Montag, 28. Juni 2010

Lebende Steine

Auch wenn das Wetter am Wochenende nicht unbedingt ideal war zum Hechtangeln, wollte ich einen Versuch wagen.

Am frühen Sonntag Nachmittag stand ich am Wasser und versuchte es mal wieder mit meinem 4er Mepps. Bereits nach wenigen Würfen erbarmte sich ein 25er Hecht-Schniepel und blieb am Spinner hängen. Als ich ihm Schnur gab, konnte er sich selbst vom Haken befreien. Die nächsten Würfe brachten nichts. Wenig verwunderlich bei den tausenden Brutfischen die sich vor meinen Füßen im seichten Wasser tummelten. Da mussten die Raubfische nur mit offenem Maul durchs Wasser schwimmen. Ich montierte einen kleinen Gummifisch mit Sichelschwanz von Storm und schwang weiter die Rute, als sich plötzlich eine wunderschöne Moosgrüne durch die Kleinfischschwärme schob. Eine ca. 45 Zentimeter lange Schleie kam aus ihrem Versteck unter den Seerosen hervor und kreuzte meinen Angelplatz. Später konnte ich sie sogar beim Gründeln beobachten als sie noch einmal zurück kam.

Für meinen Gummifisch interessierte sich allerdings niemand. Deshalb kramte ich einen weiteren Storm-Gummifisch aus meiner Köderkiste. Und siehe da-er fand Anklang bei den Geschuppten. Es folgen viele Fehlbisse und Nachläufer. Die Stachelritter schienen den Köder allerdings mehr aus Neugier, denn aus Hunger zu attackieren. Hängen blieb leider keiner.

Was für ein Blick... Foto: Privat
Als ich ein paar Stellen weiter am anderen Ufer entlang stiefelte, stürzte sich urplötzlich ein "Stein" vor mir ins Wasser. Ich war erst mal verdutzt und wusste gar nicht was das war bis der vermeintliche "Stein" zehn Meter weiter seinen Kopf aus dem Wasser streckte. Es war eine Schildkröte, meines Erachtens eine Rotwangenschmuckschildköte. Jedenfalls keine Sumpfschildkröte. Ich konnte sie im letzten Jahr schon des Öfteren hier beim Sonnenbaden beobachten. Aber ich hätte nicht gedacht, dass sie den letzten Winter überlebt.

Auch hier gab es wieder den einen oder anderen Fehlbiss, sonst nichts. Und wieder ließ sich eine Schleie der gleichen Größenordnung wie die letzte direkt unter meiner Rutenspitze blicken. Leider hatte ich nur die eine Spinnrute dabei. Verwunderlich nur, dass ich bei den letzten Karpfensessions keine Schleie als Beifang hatte.
Auf dem Rückweg machte ich noch ein paar Würfe. Jedoch konnte ich weder mit Blech noch mit Gummi einen Biss provozieren.

Dies war erstmal die letzte Session vor unserer Norwegen-Tour. Freitag geht es für eine Woche an den Syvde-Fjord in die Trollhütten. Natürlich werde ich auch darüber ausführlich berichten!

Bis dahin

Tight Lines
Der Angler

Montag, 14. Juni 2010

Befreiungsschlag

Die Desaster meiner letzten Karpfenansitze gingen mir nicht aus dem Kopf. Ich hatte eine erneute Chance bekommen und diese wieder versemmelt! Sollte dieser Fisch mein persönlicher Moby Dick werden?!
Ich brauchte endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis. Also schnappte ich mir am Sonntag Nachmittag meine Spinnrute und stellte mich für 1 1/2 Stunden ans Wasser.

Zum Einsatz kamen dieses Mal Gummiköder von Storm in Größen von 8-10 cm, die mir meine Schwiegereltern aus ihrem letzten USA-Urlaub mitgebracht haben. Ich wollte sie schon lang mal ausprobieren. Also nichts wie los!
Nach nicht mal zehn Würfen konnte ich bereits den ersten Hecht verhaften. Naja fast! Kurz vor dem Ufer verabschiedete er sich vom Haken nach etwas trägem Drill. So gibt's zwar kein Foto, aber auch keine schmutzigen Hände! Gebissen hatte er an einer Kante vor ein paar Seerosen. Ich würde ihn auf ca. 50 cm schätzen.
An der nächsten Stelle kam der Biss sehr rabiat. Ich konnte einen 30er Hecht aus den Seerosen kitzeln. Er wehrte sich kaum und ließ sich ohne große Gegenwehr rankurbeln.

An den nächsten beiden Stellen ging nichts, aber dann an der Stelle wo ich vor Kurzem den Karpfen verloren hatte, stieg mir kurz vor dem Ufer noch ein kampfstarker 50er Hecht ein. Der machte ordentlich Ballett und versuchte sich durch ein paar Sprünge vom Haken zu schütteln. Doch auch das half ihm nichts. Ich landete ihn sicher und versuchte ihn vom Haken zu befreien. Keine leichte Aufgabe, denn er hatte den leichten Gummiköder voll inhaliert.


Nachdem ich ihn endlich befreit hatte, entließ ich den Kleinen wieder in sein Element. Beim nächsten Wurf lief mein Köder irgendwie seltsam. Als ich einholte, sah ich das Malheur. Der letzte Hecht hatte ihn den Schwanz gekostet. So montierte ich einen neuen, den ich auch gleich beim zweiten Wurf in den Seerosen versenkte.

So montierte ich einen kleinen Jig, der sehr verführerisch durchs Wasser taumelte. Ich hoffte, vielleicht noch den einen oder anderen Barsch verführen zu können.
Doch die ließen sich absolut nicht blicken. Ich machte mich auf den Rückweg und ließ den Jig hier und da noch mal durchs Wasser gleiten, doch nichts interessierte sich für meinen Jig.

Besser als nichts.... Fotos (3): Privat.
An der ersten Stelle versuchte ich es dann noch einmal mit meinem grünen Mepps-Spinner und konnte tatsächlich noch einen handlangen Barsch an den Haken locken. Ihm folge dann nach ein paar Fehlbissen noch ein kleiner Hecht zum Abschluss.
So konnte ich zwar keine Riesen verhaften, aber ich hatte endlich mal wieder Fischkontakt.






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Der Angler

Sonntag, 13. Juni 2010

0:3

Nein, das ist nicht mein Tipp für das Deutschlandspiel, sondern das Ergebnis meiner letzten Karpfensession. Samstagabend war es wieder soweit! Die nächste Karpfensession stand an. Einen Abend vorher habe ich wieder mit gequollenem Mais und Hanf an drei Stellen angefüttert. Auf Frolics habe ich dieses Mal verzichtet, da die Fische sich mittlerweile an diesen Köder gewöhnt haben sollten.
Gegen 17:00 Uhr war ich also am Wasser und legte meine Ruten aus. Nach den Misserfolgen der letzten Ansitze zog ich dieses Mal alle Register was die Köder betrifft. An der rechten Rute, die wieder an der produktivsten Stelle am Rand eines flachen Seerosenfeldes platziert wurde, kamen erneut meine Frolic-Hanf-Boilies ans Haar. Die mittlere der drei Ruten habe ich mit ein paar PopUp-Maiskörnern beködertund die linke Rute fischte ich mit einem Frolic am Haar.

Die Maisrute kam ca. 1m vor ein Seerosenfeld an einer Kante. Die Frolic-Rute legte ich in eine Schneise zwischen zwei große Seerosenfelder. Hier mussten die Fische irgendwann vorbei kommen, wenn sie von einem Feld ins andere wechseln wollten. Anschließend wurde wieder mit Mais und Hanf und jeweils einer Handvoll Hakenködern angefüttert. Bevor ich die Ruten ausbrachte, knetete ich noch etwas Teig um die Bleie, um eine größere Lockwirkung zu erzielen. Die Mais-Rute wurde mit einer 40-Gramm-Festbleimontage
und die anderen beiden Ruten mit 40-Gramm Anti-Tangle-Bleien montiert.
Gegen 17:30 Uhr waren die Bissanzeiger aufgestellt und alle Ruten ausgebracht.

Nun konnten die Bisse kommen!

Nach eineinhalb Stunden beschloss ich die Ruten zu kontrollieren, um eine spätere Unruhe am Futterplatz zu vermeiden. Der Boilie der rechten Rute war nicht mehr vorhanden. Die anderen beiden Rute waren ok. Nach nochmals einer halben Stunde kam der erste Biss. Der Bissanzeiger der Frolic-Rute meldete sich kurz. Das war's dann auch schon wieder. Ich beließ die Montage erst mal im Wasser, um einen eventuellen Run abzuwarten. Ein Fehler wie sich herausstellte. Nach zehn Minuten kontrollierte ich die Rute und der Frolic fehlte. Also neu beködert und wieder raus damit. Auf den Teig verzichtete ich, da ich feststellen musste, dass sich das Vorfach sehr leicht um das Anti-Tangle-Blei wickelt beim Wurf.
Bei der Rute, an der die Mais-Köder angeködert waren, war eine leichte Pickerrute. Ich verwende diese ganz gern beim Karpfenangeln, denn ich finde es immer wieder faszinierend, der Rutenspitze den Biss anzusehen, bevor sich der Bissanzeiger überhaupt meldet.

Gegen 20:15 Uhr meldete sich die Boilierute ebenfalls nur kurz. Der Bissanzeiger gab zwar Laut aber der Swinger schlug nicht aus. Ich kontrollierte die Rute dieses Mal sofort, aber es war alles in Ordnung. So kam auch diese Montage wieder zurück an ihren Platz. Nach dem Ausbringen der beiden Ruten hab ich nochmals mit Partikeln nachgefüttert.
Der Tag neigt sich langsam dem Ende...
Fotos (4): Privat
Gegen 21:15 Uhr geschah es dann abermals-mein alter Gegenspieler war wieder da! Ich bekam an der rechten Rute mit dem einzelnen Frolic-Hanf-Boilie einen brachialen Biss. Der Bissanzeiger schrie auf und der Swinger hämmerte wie ein Buntspecht gegen die Rute. Der Freilauf der kleinen Rolle kam kaum nach. Mit einem Satz war ich an der Rute, riss sie vom Rutenständer und spürte den Widerstand des Fisches an der sich fast bis ins Handteil durchgebogenen Rute. Sofort stand der Fisch in den Seerosen. Ans Einkurbeln war nicht zu denken-nur gegenhalten! Der Fisch kam an die Oberfläche und explodierte förmlich. Die Schnur wurde in kurzen aber heftigen Intervallen von der Rolle gerissen. Ich spürte noch den letzten gewaltigen Schwanzschlag des Monsters. Damit sprengte er mein Vorfach und mir blieb nur noch mein Blei einzuholen. Alles was noch vom Vorfach übrig war, war die Schlaufe, die noch immer im Karabiner baumelte.
Ich montierte ein neues Vorfach, zog einen neuen Boilie auf's Haar und beförderte das Ganze wieder zurück ins Wasser. Auch in der nächsten Stunde tat sich nichts mehr, weder an dieser Rute, noch an den beiden anderen. Gegen 22:30 packte ich zusammen und musste
mich wieder einmal geschlagen geben.
Doch ich komme wieder...und dann mit stärkerem Material.

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Der Angler