Mittwoch, 27. Oktober 2010

Von Barschen keine Spur...

...aber Hechte gehen gut!

Aber zurück auf Anfang. Letzten Samstag Morgen beschloss ich, eher spontan, um meiner Schlaflosigkeit einen Sinn zu verleihen, mein Glück mal wieder beim Spinnfischen herauszufordern. So stand ich gegen halb neun am Wasser und versuchte die letzten Hechte der Nacht im Flachwasser zu erwischen. Die Temperaturen waren mit 3°C alles andere als gemütlich und ich vermisste meine Neoprenhandschuhe, als ich meinen neuen 7 1/2 Zoll Shaker von Lunker City in Farbton "Arkansas Shiner" auswarf. Der erste Wurf landete mitten im Kraut. Der zweite nicht, und doch war da plötzlich Widerstand. Biss! Nach kurzem Drill entpuppte sich ein Hecht von ca. 40 Zentimetern als Übeltäter, der nach ein paar Fotos natürlich wieder schwimmen durfte.

Ein paar Meter weiter angelte ich über ein im Absterben begriffenes Seerosenfeld hinweg. Vielleicht sollte sich ja noch der ein oder andere Hecht zwischen den morschen Stängeln verbergen. Und ich lag richtig mit meiner Vermutung. Nach wenigen Würfen schnappte ein weiterer Hecht vor meinen Füßen nach meinem Gummifisch. Doch leider konnte er sich in den Seerosen wieder vom Haken schütteln. Auch weiteres Nachsetzen und Köderwechsel konnten ihn nicht umstimmen. Der war über alle Berge.

Ein Hecht. Foto: Privat
Weitere Versuche an anderen Stellen blieben erfolglos. Das Kraut beherrschte hier noch immer die Unterwasserlandschaft. Bei meinem Rückweg machte ich hier und da noch ein paar Würfe mit meinem Mepps Aglia...auch an der Stelle, an der ich den Hecht verloren hatte. Erfolglos! Aber ich konnte es nicht lassen und montierte noch einmal den Shaker. Abermals nach ein paar Würfen hing ich in den Seerosenüberresten fest. Zumindest schien es so-bis die Seerose nach links abdriftete. Dann konnte ich nur noch in ein Hechtauge blicken. Bis ich realisiert hatte, dass da wieder ein Fisch am Gummi hing, war der Hecht wieder auf und davon.

Auch an anderen Stellen war nichts mehr zu holen und auch mein Shaker hatte arg gelitten. Die Hechte gingen doch sehr rabiat mit ihm um. Hoffe er hält noch durch und bringt mir in dieser Saison noch den einen oder anderen Fisch!
Bis dahin!


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Der Angler

Erprobung der schwedischen Köder II


Da sich der Erfolg mit den schwedischen Gummiködern nicht so richtig einstellen konnte, wollte ich doch einen Versuch mit den Boilies wagen, die ich aus Schweden mitgebracht hatte. Dabei handelt es sich um eine kleine Dose mit PopUps in der Geschmacksrichtung Rosehip. Laut einiger großer deutscher Angelzeitschriften total angesagt im Moment.

Also wurde eine Angelstelle an einem kleinen, ca. 4 Hektar großen See über drei Tage mit Hartmais und Hanf angefüttert. Dazu kamen noch ein paar Frolics. Am vierten Tag sollte es dann ans Angeln gehen. Gegen 7:00 Uhr morgens war ich am Wasser und kurz darauf lagen die beiden Ruten im Wasser-eine mit Maiskette beködert, die andere mit Frolic-Hanf- und Rosehip-Boilie als Snowman.
Da meine letzten Versuche auf Karpfen eher mager waren und ich von Kollegen auch nur von Blanks an diesem Gewässer in der letzten Zeit gehört hatte, waren meine Erwartungen eher gering.

Alles für den nächsten Biss vorbereitet. Fotos (2): Privat.
Und was soll ich sagen-mir erging es ähnlich! Ab und an gab es Fehlbisse über den Tag verteilt. Wahrscheinlich durch Bleie verursacht, die sich an den Ködern versuchten. Nichts wirklich verwertbares. Gegen Mittag gab es einen Fallbiss an der Boilierute, wobei allerdings auch nichts hängen blieb. Der Nachmittag war noch ruhiger als der Vormittag und so machte ich mich gegen 16:00 Uhr wieder auf den Heimweg.

Vielleicht sollte ich mich momentan eher auf unsere karnivoren Kollegen konzentrieren und mich mit Spinner und Gummifisch bewaffnen, um Barsch und Hecht nachzustellen, anstatt nur immer Unmengen an Hanf und Mais zu versenken
und zu blanken.
Wir werden sehen!


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Der Angler

Erprobung der schwedischen Köder I

Da meine anglerischen Erfolge in Schweden eher mäßig, aber meine ködertechnischen Errungenschaften eher positiv ausgefallen waren, wollte ich die neuen Köder nun endlich ausprobieren und mich vom letzten Blank wieder "reinwaschen".

Klein, aber immerhin.
Fotos (3): Privat.
Deshalb ging es dann Anfang letzter Woche gleich mit der Spinnrute und einer Tasche voller Köder raus ans Wasser. Ich musste leider feststellen, dass an meinem Lieblingsgewässer das Kraut ziemlich gewuchert war. Mit Spinner oder Gummifisch war da kein Durchkommen. Also den neuen Berkley-Popper angebunden und raus damit. Wurf um Wurf pflügte ich über die Krautfelder hinweg, jeden Moment den Biss erwartend. Doch der kam nicht! Nicht ein Fisch ließ sich aus dem Kraut locken.
Also Plan B! Wieder meinen Mepps-Spinner montiert und die weniger krautigen Stellen aufgesucht. Und siehe da-es funktionierte! Bei drei aufeinanderfolgenden Würfen konnte ich drei feiste Stachelritter erbeuten. Es waren zwar keine Riesen, aber immerhin ein Anfang. Danach war wieder schlagartig Ruhe und ich wechselte ein weiteres Mal die Stelle.

Wieder stand ich vor einem Krautfeld, welches sich jedoch gut überwerfen ließ. So ging mein Spinner ein weiteres Mal auf Tauchstation und einige Würfe später rumste es wieder in der Rute...genau vor der Krautkante. Aber das war kein Barschlein. Das war größer!
Da ich den Köder sehr flach geführt hatte, kam der Fisch schnell an die Oberfläche und entpuppte sich als guter Hecht. Vehement versuchte er den Drilling abzuschütteln, bevor ich ihn endlich am Ufer hatte. Es war ein gut genährter Hecht von schätzungsweise zwei Kilogramm und ca. 60 Zentimeter Länge. Nachdem ich ihn von den Haken befreit hatte und einem kurzen Shooting, durfte er wieder schwimmen gehen.

Was mir in Schweden nicht gelang, war hier fast ein Kinderspiel! So konnte es weitergehen. 


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Der Angler

Schweden 2010

Mein diesjähriger Herbsturlaub führte mich und meine bessere Hälfte in der letzten Septemberwoche nach Südschweden. Es ging nach Bubbarp an den Lursjön, nördlich von Hässleholm. Und natürlich hab ich die Spinnrute und meine Köderbox eingepackt, um den schwedischen Hechten und Barschen nachzustellen. Das Ganze sollte kein Angelurlaub werden, ab versuchen wollte ich mein Glück trotzdem einmal.
Bis zum See mit Steg und Boot waren es von unserer Hütte knapp 150 Meter durch den Wald. Das Boot war ein Ruderboot, oder eher eine Nussschale, und eigentlich zu klein für den See. Wenn es uns der Wind dann doch mal erlaubte, schipperten wir an den Schilfkanten entlang und erkundeten die kleine Insel und eine Untiefe in unserer Bucht.
Vom Steg aus war das Angeln aussichtslos. Das Wasser war am Ende des Stegs kaum 50 Zentimeter tief und in jeder Richtung wucherte das Kraut. Spinnangeln war da unmöglich.
Vom Boot ging das schon eher. Doch auch da war das Angeln nicht einfach. Der heftige Wind und die starke Drift machten ein systematisches Abfischen der Bucht nahezu unmöglich. Ich gab mein Bestes und probierte meine ganze Tacklebox durch, und selbst meine bessere Hälfte wagte einen Versuch mit der Spinnrute. Und für den ersten Versuch war's gar nicht so schlecht.
Doch die widrigen Bedingungen waren nicht einfach zu meistern und so gelang es uns nicht einen Fisch ans Band zu bekommen. Aber leer sind wir dennoch nicht ausgegangen, denn wir konnten zwei Muscheln, eine Einkaufstüte und einen riesigen Holzklotz fangen. Am letzten Tag hab ich mich dann in einem örtlichen Angelladen noch einmal ordentlich mit günstigen Wobblern und Gummifischen eingedeckt.
Wir schieben unseren anglerischen Misserfolg einfach mal auf den See, das kleine Boot und das kalte Wetter. Spaß gemacht hat es uns trotzdem und unseren schwedischen Fisch holen wir uns schon noch!

Bis dahin


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Der Angler