Montag, 24. Juni 2013

Auffallen um jeden Preis


Die geplante Karpfensession fiel leider mal wieder ins Wasser. Für Kurzweile sollten deshalb ein paar Stunden mit der Spinnrute am Wasser.

Da das Wasser noch vom kürzlichen Platzregen noch eingetrübt und die Fische mussten auch erst gefunden werden. Also hieß es auffallen um jeden Preis. Die Taktik hieß also Köder in auffälligem Dekor mit ansprechendem Lauf zu fischen, die die Fische auch im Trübn gut orten konnten.
Dafür kam als erstes wieder ein kleiner Crank Bait ans Band - der Belly Dog. Er erschien mir in seinem auffälligem grün und dem ausladenden Lauf genau der Richtige dafür zu sein. 

Eine Auswahl der eingesetzten Köder.
An der ersten Stelle tat sich allerdings wenig. Also weiter zur nächsten. Auch hier gab es keine Reaktion auf den flach laufenden Crank. Daher kam dann ein tiefer laufender Crank dran, und zwar der Diving Cherry. Doch auch eine Etage tiefer interessierten sich weder Hecht, noch Barsch für meine Wobbler. Ich wechselte noch einmal den Köder. Diesmal auf einen Lipless Crank aus der neuen Doyo-Reihe von Sänger in auffälligem Firetiger-Design. Der Kollege macht mit seinen integrierten Rasseln mächtig Radau unter Wasser. Erfolglos.

Ich steuerte die nächste Angelstelle an. Hier war alles voll mit Mini-Fischlarven. Die nächste Karpfengeneration scheint also gesichert. Hier probierte ich es wieder mit Lipless Cranks. Neben dem Doyo-Wobbler kam auch mal der TN-60 von Illex ins Wasser.
Da es aber für meine Wobbler absolut keine Abnehmer gab, änderte ich meine Strategie und versuchte es mit einem optisch auffälligem Kopyto in grünglitter-gelb. Aber egal, ob in flachen Sprüngen überm Grund oder aggressiv durchs Mittelwasser gejiggt - es war nichts zu machen. 

Für die nächste Karpfengeneration ist gesorgt.
Fotos(2): Privat
Ich beschloss abermals die Stelle zu wechseln. Auch hier tummelten sich tausende Fischlarven im Flachwasser. Mein Gummifisch flog über sie hinweg. Wieder probierte ich es mit verschiedenen Techniken, um doch wieder auf den Belly Dog zu wechseln. Da musste doch was zu machen sein.

Am nächsten Platz fischte ich mich weiter durch meine Köderbox. Vor mir lag ein großes Seerosenfeld. Vorsichtig wagten sich ein paar Rotfedern nahe der Oberfläche aus ihrem Versteck. Da musste doch endlich mal was gehen, dachte ich mir. Jetzt sollte es meine Geheimwaffe richten. Sie kam schon eine ganze Weile nicht mehr zum Einsatz. Und so kramte ich aus den Tiefen meiner Köderbox meinen guten alten Mepps Agglia hervor. Der sollte es nun richten. Ein ums andere Mal flog er direkt bis vor die Seerosen, um die Barsche zu locken. Aber nicht mal er schaffte es an diesem Tag, auch nur einen Biss zu provozieren. Und so schloss ich innerlich schon mit diesem Angeltag ab. Auf dem Rückweg versuchte ich es noch an der einen oder anderen Stelle, aber ich blieb Schneider.

Hoffen wir auf bessere Tage!
Wenn sie doch nur endlich kommen mögen...


Tight Lines
Der Angler

Montag, 10. Juni 2013

No Risk, no fish


Da es tags zuvor mit dem Raubfischangeln nicht so klappte, ging es vorgestern mal wieder mit der Spinnrute bewaffnet für ein, zwei Stündchen ans Wasser.
Auf dem ersten Steg versuchte ich, die Räuber erst einmal zu finden. Dafür kam der gute alte Belly Dog ans Band. Ich fischte den Platz fächerförmig ab und versuchte besonders dicht ans Schilf zu werfen, da ich dort die Hechte vermutete. Da lag ich leider falsch. Ich probierte es weiter mit einem Arnaud von Illex. Aber der fand ebenfalls keine Abnehmer. Da ich überall im Wasser Kleinfisch umherflitzen sah, versuchte ich es eine Nummer kleiner. Und zwar mit einem kleinen Squirrel.

Dicht am Schilf entlang getwitcht, zog ich ihn immer wieder durch Kleinfischschwärme. Und siehe da - nach nur ein paar Würfen verfolgte ein dreißiger Barsch meinen Wobbler bis vor den Steg. Nur anbeißen wollte er nicht. Also weiter getwitcht. Und da - schon wieder verfolgte ein Barsch meinen Wobbler. Zeit die Taktik zu wechseln. Ich fischte nun aggressiver. Ließ den Wobbler nur kurz auf der Stelle stehen, bevor wieder drei, vier kurze Twitches folgen. Mit schnelleren Fluchten wollte ich die Barsche provozieren. Doch nun blieben Attacken ganz aus.

Daher wechselte ich noch mal auf einen Crankbait, und zwar auf einen Cherry von Illex. Vielleicht brachten ja Rasseln und sein ausladender Lauf noch einen Biss. Aber auch dafür interessierten sich die Barsche herzlichst wenig.

So schnell wie der Spuk begann,
war er auch wieder vorbei. Foto: privat
Stellenwechsel. Auf dem nächsten Steg begann das Spielchen von neuem als plötzlich hinter mir, auf der anderen Seite des Stegs, das Wasser förmlich explodierte. Jede Menge kleiner Weißfische spritzten aus dem Wasser, direkt am Schilfgürtel. Ich zögerte, meinen Köder auszuwerfen, denn eigentlich lag die Stelle außerhalb meiner Reichweite. Und wer schleudert schon gern einen 15-Euro-Wobbler mit voller Kraft in Richtung Schilf. Aber andererseits, no risk, no fish.
Und schon flog mein Cherry direkt bis vor den Schilfgürtel. Ich machte ein paar Kurbelumdrehungen, um den Wobbler auf Tiefe zu bringen. Da spürte ich bereits einen Schlag in der Rute. Ein Barsch hatte sich den Crank beim Abtauchen geschnappt. Wild zappelnd und springend schaffte ich es ihn bis kurz vor den Steg zu drillen. Die roten flossen leuchteten in der Sonne unter dem olivgrünen Rücken. Er war sehr spitz gehakt und schaffte es letztendlich doch noch sich zu befreien. Ich setzte noch mit ein paar Würfen nach, aber der Spuk war genauso schnell vorbei wie er begonnen hatte.

Ich wechselte erneut die Stelle. Hier an
gelte ich über einem Krautfeld. Vielleicht stand hier ja der eine oder andere Hecht. Doch auch daraus wurde nichts. Wahrscheinlich standen die Hechte tiefer, weiter draußen.
Ich wechselte erneut die Stelle.

Wieder auf einem Steg versuchte ich noch einmal die Barsche mit Crank- und Twitchbait zu finden. Da fielen mir ein paar kleine Fische direkt vor einem überhängenden Busch ins Auge. Ich montierte einen kleinen Gummifisch und schickte ihn auf Tauchstation. Bei dritten oder vierten Wurf setzte er sich leider fest und war nicht mehr zu retten.
Für mich das Signal für den Aufbruch.

Während ich am Wasser unterwegs war, hörte ich es überall im Schilf nur so klatschen. Auch hier scheinen die Karpfen gerade am Laichen gewesen zu sein. Und wie es klang, war wohl auch der eine oder andere größere dabei. Ich schätze mal, noch ein oder zwei Wochen, dann müssten sie durch sein. Und dann wird es wohl mal wieder Zeit für eine Karpfensession.


Tight Lines
Der Angler

Überbrückung der Karpfen-Laichzeit

Da die Wassertemperaturen in den meisten von mir beangelten Seen bereits jenseits der 18-Grad-Marke liegen, sind die Karpfen momentan voll mit dem Liebesspiel beschäftigt. Ein Ansitz auf die Liebestollen macht da nur wenig Sinn. Um diese Zeit zu überbrücken, ging es am vergangenen Freitag zusammen mit meinem Kumpel Eric auf Aal und Zander.

Gegen sechs Uhr abends waren wir am Wasser. Als erstes hieß es dann ausloten. Danach wurden zwei Ruten beködert mit einem dicken Tauwurm bzw. einem Mistwurm. Akribisch zog ich die Würmer auf die Wurmnadel und dann im Ganzen aufs Vorfach. Ich fischte mit Pose und einem Bleischrot auf dem Grund aufliegend.

Außerdem sollte noch eine weitere Rute mit Köderfisch folgen. Also fix ein bisschen Zwiebackteig geknetet und ein paar Köderfische gestippt. Es dauerte nicht lang und in unserem Setzkescher schwammen einige fingerlange Weißfische. Angefangen beim Plötz, über Rotfeder und Blei bis hin zu einem kleinen Uckelei.

Ich entschied mich für die Plötze als Köderfisch. Der Fisch wurde waidgerecht abgeschlagen und kam dann ebenfalls aufs Vorfach an einen zweier Haken an der Durchlaufmontage. Das Ganze kam dann vor einen umgestürzten Baum, in dem es schon öfter geräubert hatte. Dann begann das Warten!

Gut zwei Stunden tat sich nichts, weder bei den Würmern, noch am Köderfisch. Ich beschloss die Wurmruten zu kontrollieren. Nicht das da doch ein halbstarker Kauli am Haken baumelte. Aber die Würmer waren völlig unberührt. Ich zog neue Würmer auf die Haken und an die Posen kamen bei der Gelegenheit gleich ein paar Knicklichter.

Eine knappe Stunde später tat sich endlich etwas. Es kam Bewegung in die Pose mit dem Mistwurm. Ganz langsam wippte die Pose mal nach rechts, mal nach links. Zog ein wenig unter Wasser und kam wieder hoch. Nach fünf Minuten war das Spielchen vorbei und ich kontrollierte den Haken. Selbiger war sauber freigelegt, von der Spitze bis zum Schenkel. Ich beköderte wieder neu und die Montage flog an die gleiche Stelle. Es dauerte nicht lang und es begann von vorn. Aber diesmal glitt die Pose sachte unter Wasser. Ich setzte den Anhieb und der saß. Aber das war irgendwie keinerlei Widerstand zu spüren. Kein Wunder, denn da hing ein fingerlanger Barsch am andern Ende.

Ich zog erneut einen Wurm auf. An den anderen beiden Ruten tat sich gar nichts. Wir blieben noch knappe zwei Stunden. Doch auch in dieser Zeit gab es nicht einen weiteren Biss. Nicht mal die Kaulbarsche interessierten sich für unsere Köder.


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Der Angler