Montag, 2. November 2015

Barsch läuft!

Aber die Hechte wollen immer noch nicht so recht.
Gestern Nachmittag war ich mal wieder unterwegs, bewaffnet mit der Spinnrute. Wieder an dem kleinen See, wie schon vor ein paar Wochen.

Auf dem ersten Steg, den ich ansteuerte, kam erst einmal ein Mag Squad ans Band. Systematisch suchte ich die Wasserfläche ab, doch die Fische schienen tiefer zu stehen. Also Köderwechsel. Vielleicht war der Mag Squad den Barschen ja auch einfach zu groß. Der nächste Kandidat war ein Squirrel. Es ging von vorne los. Wieder die gesamte Wasserfläche von einer Uferseite zur anderen mit langsamen Twitches absuchen. Wieder nichts.


Wieder in der Köderbox gekramt. Nächster Kandidat war ein DD Squirrel. Der läuft auf knapp zwei Meter Tiefe. Und wieder durchs Wasser getwitcht. Mal etwas langsamer, mal etwas zügiger. Immer noch nichts. Nicht mal ein Nachläufer.

Ich entschloss mich die Stelle zu wechseln. Auf dem nächsten Steg ging es wieder von vorn los. Mag Squad, Squirrel, DD Squirrel. Nichts! Gar nichts!

Eine neue Strategie musste her! Ich kramte noch mal in meiner Köderbox. Und da fiel mir ein kleiner Lippless Crank in die Hände – der TN60 von Illex. Kann ja nix schaden, dachte ich.
Ich ließ den Köder nach dem Auswerfen auf den Grund sinken und begann dann mit der Rute in zehn-Uhr-Stellung dem Köder mit drei, vier Kurbelumdrehungen Leben einzuhauchen. So stieg der TN60 immer wieder einen bis eineinhalb Meter vom Grund auf. Sobald die Schnur beim Absinken schlaff wurde, hab ich wieder gekurbelt. Der Köder sollte gar nicht lange auf dem Grund liegen.

Der erste Barsch des Tages. Fotos (3): privat
Und dann kam der erste Biss. Der Köder kam ungefähr sieben Meter vor dem Steg auf dem Grund auf. Ich lupfte den Wobbler erneut an. Und da war Widerstand! Der Anhieb kam sofort und die Rute krumm. Der Fisch gab mächtig Gas und kurze Zeit später lag ein schöner Barsch auf dem Steg. Ein Einzelhaken hing sauber in der Unterlippe. 30 Zentimeter. 
Gar nicht schlecht!

Weiter ging es. Mal an der Schilfkante entlang, mal durchs Tiefe. Nach ein paar Würfen gab es wieder einen Anstupser. Anhieb verpennt. Mist!
Egal! Nach gut 20 Minuten gab es die nächste Attacke. Wieder beim Anlupfen. Und auch der Anhieb saß. Schnell ist der Fisch an die Oberfläche gedrillt. Doch der hängt nur ganz knapp im Maulwinkel. Jetzt bloß keinen Fehler machen. Behutsam zog ich den Barsch die letzten Meter bis zum Steg um ihn dann vorsichtig zu landen. Der war noch ein Stück größer, als der erste. 32 Zentimeter um genau zu sein.

Noch größer als der Erste!
Nachdem der Fisch abgehakt und zurückgesetzt war, machte ich weiter. Und nach ein paar Würfen rappelte es noch einmal richtig in der Rute. Wieder hing ein Fisch am Haken. Aber definitiv kein Barsch. Mit der krummen Rute in der Hand, zog mir der Fisch kontinuierlich Schnur von der Rolle. Jetzt spürte ich auch die Kopfstöße. Der Fisch macht ordentlich Ballett! Langsam kam er an die Oberfläche. Dann war der ganze Zauber auch schon wieder vorbei. Der Hecht hatte es geschafft, sich vom Haken zu befreien. Schätzen würde ich ihn auf 60+ Zentimeter. Schade!

Hat den Tag gerettet - der Illex TN60.
Danach passierte auch nix mehr. Aber im Großen und Ganzen kein schlechter Schnitt. Wie gesagt, an diesem kleinen See sind Barsche von 30+ Zentimetern schon wirklich gut. Auch meine nur noch mit Einzelhaken bestückten Wobbler fangen gut – 2 von 4. Klar, der eine oder andere Fisch wäre mit Drillingen vielleicht eher hängen geblieben, aber wie viele halbstarke Barsche oder Hechte werden so schnell verangelt!?
Das nur mal als Denkanstoß.

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Der Angler

Freitag, 2. Oktober 2015

Twitch ist Trumpf

Der Herbst hat begonnen und mit ihm die heißeste Zeit der Raubfischsaison an den heimischen Gewässern. Da musste ich natürlich auch mal wieder ans Wasser, wenn auch nur kurz. 

Gestern Abend machte ich mich, bewaffnet mit der leichten Spinnrute und ein paar Twitchbaits, wie ein paar Illex Squirrels und Mag Squads, auf ans Wasser.

Ans Flourocarbon-Vorfach kam als erstes ein Mag Squad in Farbe Wakasagi an. Der Wobbler läuft bei ca. 1,5 Meter Tiefe. Schon nach den ersten fünf Würfen folgen die ersten Barsche dem Wobbler bis vor den Steg. Ich twitche den Wobbler variantenreich durchs Mittelwasser, immer wieder unterbrochen von kurzen Stopps.


Ein paar Würfe später zappelte der erste am Haken. Der kleine Barsch war kaum größer als der Köder. Deshalb entschied ich mich auf einen Squirrel zu wechseln, ebenfalls in Wakasagi. Meine Barschwobbler hab ich übrigens alle auf Einzelhaken umgerüstet. Zu schnell sind die kleinen Streifenträger sonst verangelt. Bei den Hechtwobblern demontiere ich meist nur den Bauchdrilling.


Immer wieder folgen kleine Barsche dem Twitchbait bis vor den Steg, stupsen den Köder auch ab und zu mit dem Maul an. Ich beschließe den Wobbler etwas zügiger zu führen. Eine gute Taktik wie sich heraus stellt, denn schon beim nächsten Wurf rappelt es mächtig in der Rutenspitze. Da ist einer voll auf meinen kleinen Squirrel eingestiegen. Aber ich spüre keine Kopfschläge. Der Fisch zieht auch nicht vehement in Richtung Grund. Dürfte also kein kleiner Hecht sein. An meiner leichten Shimano Vengeance AX gibt der Fisch ordentlich Gas. Kurze Zeit später kann ich den Fisch an der Oberfläche sehen und per Handlandung auf den Steg landen. Ein schöner Barsch von 37 Zentimetern liegt vor mir, den Einzelhaken sauber in der Oberlippe. Der Fisch wird abgehakt,  ein kurzes Erinnerungsfoto gemacht und dann darf er wieder schwimmen. Für den kleinen See ein wirklich guter Fisch!


Danach ist erst einmal Ruhe mit den Barschattacken. Ich twitche den Köder immer wieder durchs Mittelwasser, als sich direkt vor dem Steg ein riesiges Maul von unten dem Wobbler nähert. Direkt vor meinen Füßen stürzt sich ein Hecht auf den Köder. Dank Polbrille kann ich sehen, wie der Fisch den Wobbler von unten einsaugt. Leider dreht sich der Wobbler so ungünstig, dass er hochkant im Hechtmaul landet. Dadurch kann keiner der beiden Einzelhaken am Squirrel fassen. Der Fisch schüttelt einmal den Kopf und weg ist er.

Für den kleinen befischten See ein toller Fisch! (Foto: privat)

Da die Barsche nicht mehr mitspielen wollen, aber die Hechte aktiv zu sein scheinen, montiere ich noch mal einen Mag Squad, allerdings in der Farbe Jelly Shad. Einfach aus dem Grund, dass das Wasser schon sehr trübe ich und ich selbst mit der Polbrille den Wakasagi-farbenen Wobbler kaum erkennen konnte. Doch auch damit ist nichts mehr zu reißen, weder Hechte noch Barsche.


Zum Schluss kommt noch mal ein Spinnerbait ans Band, um die Schilfkanten und Seerosenfelder abzufischen. Dafür sind mir die teuren Wobbler nämlich doch etwas zu schade. Aber auch hier lässt sich kein Schwanz mehr blicken. Egal, der Tag brachte mehr, als ich erwartet hatte.



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Der Angler

Dienstag, 1. September 2015

Aale stippen



Nachdem ich in der letzten Woche vermehrt auf Friedfisch unterwegs war, ging es gestern mal wieder auf Raubfisch. Aal stand ganz oben auf meiner Liste. Auch diesmal verschlug es mich wieder an einen kleinen Dorfteich.

Zuerst kam eine Rute mit Tauwurm ins Wasser, danach eine mit Mistwurm. Dann mussten noch ein paar Köderfische besorgt werden. Mit der unberingten Stippe kein Problem. Wenig später hatte ich ein paar fingerlange Plötze im Eimer.

Auch an der Rute mit Mistwurm tat sich in der Zwischenzeit etwas. Immer wieder zuckte die Pose für den Bruchteil einer Sekunde unter Wasser. Dann hieß es Anhieb. Aber es gab keinen Widerstand. Mist. Doch dann sah ich, warum. Ein Mini-Barsch hatte sich den Wurm geschnappt.
Zehn Minuten später hatte ich ein Déjà-vu. Der nächste Barsch hing am Haken. Das konnte ja lustig werden, wenn es den ganzen Abend so weiter ging.

Aber mit Anbruch der Dämmerung zogen sich die Barsche glücklicherweise zurück. Das war dann auch die Zeit, die dritte Rute mit Köderfisch auszulegen. Also zog ich eine kleine Plötze auf das Vorfach am 2er Haken.

Nachdem die Sonne dann vollends hinter dem Horizont verschwunden war, zog es auch die Aale aus ihren Verstecken. Gegen halb neun fing die Pose wieder an zu tänzeln. Auf und ab, auf und ab. Durchbrach kurz die Wasseroberfläche und stand dann wieder still. Kurz darauf konnte ich den ersten Aal begrüßen. Leider war der Kleine nur knapp 30 Zentimeter lang. Eine dreiviertel Stunde später vollzog sich das Schauspiel von neuem. Der nächste Aal kam zum Landgang vorbei. Wieder auf Mistwurm. Wieder zu klein.
Dann war wieder Ruhe, aber die Aale kamen langsam so richtig in Beißlaune, denn nur eine halbe Stunde später gab es den nächsten Biss. Und den nächsten Schlängler.

Ich hatte den Haken kaum beködert und ausgeworfen, da zupfte schon wieder etwas an der Rute. Nächster Aal. Das war ja schon fast zu einfach. Auswerfen und Aal rausholen. Dieser war dann auch etwas größer, aber leider immer noch untermaßig.
Noch immer in der Hoffnung, einen besseren Aal zu erwischen, war ich noch einmal aus. Nach weiteren 30 Minuten gab es dann Aal Nummer fünf.

Schwimmen alle wieder. Foto: privat
Auch an der anderen Rute mit Tauwurm gab es in der Zwischenzeit ein paar Bisse, aber nicht einer davon ließ sich verwandeln. Bei den Bissen zog die Pose immer wieder über den halben Angelplatz, tauchte ab und kam wieder hoch. Doch bei jedem Anhieb gab es keinen Widerstand. Der Fisch ließ sich einfach nicht haken. Oder ich war einfach zu blöd!

Nach fünf untermaßigen Aalen packte ich dann zusammen. Sicher hätte ich noch die eine oder andere Schlange erwischen können, aber vermutlich kaum Maßige.


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Der Angler

Neuer Teich, neues Glück



Nachdem ich in der letzten Woche schon einmal ein kleines, unscheinbares Gewässer besucht habe, ging es erneut an einen kleinen Ackerteich. Mit dabei hatte ich wieder meine Posenruten, ein paar Würmer und eine Dose Mais.

Wieder begann es damit, dass ich eine Rute mit Wurm, eine weitere mit Mais beköderte. Die Wurmrute kam vor ein paar im Wasser stehende Pfähle. Die Maisrute legte ich vor einem Schilfgürtel aus. Dazu kam noch eine Handvoll Dosenmais.

Wieder ein paar gute Weißfische. Foto: privat
Hier waren die Fische etwas zurückhaltender und ich konnte sogar meine unberingte Stipprute auspacken, was bei der letzten Session vor lauter Fischkontakt gar nicht möglich war.

Nach einer Weile kam auch der erste Biss, an der Wurmrute. Kurz darauf zappelte mal wieder eine Karausche am Haken. So ging es dann im Wechsel auch weiter. Zumeist jedoch auf Mais. Auch hier waren die goldgelben Körner im Vorteil und brachten deutlich mehr Fisch. In schöner Regelmäßigkeit konnte ich gute Karauschen und Plötze aus dem Wasser ziehen. Größere Überraschungen wie beim letzten Mal blieben leider aus.
Nach drei Stunden ließen die Bisse spürbar nach. Zeit zusammenzupacken.


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Der Angler

Donnerstag, 27. August 2015

Mit der Posenrute am kleinen Teich



Jeder kennt sie – diese kleinen, unscheinbaren Gewässer. Den Dorfteich, einen kleinen Teich auf dem Acker oder den kleinen Waldsee abseits der Bundesstraße.
An genau so ein Gewässer hat es mich gestern verschlagen. Bewaffnet mit Posenrute, einer Dose Mais und ein paar Würmern.

Wenn hier kein Fisch steht!?
Die Ruten waren schnell aufgebaut und beködert. Als erstes kam ein kleiner Mistwurm an den Haken. Die Montage flog dann direkt vor ein paar überhängende Äste. Ich öffnete die Dose Mais und wollte gerade ein Maiskorn auf den 8er Haken stecken, als die andere Pose auch schon auf Tauchfahrt ging. Kurz die Schnur gestrafft und Anhieb. Gleich darauf zappelte auch schon der erste Giebel im Setzkescher. Neuer Wurm drauf und gleich wieder raus damit. Und gleich auch die zweite Rute mit Mais vor ein Krautfeld geschlenzt. Dazu noch zwei Handvoll der goldenen Körner hinterher.

Es dauert auch nicht lang, da beginnt die leichte 1-Gramm-Pose der Mais-Rute zu tänzeln. Taucht ein paar Millimeter ab und sogleich wieder auf. Wandert dann ganz langsam nach rechts ab, bevor sie endgültig auf Tauschstation geht. Auch der Anhieb sitzt. Und zur Überraschung kämpft da keine Karausche am Haken, sondern eine Plötze.

So geht es noch eine ganze Weile lang. Immer wieder ziehe ich Giebel oder Plötzen aus dem Wasser. Doch die Bisse auf Wurm lassen langsam nach. Die Fische beißen immer spitzer und spielen nur noch mit dem Haken. Sie sind misstrauisch geworden. Jetzt wäre wohl der beste Zeitpunkt, einen saftigen Tauwurm anzuködern. Dumm, dass ich keine eingesteckt habe. Egal! Dann eben auch Mais. So kommen gleich zwei Maiskörner auf den 6er Haken. Das sollte die Quälgeister eine Eile beschäftigen.

Eine wunderschöne Moosgrüne.
In der Zwischenzeit stand die Pose vor dem Krautfeld ebenfalls nicht still. Langsam begann auch sie in Richtung Kraut zu wandern. Taucht ab und wieder auf. Wandert weiter. Steht wieder still und steigt dann immer weiter aus dem Wasser. Was gibt es Spannenderes als Posenfischen?!
Zeit für den Anhieb. Und wieder gibt es Gegenwehr. Diesmal allerdings weitaus energischer. Der Fisch schießt direkt auf das Krautfeld zu. Ich bin überrascht und erschrocken zugleich. Dann gelingt es mir, den Fisch abzustoppen. Langsam kann ich ihn aus dem Kraut leiten. Der Fisch kommt samt Kraut immer dichter. Ich kann kaum erkennen, was da auf mich zukommt. Erst am Ufer kann ich den Fisch aus dem Kraut befreien, und sehe, was da am Haken hängt. Eine wunderschöne Schleie hat sich das einzelne Maiskorn geschnappt. Schätzungsweise zwei bis drei Pfund.

Angeln wie Dose leer!
Danach wird es wieder ruhiger am Platz. Ab und zu lässt sich noch ein Weissfisch zum Landgang überreden. Bis schließlich der Boden der Maisdose erreicht ist. Zeit für den Heimweg. Und mit jeder Menge Plötzen, Karauschen, Giebeln und einer feisten Schleie bin ich nach gut vier Stunden mehr als zufrieden.


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Der Angler

Montag, 24. August 2015

Manchmal hat man eben kein Glück…



…und dann kommt auch noch Pech dazu.

Urlaub Tag eins – erst mal ab ans Wasser. Endlich mal wieder.
Abgesehen hatte ich es auf Raubfisch. Deshalb hatte ich meine beiden Spinnruten und eine kleine Auswahl an Kunstköder im Gepäck.

Normalerweise fischt man beim Spinnangeln ja mehrere Angelstellen nacheinander ab auf der Suche nach Fisch. Ich wollte heute mal eine andere Taktik probieren. Ich suchte mir eine vielversprechende Stelle im Schilfgürtel mit ein paar Seerosen und überhängenden Ästen.

Als erstes begann ich, die Stelle intensiv mit einem Spinnerbait abzufischen. Zuerst an der Oberfläche, dann das Mittelwasser und schließlich grundnah. Und tatsächlich gab es den ersten Biss. Nur ist das leider das Problem mit Spinnerbaits. Bei zehn Bissen bleibt nur einer hängen. Außerdem sollte man ein kleines Gummiband über den Einhänger ziehen wie auf dem Bild zu sehen ist, wenn man nicht die Spinnerbaits mit verdrehter Öse fischt. Sonst kann das Fischen mit den Dingern echt nervig sein, weil der Karabiner ständig auf dem Drahtarm hin und her rutscht.

Die Hechtköder der Wahl (Foto: privat)
Da die Barsche sich mittlerweile an meinem Platz tummelten, wechselte ich auf die leichte Spinnrute mit einem Squirrel von Illex. Es dauerte gar nicht lange, bis die ersten Barsche den Wobbler neugierig verfolgten. Nur hängen blieb leider keiner. Ich blieb aber hartnäckig und beackerte weiter meine Angelstelle. Dummerweise gab es dann bei einem Wurf eine Perücke auf meiner Rolle. Ich entknotete fleißig das Knäuel ohne zu bemerkten, dass ein guter Barsch den Squirrel beäugte. Da stand doch tatsächlich ein 45+ Barsch direkt vor meinen Füßen und ich krieg es gar nicht mit. Ich versuch sofort nachzulegen, aber es tut sich nichts mehr.

Nachdem der erste Frust verdaut war, beschloss ich auf kleine Gummiköder zu wechseln. Ans Band kam ein kleiner Ripple Shad in weiß-glitter. Ich jiggte ihn grundnah und schon beim zweiten Wurf rappelte es ordentlich in der Rute. Da war er wieder – der Dickbarsch! Oder etwa doch nicht? Die Kopfschläge deuten so gar nicht auf Barsch hin. Als der Fisch dann zur Oberfläche kommt, erkenne ich meinen Irrtum. Ein halbstarker Hecht hat sich den kleinen Gummi geschnappt und steuert damit genau auf die Seerosen vor dem Schilfgürtel zu. Kaum kann ich ihn nicht mehr sehen, spüre ich auch schon keine Kopfschläge mehr in der Rute. Wieder nix!

Ich befische die Stelle weiter intensiv, wechsle noch ein paar Mal den Köder, um endlich mal einen Fisch landen zu können. Aber die Barsche scheinen einfach nicht in Beißlaune. Weder auf einen kleinen Easy Shiner, noch auf einen tieflaufenden Cherry geht was. Kurz bevor ich gehe, wechsle ich noch mal auf einen Lippless Crank. Ans Band kommt ein Illex TN60. Und siehe da – langsam über Grund geführt beißt endlich ein kleiner Barsch an. Wenigstens entschneidert!

Bevor ich endgültig einpacke, beschließe ich aber noch, eine schmale Schneise im Schilfgürtel am gegenüberliegenden Ufer anzusteuern. Ich will noch ein paar Würfe mit dem Spinnerbait machen.
Nach zehn Minuten Fußmarsch durchs Unterholz bin ich endlich da. Der erste Wurf direkt an die Seerosen. Nichts. Zweiter Wurf. Hänger. Da liegen wohl ein paar Äste im Wasser, denk ich, als plötzlich ein Torpedo vom Grund nach oben schießt. Direkt auf meinen Köder zu. Und wieder das gleiche Problem. Fehlbiss. Weg ist er. Ich mache noch ein paar Würfe, doch da ist nichts mehr zu holen.

Gar nicht so schlecht für den ersten Urlaubstag. Mal sehen, was die Woche noch bringt. 


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Der Angler