100 Meter sind sicher auch Versuche im Speedjiggen auf große Köhler lohnenswert. Am Rand der Schwärme oder auch darunter stehen die Dorsche und Pollacks. Am besten man fischt mit nur einem Beifänger oder einfach ganz ohne und großen Pilkern direkt unter dem Schwarm. Vereinzelt kann man auch mittlere Dorsche im flacheren Bereich vor der Anlage finden. Der größte Dorsch unserer Reise wog bei 87 Zentimetern sieben Kilogramm.
Auch Leng und Lumb sind gut in der Gegend vertreten. Diese stehen auch gar nicht so extrem tief. Als Beifang gingen sie oft an den Kanten der Unterwasserberge in der Nähe von Köhlerschwärmen an den Haken. Gezielt ließen sie sich mit Fischfetzen vom treibenden Boot in Tiefen zwischen 50 und 80 Metern erbeuten. Der größte Leng lag bei 90 Zentimetern und 4,5 Kilogramm. Einen weiteren Leng in dieser Größenordnung habe ich leider verloren. Im Durchschnitt waren die Leng und Lumb aber etwas kleiner.
90 Zentimeter Leng |
Doch eine wirklich gute Stelle tat sich uns erst spät auf. Vor der Spitze des Berges, der im Süden schon von weitem zu erkennen ist, findet man einen tollen Angelplatz nahe der Inselgruppe Rivjesundsholmane. Der Berg verläuft unter Wasser weiter. Man findet einen Rücken, der von ca. 70 Meter sanft auf 50 Meter ansteigt und auf der anderen Seite wieder auf ca. 70 Meter abfällt. Hier stehen ebenfalls Seelachsschwärme. Allerdings sind die Fische deutlich größer als an den flacheren Stellen. Ich meine Fische der Größe 60+ Zentimeter. Mit etwas Glück lässt sich hier auch mal ein wirklich guter Dorsch oder Pollack erwischen. Doch nicht nur Seelachse stehen hier. Auch riesige Schwärme von Makrelen treiben sich hier herum, auf dem Echolot meist nur als riesige graue Masse zu erkennen. Mit ein paar Beifängern lässt sich hier schnell der Räucherofen voll machen. Und kampfstark sind die Biester noch dazu.
Wer es aber weder auf Köhler noch auf Makrelen abgesehen hat, wird hier ebenfalls fündig. Wir konnten hier wahre Sternstunden im Rotbarschangeln erleben. An einem Tag kamen 18 Rotbarsche zwischen 1,5 und 3 Kilogramm an Bord, dazu noch unzählige keinere. Auch Doubletten waren möglich. Als Beifänger liefen Dorschvorfächer gut, besonders floureszierende. Wir mussten noch nicht einmal Fischfetzen an die Haken hängen.
Generell liefen in dieser Woche Pilker in grellen Farben - gelb, grün, orange. Bei den Beifängern waren Form und Farbe eigentlich egal. Abgesehen von den Rotbarschen. Bei mir lief ein einzelner roter Twister ziemlich gut. Auch Gummifische, z.B. Lunker City Shaker, und leichte Pilker an der Spinrute liefen ganz gut.
Kuriositäten in diesem Jahr waren die Plattfische und zwei Knurrhähne, die uns an die Haken gingen. Darüber hinaus ist es schon außergewöhnlich, wenn man morgens beim Frühstück Schweinswale beobachten kann oder wenn so ein imposantes Tier 15 Meter vom Boot zum Luftholen auftaucht. Wir konnten auch Robben und vermutlich sogar einen Schwertwal beobachten. Der Vanylsfjord bietet also auch für Naturliebhaber so einiges!
Das Wetter am Vanylvsfjord kann sehr launisch sein.
Wir hatten am ersten Tag noch ganz gutes Wetter. Darauf folgten vier Tage Regenwetter mit teilweise heftigen Regenschauern. In den letzten Tagen zeigte sich das Wetter dann von seiner freundlichen Seite - Sonnenschein und Temparaturen über 20°C. Noch ein Wort zum Wind. Bei Windstärken über 5 m/s sollte man sich schon sehr genau überlegen, ob man raus fährt. Durch die Nähe zum Atlantik kann der Wind schnell zunehmen. Gute Wettervorraussagen gibt es hier. Es wird nach Eingabe des Ortes eine 3-Tage-Vorschau gezeigt, die man auch ohne Norwegisch-Kenntnisse versteht.
Wir hatten am ersten Tag noch ganz gutes Wetter. Darauf folgten vier Tage Regenwetter mit teilweise heftigen Regenschauern. In den letzten Tagen zeigte sich das Wetter dann von seiner freundlichen Seite - Sonnenschein und Temparaturen über 20°C. Noch ein Wort zum Wind. Bei Windstärken über 5 m/s sollte man sich schon sehr genau überlegen, ob man raus fährt. Durch die Nähe zum Atlantik kann der Wind schnell zunehmen. Gute Wettervorraussagen gibt es hier. Es wird nach Eingabe des Ortes eine 3-Tage-Vorschau gezeigt, die man auch ohne Norwegisch-Kenntnisse versteht.
Und nun noch ein paar Bilder:
Tight Lines
Der Angler