Donnerstag, 21. November 2013

Konkrete Vorschläge zur Neuregelung der Schleppangelei in den Küstengewässern MV

Wie ich hier bereits berichtet habe, soll die Küstenfischereiverordnung für Mecklenburg Vorpommern neu gefasst werden. Wie nun bekannt wurde, soll darin ein Passus verankert werden, der Bootsanglern von September bis März das Schleppangeln im Abstand von bis zu einem Kilometer zum Festland verbietet.

Grund für diese einschneidende Beschränkung soll der Schutz der Meerforellenbestände sein, sowie Schäden an Stellnetzen von Berufsfischern zu vermeiden. Dafür soll es im Zeitraum vom 15.09. bis 15.03. im Abstand von bis zu einem Kilometer zum Land verboten werden, mit geschleppten Handangeln zu angeln. Jedoch gibt es nicht einmal Nachweise, dass die Bestände durch Schleppangler bedroht wären, was solche Maßnahmen rechtfertigen würde. Vielmehr müssten dann die Berufsfischer ebenfalls mit Einschränkungen belegt werden, da in ihren Netzen viel mehr Fische landen als in den Booten der Schleppangler. Außerdem gibt es für die Angler Entnahmebeschränkungen, um die Bestände nicht zu gefährden. Und nicht jeder Schleppangler hat es auf die Salmoniden abgesehen.

Anscheinend versucht hier das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz  zwei Anglergruppen gegeneinander auszuspielen. Nämlich die Uferangler gegen die Schleppangler. Könnten doch die Uferangler weiter dem Meerforellenfang nachgehen.
So haben die Uferangler kritisiert, dass die Stellnetze der Berufsfischer oftmals so dicht am Ufer stehen, dass das Angeln schwierig bis unmöglich ist. Deshalb sollen Fischer auf minimalen 16 Prozent der Küstenlinie einen Abstand von 200 Metern zum Ufer einhalten. Als Zugeständnis dafür haben die Berufsfischer eben Einschränkungen für Schleppangler gefordert.

Inzwischen wurde eine Aufsichtsbeschwerde gegen die zuständige Abteilung im Ministerium eingereicht. Ebenso wurde der Petitionsbeauftragte des Landes informiert und die rechtlichen Möglichkeiten einer Normenkontrollklage werden geprüft.

Wir werden sehen, was uns die neue Küstenfischereiverordnung bringt, aber nach der beschlossenen Preiserhöhung für den Küstenfischereischein und nun dieser Repressalie kann wohl bald nicht mehr vom Anglerland Nr. 1 die Rede sein.

Dass sich der LAV in dieser Angelegenheit dezent im Hintergrund hält, dürfte wohl an der Tatsache liegen, dass der LAV und der LFV, der Landesfischerverband, den gleichen Geschäftsführer haben, nämlich Herrn Axel Pipping.


Der Angler

Freitag, 8. November 2013

Karpfenangeln wird digital

Seit kurzem erscheint das digitale Carpfishing-Magazin "Twelve Feet". Dabei handelt es sich um ein hochwertiges, frisches Magazin für den modernen Karpfenangler.
Autoren wie Christopher Paschmanns oder Julian Jurkewitz erzählen Geschichten vom Wasser, wie jeder von uns sie kennt. Einmalige, unvergessliche Fänge, die die Autoren mit uns teilen wollen. Dazu gibt es viele großartige Hochglanzfotos mit tollen Fischen und grandiosen Naturaufnahmen.

Die erste Ausgabe des digitalen Magazins könnt ihr unter www.twelvefeetmag.de online lesen oder auch herunterladen. Es soll drei Ausgaben pro Jahr geben, die thematisch an die Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst angelehnt sind.


Viel Spaß beim Lesen!
Der Angler

Montag, 4. November 2013

Boddentour 2013

Wie bereits am vergangenen Samstagmorgen verkündet, hab ich meine erste Boddentour hinter mir. Punkt sieben schlugen wir in Altefähr auf, um unsere Boote in Empfang zu nehmen. Unsere Gruppe bestand aus insgesamt sechs Mann, verteilt auf zwei Boote. Das Wetter, könnte man sagen, fing schwach an und ließ dann stark nach. Wir hatten Regen, Regen, Regen. Mal mehr, mal weniger über den Tag verteilt, aber es gab wirklich keine Minute, in der es nicht Wasser von oben gab.
Unsere Zielfische für diesen Tag hießen Zander, Barsch und Hecht.

Als erstes steuerten wir eine Seegraswiese östlich des Rügendamms an. Hier war es ungefähr drei Meter tief. Die Wetterverhältnisse in den letzten Tagen hatten wir niedrige Pegelstände gesorgt. Wir versuchten es hier mit schlanken Gummifischen über Grund. Die Strömung war ziemlich stark, so dass man teilweise nicht mal mit 28-Gramm-Köpfen den Grund erreichte. An die Bleiköpfe kamen Gummis in neongelb, um die Zander zu finden. Hier konnten Nico, mit dem ich auch schon die eine oder andere Karpfensession hinter mir habe, und unser Begleiter zwei mittlere Barsche verhaften. Ich ging vorerst leer aus. 

Nach einer guten halben Stunde Herumprobieren wechelten wir die Stelle auf die andere Seite der Fahrrinne. Hier gab es eine interessante Kante am Grund in ca. neun Metern Tiefe. Wieder kamen als erstes die grellen Gummis ans Band. Auch war die Strömung hier nicht so stark, so dass wir teils mit 21-Gramm-Bleiköpfen fischen konnten. Das erwies sich auch als gute Idee. Wir fingen hier unsere ersten Zander und auch ich konnte meinen ersten Fisch verbuchen. Ein Zander von 47 Zentimetern fiel auf mein Fischimitat herein. Nico probierte es mit einem grünen Gummi im Mittelwasser auf Hecht und war ebenfalls mehr oder weniger erfolgreich. Ein kleiner Hecht von knapp 30 Zentimetern biss bei ihm an. Diese Stelle befischten wir bis mittags etwa. Dabei gingen noch ein paar Zander an den Haken und ein paar Barsche. Allerdings mussten wir öfter den Köder wechseln. Die Taktik mit den Schockfarben zeigte irgenwann keine Wirkung mehr. Gedeckte und natürliche Farben brachten dann mehr Bisse. 

Die Zander-Uki fingen gut, besonders der untere. Foto: Privat
Am frühen Nachmittag ließen auch hier die Bisse nach und wir beschlossen unsere verschollenen Angelkollegen zu suchen. Die hatten sich nämlich ein ganzes Stück weiter östlich positioniert über einer Kante auf ungefähr sechs Metern Tiefe. Hier schienen die Zander gestapelt zu stehen, denn die drei hatten schon zehn Stück fangen können. Hier liefen bläuliche Köder sehr gut. Die meisten Zander auf ihrem Boot gingen auf das Konto eines Shakers mit babyblauem Rücken. Wir machten längsseits fest und kramten ebenfalls in unseren Köderboxen nach allem, was im Entfertesten blau war.
Ich versuche es anfangs mit Shakern in anderen Farben. So kam einer mit grünem Rücken und danach einer mit dunklem Rücken an den Jigkopf. Aber keine Chance - die Fische wollten blau.
Ich probierte noch ein wenig bis mir ein schlanker Shad mit Violett-Anteil in die Hände fiel. Zwar nicht blau, aber so ähnlich. Und es funktionierte! Der kleine Gummi gefiel den Zandern ebenfalls. Ich hatte mehrere Bisse und konnte sogar drei Fische mit drei Würfen fangen. Bei den anderen beiden im Boot lief es nicht ganz so rund. Nico hatte bisher nur einen Barsch und einen Hecht auf der Habenseite.

Gegen halb vier machten wir uns auf den Rückweg Richtung Altefähr. Unterwegs machten wir noch einmal Halt an einer interessanten Stelle. Ich wechselte noch einmal auf einen neongelben Gummifisch. Damit konnte ich dann tatsächlich noch zwei Barsche und einen Zander erbeuten. Auch Nico schafte es seinen ersten Zander auf die Schuppen zu legen. Insgesamt gingen mir acht Zander und vier Barsche an den Haken. Allerdings waren nur drei Zander maßig. Auf dem anderen Boot lief es etwas besser. Dort gingen mehr als 15 Zander an Bord.

Alles in allem ein sehr gelungener Angelausflug, wenn auch das Wetter hätte besser sein können. Das wird auf jeden Fall nicht meine letzte Boddentour gewesen sein. Vielleicht versuche ich es sogar mal in heimischen Gewässern auf die Stachelritter!


Tight Lines
Der Angler