Freitag, 6. Oktober 2017

Erste Gehversuche mit der Baitcaster – Teil II



So schnell kann es manchmal gehen. Stand ich noch vor ein paar Tagen mit meiner neuen Baitcaster-Kombo und meinen Hardbaits am Wasser, war ich zuletzt mit Softbaits und Baitcaster unterwegs. Wieder am gleichen Gewässer. Sollte es diesmal anders laufen?

Beim ersten Wurf geht der drei Inch Swing Impact am Offset Jighaken direkt auf Tauchstation. Ich faulenze ihn in größeren Sprüngen von etwa vier Kurbelumdrehungen übern Grund. Schon fast wieder am Steg angekommen auf Höhe von ein paar Seerosen stoppt mein Köder plötzlich. Damit hab ich beim ersten Wurf nicht gerechnet. Ich brauche zwei Sekunden bis der Anhieb kommt. Scheint zu sitzen. Kurz darauf kommt ein Hechtlein an die Oberfläche. Er schüttelt sich zweimal und ist verschwunden. Der Anhieb saß wohl doch nicht. Egal!  Läuft jedenfalls schon mal besser als beim letzten Mal. Mal sehen, was noch kommt. Ich fische den Platz weiter ab und lasse den Gummi über den Grund hüpfen. Allerdings tut sich hier nichts mehr.

Die kleineren Hechte standen im Schilf.
Ich wechsle die Stelle und versuche es wieder mit dem Swing Impact in den flacheren Uferbereichen am Schilf und zwischen den Seerosen. Auf den Swing Impact folgt kein Einschlag mehr, also kommt jetzt ein Swim Fisch von Lunker City ans Band, ebenfalls am Offset Jighaken. Ich fische erneut die flachen Uferbereiche ab. Das wird belohnt mit dem nächsten Biss. Wieder steigt ein Hecht auf den Gummiköder ein. Er ist schnell aus dem Schilf gedrillt. Allerdings ist es auch nur wieder ein Hechtlein um die 40 Zentimeter.
  
Der Himmel verdunkelt sich immer mehr bis ein kräftiger Wolkenbruch folgt. Ich rette mich so lange unter ein paar Bäume um das Gröbste zu überstehen. Da der Himmel danach nicht wirklich mehr aufklart, will ich es jetzt noch mal mit einer Geheimwaffe versuchen. Einem Lieblingsköder, Farbe Firetiger. Der Köder hat mir schon einige Hechte beschert. Mal sehen, ob das heute wieder klappt. 


Hechtlein Nummer eins.
Neben den flachen Uferbereichen fische ich auch die tieferen Bereiche direkt vor dem Steg ab. Kurz vor dem Steg kommt dann der dritte Einschlag an diesem Tag. Aber jetzt ist mein Gegner deutlich größer. Zum Glück hat der Anhieb diesmal voll gesessen. Sofort nimmt der Fisch mir Schnur von der Rolle und versucht immer wieder direkt unter den Steg zu flüchten. Die Rute beschreibt mittlerweile einen Halbkreis. Leider hab ich die Bremse an der Baitcaster etwas zu weich eingestellt, aber ich hab ja noch einen Daumen. Damit kann ich den Fisch stoppen, sobald er unter den Steg schwimmt. Nach drei, vier Fluchten ist er dann endgültig erledigt und ich kann ihn mühelos herankurbeln. Zum Vorschein kommt ein Hecht von etwa 60 Zentimetern. Gar nicht so schlecht. 

Da allerdings schon der nächste Schauer ran zieht, war es das heute für mich.

Und Hecht Nummer zwei. 
Fotos (3): privat
Mit meiner PRO MAX komme ich immer besser klar. Heute hab ich auch endlich mal das Drillgefühl mit der Baitcaster erleben dürfen.
Obwohl ich noch immer keine andere Schnur aufgezogen habe, gab es heute keine Perücken mehr. Auch die Wurfweite mit den Gummis war gar nicht so schlecht, auch wenn noch Luft nach oben ist.


Tight Lines
Der Angler

Montag, 2. Oktober 2017

Erste Gehversuche mit der Baitcaster – Teil I



Am Wochenende konnte ich endlich ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk ausprobieren – meine neue Pro Max-Kombo von Abu Garcia, bestehend aus einer 1,98 Meter langen Rute mit einem Wurfgewicht von 15-45 Gramm und einer Pro Max Baitcaster mit einer Schnurfassung von 135 Metern 0,32mm Schnur. Zwar hab ich schon mal ein paar Wurfversuche damit auf dem Acker angestellt, aber live am Wasser war ich damit das erste mal. Zur Sicherheit hatte ich aber auch noch eine normale Spinn-Kombo dabei.

Als erstes heißt es, Fische finden. Ich versuchte ich es mit einem kleinen, flachlaufenden Crankbait. Einem Cherry von Illex, um genau zu sein. Der kommt ungefähr einen Meter runter. Allerdings interessierten sich die Fische nicht im Ansatz dafür. Also kam der nächste Crank ans Band, ein DD Chubby. Der kommt immerhin schon auf zwei Meter. Wieder den Angelplatz systematisch abgesucht. Wieder kein Fisch. Als nächstes kommt ein Lipless Crank, der TN60 von Illex, ans Band. Der hatte mir den der vergangenen Saison schon einige gute Fische beschert. Ich faulenze den Köder langsam über Grund und lasse ihn immer wieder mit seiner Tungsten-Nase aufschlagen. Immer noch nichts. Nicht mal ein Zupfer.

Mit Einzelhaken kommen Wobbler auch hier durch.
Foto: privat
Ich wechsle die Stelle und alles geht von vorne los. Erneut suche ich die Stelle mit den Cranks ab. Zuerst den flachlaufenden Wobbler, dann den tieflaufenden und zum Schluss den sinkenden Lippless Crank. Immer noch nichts. Ich versuche es an der Schilfkante, zwischen Seerosen und auch im Tiefen. Nichts!
Trotzdem kommt noch mal ein Squirrel ans Band. Vielleicht klappt es mit Twitchen an der Schilfkante doch noch mit einem Fisch. Leider Fehlanzeige.

Noch einmal suche ich eine andere Stelle auf. Ich twitche den schlanken Wobbler über ein Krautfeld. Lasse ihn auf der Stelle stehen und zupfe ihn wieder ganz leicht aus dem Handgelenk an. Die Fische scheint es nicht zu interessieren. Auch der letzte Versuch mit den Cranks bringt nichts mehr.
Heute geht es als Schneider nach Hause.

Mit der Baitcaster komme ich immer besser klar. Anfangs war das Auswerfen mit den nicht gerade windschnittigen Crankbaits etwas unbeholfen. Auch ein paar Perücken habe ich produziert. Mit dem aerodynamischeren und schwereren TN60 lief das schon besser.
Aber im Großen und Ganzen hätte ich es mir schwieriger vorgestellt. Außerdem ist meine Schnur nicht die beste. Da hab ich schnell mal was aus der Angelschublade gekramt, um erst mal bisschen zu üben. Meine Wurfweite würde ich so auf 80% gegenüber der Stationärrolle schätzen. Mit entsprechender geflochtener Schnur sind da sicher bis zu 95% Wurfweite möglich. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich schon einiges an der Rolle gemacht habe - Keramiklager, Carbontex-Bremsscheibe, etc.
Sicher ist die Abu-Kombo nicht das High-End-Tackle, aber für den Anfang gar nicht so schlecht. Vor allem für jeden, der sich im Baitcastern erst mal ausprobieren will. Da macht es wenig Sinn, hunderte von Euro auszugeben, um dann festzustellen, dass man doch lieber mit der Stationärrolle fischt. Ich, für meinen Teil, muss aber sagen, dass das Baitcastern schon seinen Reiz hat, auch wenn heute nichts gebissen hat.


Tight Lines
Der Angler