Montag, 10. Juni 2013

No Risk, no fish


Da es tags zuvor mit dem Raubfischangeln nicht so klappte, ging es vorgestern mal wieder mit der Spinnrute bewaffnet für ein, zwei Stündchen ans Wasser.
Auf dem ersten Steg versuchte ich, die Räuber erst einmal zu finden. Dafür kam der gute alte Belly Dog ans Band. Ich fischte den Platz fächerförmig ab und versuchte besonders dicht ans Schilf zu werfen, da ich dort die Hechte vermutete. Da lag ich leider falsch. Ich probierte es weiter mit einem Arnaud von Illex. Aber der fand ebenfalls keine Abnehmer. Da ich überall im Wasser Kleinfisch umherflitzen sah, versuchte ich es eine Nummer kleiner. Und zwar mit einem kleinen Squirrel.

Dicht am Schilf entlang getwitcht, zog ich ihn immer wieder durch Kleinfischschwärme. Und siehe da - nach nur ein paar Würfen verfolgte ein dreißiger Barsch meinen Wobbler bis vor den Steg. Nur anbeißen wollte er nicht. Also weiter getwitcht. Und da - schon wieder verfolgte ein Barsch meinen Wobbler. Zeit die Taktik zu wechseln. Ich fischte nun aggressiver. Ließ den Wobbler nur kurz auf der Stelle stehen, bevor wieder drei, vier kurze Twitches folgen. Mit schnelleren Fluchten wollte ich die Barsche provozieren. Doch nun blieben Attacken ganz aus.

Daher wechselte ich noch mal auf einen Crankbait, und zwar auf einen Cherry von Illex. Vielleicht brachten ja Rasseln und sein ausladender Lauf noch einen Biss. Aber auch dafür interessierten sich die Barsche herzlichst wenig.

So schnell wie der Spuk begann,
war er auch wieder vorbei. Foto: privat
Stellenwechsel. Auf dem nächsten Steg begann das Spielchen von neuem als plötzlich hinter mir, auf der anderen Seite des Stegs, das Wasser förmlich explodierte. Jede Menge kleiner Weißfische spritzten aus dem Wasser, direkt am Schilfgürtel. Ich zögerte, meinen Köder auszuwerfen, denn eigentlich lag die Stelle außerhalb meiner Reichweite. Und wer schleudert schon gern einen 15-Euro-Wobbler mit voller Kraft in Richtung Schilf. Aber andererseits, no risk, no fish.
Und schon flog mein Cherry direkt bis vor den Schilfgürtel. Ich machte ein paar Kurbelumdrehungen, um den Wobbler auf Tiefe zu bringen. Da spürte ich bereits einen Schlag in der Rute. Ein Barsch hatte sich den Crank beim Abtauchen geschnappt. Wild zappelnd und springend schaffte ich es ihn bis kurz vor den Steg zu drillen. Die roten flossen leuchteten in der Sonne unter dem olivgrünen Rücken. Er war sehr spitz gehakt und schaffte es letztendlich doch noch sich zu befreien. Ich setzte noch mit ein paar Würfen nach, aber der Spuk war genauso schnell vorbei wie er begonnen hatte.

Ich wechselte erneut die Stelle. Hier an
gelte ich über einem Krautfeld. Vielleicht stand hier ja der eine oder andere Hecht. Doch auch daraus wurde nichts. Wahrscheinlich standen die Hechte tiefer, weiter draußen.
Ich wechselte erneut die Stelle.

Wieder auf einem Steg versuchte ich noch einmal die Barsche mit Crank- und Twitchbait zu finden. Da fielen mir ein paar kleine Fische direkt vor einem überhängenden Busch ins Auge. Ich montierte einen kleinen Gummifisch und schickte ihn auf Tauchstation. Bei dritten oder vierten Wurf setzte er sich leider fest und war nicht mehr zu retten.
Für mich das Signal für den Aufbruch.

Während ich am Wasser unterwegs war, hörte ich es überall im Schilf nur so klatschen. Auch hier scheinen die Karpfen gerade am Laichen gewesen zu sein. Und wie es klang, war wohl auch der eine oder andere größere dabei. Ich schätze mal, noch ein oder zwei Wochen, dann müssten sie durch sein. Und dann wird es wohl mal wieder Zeit für eine Karpfensession.


Tight Lines
Der Angler

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