Mittwoch, 27. Oktober 2010

Von Barschen keine Spur...

...aber Hechte gehen gut!

Aber zurück auf Anfang. Letzten Samstag Morgen beschloss ich, eher spontan, um meiner Schlaflosigkeit einen Sinn zu verleihen, mein Glück mal wieder beim Spinnfischen herauszufordern. So stand ich gegen halb neun am Wasser und versuchte die letzten Hechte der Nacht im Flachwasser zu erwischen. Die Temperaturen waren mit 3°C alles andere als gemütlich und ich vermisste meine Neoprenhandschuhe, als ich meinen neuen 7 1/2 Zoll Shaker von Lunker City in Farbton "Arkansas Shiner" auswarf. Der erste Wurf landete mitten im Kraut. Der zweite nicht, und doch war da plötzlich Widerstand. Biss! Nach kurzem Drill entpuppte sich ein Hecht von ca. 40 Zentimetern als Übeltäter, der nach ein paar Fotos natürlich wieder schwimmen durfte.

Ein paar Meter weiter angelte ich über ein im Absterben begriffenes Seerosenfeld hinweg. Vielleicht sollte sich ja noch der ein oder andere Hecht zwischen den morschen Stängeln verbergen. Und ich lag richtig mit meiner Vermutung. Nach wenigen Würfen schnappte ein weiterer Hecht vor meinen Füßen nach meinem Gummifisch. Doch leider konnte er sich in den Seerosen wieder vom Haken schütteln. Auch weiteres Nachsetzen und Köderwechsel konnten ihn nicht umstimmen. Der war über alle Berge.

Ein Hecht. Foto: Privat
Weitere Versuche an anderen Stellen blieben erfolglos. Das Kraut beherrschte hier noch immer die Unterwasserlandschaft. Bei meinem Rückweg machte ich hier und da noch ein paar Würfe mit meinem Mepps Aglia...auch an der Stelle, an der ich den Hecht verloren hatte. Erfolglos! Aber ich konnte es nicht lassen und montierte noch einmal den Shaker. Abermals nach ein paar Würfen hing ich in den Seerosenüberresten fest. Zumindest schien es so-bis die Seerose nach links abdriftete. Dann konnte ich nur noch in ein Hechtauge blicken. Bis ich realisiert hatte, dass da wieder ein Fisch am Gummi hing, war der Hecht wieder auf und davon.

Auch an anderen Stellen war nichts mehr zu holen und auch mein Shaker hatte arg gelitten. Die Hechte gingen doch sehr rabiat mit ihm um. Hoffe er hält noch durch und bringt mir in dieser Saison noch den einen oder anderen Fisch!
Bis dahin!


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Der Angler

Erprobung der schwedischen Köder II


Da sich der Erfolg mit den schwedischen Gummiködern nicht so richtig einstellen konnte, wollte ich doch einen Versuch mit den Boilies wagen, die ich aus Schweden mitgebracht hatte. Dabei handelt es sich um eine kleine Dose mit PopUps in der Geschmacksrichtung Rosehip. Laut einiger großer deutscher Angelzeitschriften total angesagt im Moment.

Also wurde eine Angelstelle an einem kleinen, ca. 4 Hektar großen See über drei Tage mit Hartmais und Hanf angefüttert. Dazu kamen noch ein paar Frolics. Am vierten Tag sollte es dann ans Angeln gehen. Gegen 7:00 Uhr morgens war ich am Wasser und kurz darauf lagen die beiden Ruten im Wasser-eine mit Maiskette beködert, die andere mit Frolic-Hanf- und Rosehip-Boilie als Snowman.
Da meine letzten Versuche auf Karpfen eher mager waren und ich von Kollegen auch nur von Blanks an diesem Gewässer in der letzten Zeit gehört hatte, waren meine Erwartungen eher gering.

Alles für den nächsten Biss vorbereitet. Fotos (2): Privat.
Und was soll ich sagen-mir erging es ähnlich! Ab und an gab es Fehlbisse über den Tag verteilt. Wahrscheinlich durch Bleie verursacht, die sich an den Ködern versuchten. Nichts wirklich verwertbares. Gegen Mittag gab es einen Fallbiss an der Boilierute, wobei allerdings auch nichts hängen blieb. Der Nachmittag war noch ruhiger als der Vormittag und so machte ich mich gegen 16:00 Uhr wieder auf den Heimweg.

Vielleicht sollte ich mich momentan eher auf unsere karnivoren Kollegen konzentrieren und mich mit Spinner und Gummifisch bewaffnen, um Barsch und Hecht nachzustellen, anstatt nur immer Unmengen an Hanf und Mais zu versenken
und zu blanken.
Wir werden sehen!


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Der Angler

Erprobung der schwedischen Köder I

Da meine anglerischen Erfolge in Schweden eher mäßig, aber meine ködertechnischen Errungenschaften eher positiv ausgefallen waren, wollte ich die neuen Köder nun endlich ausprobieren und mich vom letzten Blank wieder "reinwaschen".

Klein, aber immerhin.
Fotos (3): Privat.
Deshalb ging es dann Anfang letzter Woche gleich mit der Spinnrute und einer Tasche voller Köder raus ans Wasser. Ich musste leider feststellen, dass an meinem Lieblingsgewässer das Kraut ziemlich gewuchert war. Mit Spinner oder Gummifisch war da kein Durchkommen. Also den neuen Berkley-Popper angebunden und raus damit. Wurf um Wurf pflügte ich über die Krautfelder hinweg, jeden Moment den Biss erwartend. Doch der kam nicht! Nicht ein Fisch ließ sich aus dem Kraut locken.
Also Plan B! Wieder meinen Mepps-Spinner montiert und die weniger krautigen Stellen aufgesucht. Und siehe da-es funktionierte! Bei drei aufeinanderfolgenden Würfen konnte ich drei feiste Stachelritter erbeuten. Es waren zwar keine Riesen, aber immerhin ein Anfang. Danach war wieder schlagartig Ruhe und ich wechselte ein weiteres Mal die Stelle.

Wieder stand ich vor einem Krautfeld, welches sich jedoch gut überwerfen ließ. So ging mein Spinner ein weiteres Mal auf Tauchstation und einige Würfe später rumste es wieder in der Rute...genau vor der Krautkante. Aber das war kein Barschlein. Das war größer!
Da ich den Köder sehr flach geführt hatte, kam der Fisch schnell an die Oberfläche und entpuppte sich als guter Hecht. Vehement versuchte er den Drilling abzuschütteln, bevor ich ihn endlich am Ufer hatte. Es war ein gut genährter Hecht von schätzungsweise zwei Kilogramm und ca. 60 Zentimeter Länge. Nachdem ich ihn von den Haken befreit hatte und einem kurzen Shooting, durfte er wieder schwimmen gehen.

Was mir in Schweden nicht gelang, war hier fast ein Kinderspiel! So konnte es weitergehen. 


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Schweden 2010

Mein diesjähriger Herbsturlaub führte mich und meine bessere Hälfte in der letzten Septemberwoche nach Südschweden. Es ging nach Bubbarp an den Lursjön, nördlich von Hässleholm. Und natürlich hab ich die Spinnrute und meine Köderbox eingepackt, um den schwedischen Hechten und Barschen nachzustellen. Das Ganze sollte kein Angelurlaub werden, ab versuchen wollte ich mein Glück trotzdem einmal.
Bis zum See mit Steg und Boot waren es von unserer Hütte knapp 150 Meter durch den Wald. Das Boot war ein Ruderboot, oder eher eine Nussschale, und eigentlich zu klein für den See. Wenn es uns der Wind dann doch mal erlaubte, schipperten wir an den Schilfkanten entlang und erkundeten die kleine Insel und eine Untiefe in unserer Bucht.
Vom Steg aus war das Angeln aussichtslos. Das Wasser war am Ende des Stegs kaum 50 Zentimeter tief und in jeder Richtung wucherte das Kraut. Spinnangeln war da unmöglich.
Vom Boot ging das schon eher. Doch auch da war das Angeln nicht einfach. Der heftige Wind und die starke Drift machten ein systematisches Abfischen der Bucht nahezu unmöglich. Ich gab mein Bestes und probierte meine ganze Tacklebox durch, und selbst meine bessere Hälfte wagte einen Versuch mit der Spinnrute. Und für den ersten Versuch war's gar nicht so schlecht.
Doch die widrigen Bedingungen waren nicht einfach zu meistern und so gelang es uns nicht einen Fisch ans Band zu bekommen. Aber leer sind wir dennoch nicht ausgegangen, denn wir konnten zwei Muscheln, eine Einkaufstüte und einen riesigen Holzklotz fangen. Am letzten Tag hab ich mich dann in einem örtlichen Angelladen noch einmal ordentlich mit günstigen Wobblern und Gummifischen eingedeckt.
Wir schieben unseren anglerischen Misserfolg einfach mal auf den See, das kleine Boot und das kalte Wetter. Spaß gemacht hat es uns trotzdem und unseren schwedischen Fisch holen wir uns schon noch!

Bis dahin


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Mittwoch, 22. September 2010

Mixed Session

Am letzten Sonntag ging es mal wieder raus ans Wasser zu meiner nächsten Session. Gegen halb sieben stand ich an einem kleinen See, doch leider war meine angepeilte Angelstelle schon besetzt. Und die beiden Kollegen hatten auch alle anderen der wenigen Angelstellen "vermint". In meinen Augen auch nicht die feine Art, aber ich wollte angeln und keinen Stress. Die beiden saßen schon seit Freitag erfolglos an. Und in weiser Voraussicht hatte ich mir an einem Ausweichgewässer eine Stelle angelegt, also ab ging's. 

Gegen 7:00 Uhr war ich dann an einem kleinen Teich und legte meine beiden Ruten aus, wie immer beködert mit einer Maiskette und den bewährten Frolic-Hanf-Boilies. Angefüttert wurde wieder mit Mais, Hanf und Frolic.

Das Wetter ließ allerdings zu wünschen übrig. Ein ziemlich starker Wind peitsche über den Angelplatz. Doch als sich die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken kämpften, wurde es etwas erträglicher. Dazu hatte sich das Kraut in der letzten Zeit stark ausgebreitet. Eine freie Stelle zu finden, war nicht einfach. Doch irgendwann lagen meine Montagen gut und die Ruten fanden ihren Platz auf dem Rod Pod.

Da verblieben sie leider auch den ganzen Vormittag. Nicht ein Zupfer, nicht ein Piepser, von einem Run gar nicht erst zu sprechen. Da das einzige, was man sich heute wohl einfangen konnte, eine Lungenentzündung war, beschloss ich gegen Mittag diese Session zu beenden.

Ein Mini-Hecht. Fotos(3): Privat
Doch ganz kampf- und fischlos wollte ich mich nicht geschlagen geben. Also die Sachen im Auto verstaut, und noch ein paar Würfe mit der Spinnrute gemacht.
So konnte ich dem blank doch noch entgehen, und vier Barsche und einen Schniepel-Hecht auf die Schuppen legen.

In der nächsten Woche werde ich dann mal den schwedischen Hechten und Barschen auf die Schuppen rücken. Da geht's an den Lursjön in Südschweden. Hoffe, das läuft besser. Auf jeden Fall wird es hier zu erfahren sein!


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Montag, 13. September 2010

Das dynamische Duo

Letzten Freitag stand mal wieder eine Karpfensession in Gesellschaft meines Cousins Nico auf dem Plan.
Wir trafen uns gegen 17:00 Uhr an einem kleinen See von ca. 50 ha, an dem er bereits die Woche über eine Stelle angefüttert hatte.

Die Autos waren schnell entladen und ich musste aufgrund eines wichtigen Termins, noch mal für ein paar Stunden verschwinden. Als ich um 20:30 Uhr im letzten Tageslicht zurückkam, hatte Nico schon alles aufgebaut, die Ruten im Wasser und schon einen Blei gefangen. Schnell baute ich meinen Rod Pod auf, beköderte meine Ruten und brachte sie aus. Ich fischte mit zwei Ruten mit Maiskette und Frolic-Hanf-Boilie. Nico hatte drei Ruten im Wasser. Er fischte mit Frolic, Boilie und Maiskette. Meine Ruten lagen vor einem Schilfgürtel und Nicos am Rand eines Krautfelds.

Ich war gerade mit meinen Vorbereitungen fertig, da schrie wieder einer von Nicos Bissanzeigern auf. Der Anhieb saß, doch der Drill war alles andere als spektakulär. Wieder ein Blei. Also neu beködert und wieder raus damit.
In den nächsten Stunden gab es einige Fehlbisse durch die nervenden Bleie, aber keinen weiteren Run.

Gegen 00:00 Uhr machten wir dann die Schlafsäcke klar, stellen die Bissanzeiger etwas lauter und schliefen. Unser Schlaf wurde fast stündlich von irgendeinem Bissanzeiger gestört, weil mal wieder so ein größenwahnsinniger Blei versuchte mit einem unserer Köder zu entkommen. Das war schon alles.

Um 6:00 Uhr war die Nacht dann vorbei. Wir krochen aus unseren Schlafsäcken und standen vor einer weißen Wand. Der See war komplett in Nebel gehüllt. Nur die Silhouetten der Rod Pods und des eigenen Ufers waren wahrzunehmen. Wir holten die Ruten ein, fummelten neue Köder ans Haar und platzierten sie wieder an den Futterplätzen. Dazu kamen noch ein paar Handvoll Futter.
Mittlerweile verzog sich der Nebel langsam und die Morgensonne schob sich vorsichtig über den Hügel in unserem Rücken.
Die Ruhe vor dem Sturm. Fotos (3) Privat.
Ich beschloss, eine weitere Rute auszubringen. Also erstmal ausgelotet und den Untergrund erforscht. Ungefähr 15 Meter vom Ufer entfernt lag in gut zwei Metern Wassertiefe eine Kante auf freiem Grund. Genau dort landete mein Frolic am Haar. Dazu kamen noch ein paar Frolics auf PVA-Schnur, die ich an den Hakenschengel knotete. Es sollte nicht lange dauern, und auch ich konnte meinen ersten Blei überlisten. Keinen Riesen aber immerhin entschneidert.

Im Laufe des Vormittags konnten wir beide die Zahl der gefangenen Bleie auf insgesamt neun erhöhen. Die kleinsten waren gut handlang, die größten so um die 30 Zentimeter. Die Bisse der Bleie äußerten sich oft in Fallbissen. Unsere Swinger rasten oftmals nach unten, bevor die eigentliche Flucht erfolgte. Von Karpfen allerdings keine Spur.
Hin und wieder wurde nachgefüttert und die Ruten kontrolliert.

Gegen 15:00 Uhr gaben wir dann die letzte Hoffnung auf einen Karpfen auf und packten zusammen. Enttäuscht waren wir allerdings nicht, denn wir hatten auf jeden Fall sehr viel Spaß und haben auch schon unsere nächste gemeinsame Session geplant.
Am kommenden Wochenende werde ich aber erst mal wieder allein angreifen.

Bis dahin


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Dienstag, 31. August 2010

Im Doppelpack...

Nach meinem fulminanten Erfolg bei der letzten Session, wollte ich meinen Erfolg diesmal mit meinem Cousin Nico teilen. Dieses Mal griffen wir mit doppelter Kraft an! Das Wetter ließ bei dieser Session sehr zu wünschen übrig. Nach einer starken Abkühlung hatte es die letzten Tage hin und wieder geregnet und an diesem Tag fast unentwegt. Gegen 17:30 Uhr trafen wir uns am Wasser. Erst als wir ankamen ließ der Regen nach. Einen Tag zuvor hatte ich wie immer mit Hartmais, Hanf und Frolics an vier Stellen angefüttert.
Wir bauten also unsere Ruten und den Rest des Equipments auf. Punkt 18:00 Uhr lagen vier Ruten im Wasser. Meine beiden Ruten waren mit Frolic-Hanf-Boilie als Pop-Up und Maiskette beködert. Nico fischte an einer Rute ebenfalls Maiskette, an der anderen zwei Frolic-Hanf-Boilies. Ich fütterte noch einmal ausgiebig mit Frolic, Hanf, Mais und pro Angelstelle einer Handvoll Hakenködern an. Danach machten wir es uns unter dem Schirmzelt bequem. Wir fachsimpelten über so ziemlich alle Facetten des Karpfenangelns, in stiller Hoffnung, der Bissanzeiger könnte jeden Moment aufheulen. Doch es geschah nichts!

Alles wartet auf den nächsten Biss.
Fotos (2): Privat
Gegen 20:45 Uhr gab einer von Nicos Bissanzeigern einen kurzen Piepser von sich. Kein Run, dafür war es zu kurz und auch der Swinger verharrte in seiner angestammten Position. Dann war wieder Stille. Fehlbiss, aber es schien doch Fisch am Futterplatz zu sein. Gegen 21:00 entschlossen wir uns, auch wegen dem Fehlbiss, noch einmal alle Ruten zu kontrollieren, bevor wir endgültig in Dunkelheit versanken. Die Haken wurden neu beködert und anschließend noch mal nachgefüttert. Kurz nach dem Ausbringen der Ruten hatte Nico wieder einen Fehlbiss, doch dieses mal an seiner anderen Rute, die gut 8 Meter weiter rechts lag. Aber nichts! Kein Run, kein Fallbiss, nicht mal ein weiteres Aufheulen des Bissanzeigers. Wir beschlossen, die Rute nicht einzuholen, sondern abzuwarten.

Wir machten es uns wieder im Zelt gemütlich und warteten weiter ab. - bis 1:00 Uhr. Da entschieden wir, dass es wohl doch besser wäre, einzupacken. An den Ruten hatte sich in den letzten Stunden gar nichts mehr getan und das Wetter war auch nicht sonderlich besser geworden.
Also packten wir zusammen und machten uns gegen 1:30 Uhr auf den Heimweg.
Warum dieses mal so gar kein Fisch beißen wollte ist mir ein Rätsel. Lag es am kühlen, nassen Wetter, oder waren die Frolic-Hanf-Boilies hier doch schon ein zu bekannter Köder? Oder waren die Fische dieser geballten Power an Anglern einfach nicht gewachsen!??!

Wir werden es rausfinden! In zwei Wochen geht's los zur nächsten Session. Da werde ich dann auch hoffentlich meine Abhakmatte in der Praxis testen können!


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Samstag, 21. August 2010

Offtopic: Neue Abhakmatte

Heute ist meine neue Abhakmatte, die ich letztes Wochenende bei ebay gekauft habe, gekommen. Dabei handelt es sich um die Strategy Complete Care Specialist von Spro.
Die neue Matte. Fotos (2): Privat.
Auf einer Fläche von ca. 135 x 85 Zentimetern bietet die olivgrüne Matte jede Menge Platz für den großen Fang. Sie besteht aus fünf Polyball gefüllten Kammern, wovon eine den Rand der Matte bildet und diese umschließt. Die Füllung ist sehr weich und gibt auf Druck leicht nach. Im Rand der Matte ist die Füllung nicht ganz so fest, wodurch das Wasser leicht von der Matte abfließen kann. Die Unterseite besteht aus strapazierfähigem 1200D Oxford Nylon, das auch groben Verschmutzungen widersteht, und auch die Innenseite besteht aus weichem, Fisch schonendem Nylon.

An den beiden kurzen Seiten der Matte findet man jeweils einen robusten Reisverschluss, um das Herausrutschen des Fisches, z.B. beim Wiegen, zu verhindern. Des Weiteren finden sich an den langen Seiten jeweils zwei verstellbare Schnallen zum Zusammenklappen der Matte, mit denen man den Fisch beim Transport, z.B. auf dem Weg zum Wasser beim Zurücksetzten, fixieren kann. Die beiden großen Trageriemen an den Längsseiten sind gut verarbeitet, jedoch bezweifle ich momentan noch, dass diese einen Dreißig- oder Vierzigpfünder beim Wiegen sicher halten. In meinen Augen hätte man die Riemen komplett um die Matte führen sollen, aber ich lasse mich bei der nächsten Session gern eines Besseren belehren. Alle Nähte sind gut verarbeitet und machen einen stabilen Eindruck.

Alles in allem macht die Matte einen sehr robusten Eindruck und scheint wirklich sehr gut verarbeitet zu sein. Die Strategy Complete Care Specialist ist ein wirkliches Allround- Talent zum sicheren Abhaken, Wiegen und Zurücksetzen des Fisches in ausgezeichneter Qualität. Sie lässt kaum Wünsche eines echten Karpfen-Cracks offen. Zwar ist der Preis mit ca. 60 bis 70 Euro sehr hoch, allerdings kann man sich das Geld für einen Wiegesack sparen und erhält eine hochwertige Abhakmatte!
Ich werde sie bei der nächsten Session hoffentlich ausführlich testen können und meine Erfahrungen hier kundtun.

Bis dahin!


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Dienstag, 10. August 2010

"Nennt mich Ishmael."

Dieses Wochenende war es endlich wieder so weit! Meine angekündigte Karpfensession sollte steigen. Freitag Abend wurden zwei Stellen wie immer mit Hartmais, Hanf und einer Handvoll Frolic angefüttert.
Am Wasser war ich dann am Samstag Abend gegen 17:30 Uhr. Anfangs wollte ich nur mit zwei Ruten fischen, entschied mich vor Ort dann aber doch noch eine dritte Rute vor einem ausgedehntem Krautfeld mit Mais auszulegen.

Die anderen beiden Ruten kamen wie gewohnt nach rechts vor ein Seerosenfeld und nach links zwischen zwei andere Seerosenfelder. Beködert wurde die rechte Rute mit einem Frolic-Hanf-Boilie als Pop-Up und die linke ebenfalls mit einem Frolic-Hanf-Boilie. Ich entschied mich dieses Mal allerdings für einen Taktikwechsel gegenüber den letzten Ansitzen. Ich verwendete größere Freilaufrollen mit stärkerer Geflochtener. Des Weiteren verwendete ich eine monofile 0,45er Schlagschnur zwischen Vorfach und Hauptschnur. An einer Rute wurde ein Helikopter-Rig montiert, an der anderen ein normales Anti-Tangle-Blei. Nach dem Ausbringen der Ruten wurde noch einmal ordentlich gefüttert. Dann begann das Warten!

Gegen 18:30 Uhr gesellte sich ein Angelkollege zu mir und wir unterhielten uns ein wenig und fachsimpelten. Gegen 19:00 Uhr wurde unsere Unterhaltung vom Piepen eines Bissanzeigers unterbrochen. Ein Fisch hatte den Boilie am Helikopter-Rig genommen. Ich eilte so schnell es ging zur Rute und setzte den Anhieb. Der saß! Der Fisch ließ sich nicht bremsen, nahm unaufhörlich Schnur von der Rolle und marschierte quer über den Teich durch die Seerosen bis ins Schilf.

Dort setzte sich der Fisch fest. In der Hoffnung, er würde sich vielleicht frei schwimmen, hielt ich die Schnur auf Spannung und regelte die Bremse nach. Nach zehn Minuten machte ich Druck und merkte noch einen gewaltigen Kopfschlag des Fisches. Nach weiteren zehn Minuten war nichts mehr zu merken. Ich beschloss die Schnur zu sprengen. Der Schlagschnurknoten löste sich und gab die monofile Schlagschnur frei. Allerdings hatte ich das ungute Gefühl, der Fisch könnte noch im Schilf festsitzen. Also rief ich den Wathosen-Notdienst (meinen Vater) und konnte mich wenig später auf den Weg in Richtung Fisch machen. Zum Glück war von meinem Widersacher nichts mehr im Schilf zu sehen. Ich fand zwar noch meine Schlagschnur und das Blei, jedoch ohne Vorfach.

Wieder zurück an meinem Angelplatz montierte ich ein neues Vorfach und legte die Rute neu aus. Auch wenn ich diesen Angeltag innerlich schon als Blank abgeschlossen hatte, beschloss ich noch eine Weile zu bleiben. Noch einmal Futter ausgebracht und weiter warten. Über 2 1/2 Stunden tat sich nichts, abgesehen von ein paar Fehlbissen an der Mais-Rute, wohl ausgelöst durch Schnurschwimmer. Nach einer weiteren Handvoll Mais an die Stelle legten sich diese.

Endlich: Ich hab' ihn! Fotos (3): Privat
22:12! Ich sah auf die Uhr und beschloss um 22:30 wohl als Schneider einzupacken. Ich wollte schon die ersten Sachen zusammensuchen, als der Bissanzeiger der rechten Rute aufschrie. Der Biss war so heftig, dass ein Ruck den ganzen Rutenständer durchfuhr und beide Bissanzeiger leuchteten. Anfangs konnte ich in der Dunkelheit gar nicht genau erkennen, an welcher Rute der Biss erfolgt war. Doch eine sich deutlich biegende Rutenspitze verriet mir sofort, woher der Alarm kam. Ich griff die Rute und setzte den Anhieb. Auch der saß! Und auch der floh sofort in die Seerosen, doch ich konnte ihn schnell ins offene Wasser lenken. Wie selbstverständlich drillte ich den Fisch, ohne zu ahnen wer mein Gegenspieler war. Nach einer viertel Stunde versuchte ich das erste Mal, den Fisch zu keschern. Erfolglos!

Es startete eine weitere heftige Flucht. Ich ließ die butterweich eingestellte Bremse für mich arbeiten und regulierte ab und zu mit dem Finger an der Spule nach, je nach dem wie heftig die Flucht des Fisches war. Mittlerweile stand ich bis zum Knie im Wasser, um besser drillen zu können. Auch weitere Landungsversuche scheiterten. Es war unglaublich was für eine Kraft und Ausdauer dieser Fisch besaß. Dummerweise hatte ich meine Stirnlampe vergessen. Es war mir nicht möglich auch nur annähernd zu erkennen, mit wem ich da kämpfte. Im Schein der Straßenlaternen war mal eine Flosse oder der Rücken des Fisches zu erkennen. Irgendwann stieg ich wieder aus dem Wasser, suchte mein Handy und rief erstmal meine Freundin an und gab ihr Anweisung, mir trockene Sachen, eine Taschenlampe und eine Kamera vorbei zu bringen. Der Drill dauerte bereits über 45 Minuten. Nach 15 Minuten traf sie ein und ich stand inzwischen bis zur Hüfte im Wasser. Sie holte erst einmal die anderen beiden Ruten ein, um einen Doppeldrill zu vermeiden.

Auch nach einer Stunde hatte dieser Fisch noch immer so viel Kraft, dass er mir immer wieder Meter um Meter hart erkämpfte Schnur von der Rolle zog. Ich sah nur wie sich der Schlagschnurknoten immer wieder auf mich zu und von mir weg bewegte. Das ganze spielte sich direkt vor meinen Füßen ab. Ich machte mir Gedanken was ich da wohl am Haken hatte. Vielleicht ein großer Spiegler, oder doch ein Amur!? Die gewaltigen Kopfstöße und die stetigen Fluchten in Richtung Grund waren eher untypisch für einen Graskarpfen. Eine gute halbe Stunde später, schien mir der Zeitpunkt endlich günstig, unseren Kampf zu beenden. Die Bremse war schon sehr hart eingestellt und der Fisch nahm immer weniger Schnur von der Rolle.

Da mein Kescher für diesen Fisch offensichlich zu klein war, musste ich ihn per Hand landen. Ich umgriff den Fisch mit beiden Händen von unten und trug ihn an Land. Es war ein gewaltiger Amurkarpfen! Am Ufer wurde er versorgt, der Haken gelöst und der Fisch gewogen. Der Zeiger der Waage blieb bei genau 30 Pfund stehen! Leider hat sich der Fisch an Land an den Kiemen verletzt und blutete etwas. Da die Blutung nach dem Wiegen aufgehört hatte, setzte ich den Fisch wieder schonend zurück in sein Element. Ich nahm ihn wieder in die Arme und stieg ins Wasser. Sanft setzte ich ihn ab und kontrollierte, ob er noch atmete. Dem war so und er schlug mit dem Schwanz. Also ließ ich ihn schwimmen. Doch seine Kraft reichte immer noch nicht aus und ich hielt ihn noch ein wenig. Dann konnte der Amur endlich wieder in die Freiheit schwimmen. 

Ich packte, völlig durchnässt, meine Sachen zusammen und machte mich zufrieden, mit einer Rechnung weniger, auf den Heimweg.

Da mir mein Gewissen allerdings keine Ruhe ließ, fuhr ich Sonntag Morgen noch einmal ans Wasser, um sicher zu gehen, dass mein Moby Dick es auch geschafft hat. Weit und breit war nichts zu sehen. Offensichtlich hatte der zähe Bursche all die Anstrengungen gut überstanden. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder!


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Dienstag, 6. Juli 2010

Norwegen 2010

Auch in diesem Jahr ging es wieder nach Norwegen zum Angeln. Unsere gut einwöchige Reise führte uns, wie auch schon vor vier Jahren an den Syvde-Fjord in Mittelnorwegen. Der Syvde-Fjord ist ein kleiner Nebenfjord des bekannteren Rovde-Fjords südlich von Alesund.










Unser Team bestand aus sechs Anglern. Die Reise führte uns über Rostock nach Gedser, weiter nach Helsingör und Helsingborg und schließlich nach Syvde. Wir fuhren an einem Freitag Abend ab und erreichten unser Ziel Samstag.

Wie auch schon vor vier Jahren wohnten wir wieder in den Troll-Hütten. Diese sind gut ausgestattet, sauber, verfügen über deutsches Sat-TV und ein bis zwei Boote. Des Weiteren sind sie mit WLAN ausgestattet. Die Hütten liegen etwas abgelegen vom Ort am Hang in idyllischer Natur. Zum Hafen ist es etwa eine Fahrt von 5 Minuten. Unsere beiden Boote waren mit einem 15- und einem 30-PS-Motor ausgestattet. Treibstoff und Öl für die Boote bekommt man in der nahegelegenen Tankstelle. Am Sonntag machten wir die erste Ausfahrt. Jetzt hieß es erst mal die guten Stellen wiederzufinden. Wir probierten verschiedenste Techniken aus.

Dabei fielen uns einige Stellen wieder besonders auf. Das ist zum einen die flache Stelle hinter der ersten Kurve an der grünen Stange. Hier ist es zwischen 10 und 20 Meter tief und bei wenig Wind kann man hier immer ein paar Tang-Dorsche mit Lachsblinker und Gummifisch erwischen. Eine weitere gute Stelle liegt auch hinter der ersten Fjord-Kurve, auf der rechten Seite. Kurz hinter dem Fähranleger stehen ein paar Hütten am Berg. Wenn man sich von dort in Richtung Rovde-Fjord driften lässt, passiert man ein paar flachere Stellen an denen der Grund von 30 auf über 50 Meter abfällt und ebenso wieder ansteigt. Hier kann man sehr gut auf mittlere Köhler fischen. Ab und zu kann man hier auch größere Köhler und sogar Pollacks erwischen. Meinen und den gleichzeitig größten Pollack unserer Reise mit 5,5 Kilogramm konnte ich hier fangen.

Der nächste Hotspot, an dem wir in dieser Woche sehr gut fingen, war der Ausgang des Syvde-Fjords, wo dieser auf den Rovde-Fjord trifft. Meiner Meinung nach treffen hier die Strömung des Syvde-Fjordes und die Querströmung des Rovde-Fjords aufeinander, was zu einem großem Nahrungsangebot führt und auch zu einer großen Artenvielfalt an dieser Stelle. Auf das Echolot braucht man dort allerdings nicht zu achten, denn es springt scheinbar willkürlich von einer Tiefe in die nächste. An dieser Stelle konnten wir den größten der wenigen Leng fangen mit einer Länge von einem Meter. Doch neben Leng, Köhler und Pollack gingen uns hier auch Rotbarsche, ein Steinbeißer und sogar ein Seeteufel an den Haken. Außerdem war die Durchschnittsgröße der Fische hier deutlich höher.

Die letzte Stelle die wir intensiv befischten war der Felsen, wenn man nach links in den Rovde-Fjord hinein fährt. Auch hier gibt es eine Untiefe und schnell ansteigenden Grund. Dort tummelten sich oft Köhler und Pollacks in Größen bis zu 2,5 Kilogramm. Mein Vater kämpfte an dieser Stelle 20 Minuten mit drei Köhlern und einem Pollack gleichzeitig am Vorfach, wovon er drei Fische landen konnte. Allerdings sollte man an den beiden letztgenannten Stellen Grundkontakt vermeiden, wenn man an seinem Material hängt. Die alte Fischfarm am Ende des Syvde-Fjords befischten wir nicht, da wir vor vier Jahren zu viele Abrisse an dieser Stelle hatten.

Am letzten Tag widmeten wir uns noch mal der rechten Fjord-Seite vom Leuchtturm in Richtung Hafen vor der Kurve. Hier ist nur etwa 30 Meter tief und am Grund steht oft Dorsch. So konnten wir mit leichten Pilkern sogar einen Dorsch mit 4,5 Kilogramm auf die Schuppen legen.

Auch vom Ufer lassen sich Syvde-Fjord und Rovde-Fjord beangeln. Von den Fähranlegern oder anderen Plattformen oder einfach direkt vom Ufer kann man gut mit kleinen Pilkern zwischen 60 und 100 Gramm angeln. Dabei gingen Dorsche,
Köhler und auch einige Makrelen an den Haken.

Gefischt haben wir in dieser Zeit vor allem mit Pilkern zwischen 80 und 300 Gramm und verschiedenen Beifängern, Systeme mit Naturködern kamen eher selten zum Einsatz. Außerdem fischten wir gelegentlich den Giant Jighead und den Giant Jighead Deadbait. Auf den Giant Jighead Deadbait waren auch einige gute Seelachse zu verbuchen, aber die größten Fische fingen wir damit nicht. Ab und zu kam mal ein Rotbarsch-Vorfach zum Einsatz oder, wenn es das Wetter erlaubte, die Spinnrute mit Gummifisch und Lachsblinker.

Das Wetter war in dieser Woche sehr durchwachsen. Von Sonnenschein und 20 Grad bis hin zu heftigem Wind und Regen hatten wir alles. Man sollte den Syvde-Fjord aufgrund seiner Größe nicht unterschätzen. Im hinteren Fjordteil und am Fjordausgang kann der Wind ziemlich heftig und die Wellen sehr hoch werden. Eine leichte Brise im Hafen kann oftmals täuschen. Deshalb sollte immer ein Seil für den Notfall im Boot sein, um im Ernstfall irgendwo festmachen zu können. Über Schwimmwesten muss ich, denke ich, gar nicht erst schreiben.

Soo viele Fische.
Fotos (10): Privat.
Wir sind auf jeden Fall mit unserer Unterbringung und dem Fang sehr zufrieden! Der Syvde-Fjord bietet große Vielfalt und einmalige Erlebnisse. Dafür muss man nicht unbedingt bis nach Hitra oder auf die Lofoten reisen.

Doch jetzt reicht es erst mal wieder für zwei Jahre. Ich konzentriere mich wieder auf die einheimischen Karpfen. Die nächste Session ist schon geplant!



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Montag, 28. Juni 2010

Lebende Steine

Auch wenn das Wetter am Wochenende nicht unbedingt ideal war zum Hechtangeln, wollte ich einen Versuch wagen.

Am frühen Sonntag Nachmittag stand ich am Wasser und versuchte es mal wieder mit meinem 4er Mepps. Bereits nach wenigen Würfen erbarmte sich ein 25er Hecht-Schniepel und blieb am Spinner hängen. Als ich ihm Schnur gab, konnte er sich selbst vom Haken befreien. Die nächsten Würfe brachten nichts. Wenig verwunderlich bei den tausenden Brutfischen die sich vor meinen Füßen im seichten Wasser tummelten. Da mussten die Raubfische nur mit offenem Maul durchs Wasser schwimmen. Ich montierte einen kleinen Gummifisch mit Sichelschwanz von Storm und schwang weiter die Rute, als sich plötzlich eine wunderschöne Moosgrüne durch die Kleinfischschwärme schob. Eine ca. 45 Zentimeter lange Schleie kam aus ihrem Versteck unter den Seerosen hervor und kreuzte meinen Angelplatz. Später konnte ich sie sogar beim Gründeln beobachten als sie noch einmal zurück kam.

Für meinen Gummifisch interessierte sich allerdings niemand. Deshalb kramte ich einen weiteren Storm-Gummifisch aus meiner Köderkiste. Und siehe da-er fand Anklang bei den Geschuppten. Es folgen viele Fehlbisse und Nachläufer. Die Stachelritter schienen den Köder allerdings mehr aus Neugier, denn aus Hunger zu attackieren. Hängen blieb leider keiner.

Was für ein Blick... Foto: Privat
Als ich ein paar Stellen weiter am anderen Ufer entlang stiefelte, stürzte sich urplötzlich ein "Stein" vor mir ins Wasser. Ich war erst mal verdutzt und wusste gar nicht was das war bis der vermeintliche "Stein" zehn Meter weiter seinen Kopf aus dem Wasser streckte. Es war eine Schildkröte, meines Erachtens eine Rotwangenschmuckschildköte. Jedenfalls keine Sumpfschildkröte. Ich konnte sie im letzten Jahr schon des Öfteren hier beim Sonnenbaden beobachten. Aber ich hätte nicht gedacht, dass sie den letzten Winter überlebt.

Auch hier gab es wieder den einen oder anderen Fehlbiss, sonst nichts. Und wieder ließ sich eine Schleie der gleichen Größenordnung wie die letzte direkt unter meiner Rutenspitze blicken. Leider hatte ich nur die eine Spinnrute dabei. Verwunderlich nur, dass ich bei den letzten Karpfensessions keine Schleie als Beifang hatte.
Auf dem Rückweg machte ich noch ein paar Würfe. Jedoch konnte ich weder mit Blech noch mit Gummi einen Biss provozieren.

Dies war erstmal die letzte Session vor unserer Norwegen-Tour. Freitag geht es für eine Woche an den Syvde-Fjord in die Trollhütten. Natürlich werde ich auch darüber ausführlich berichten!

Bis dahin

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Montag, 14. Juni 2010

Befreiungsschlag

Die Desaster meiner letzten Karpfenansitze gingen mir nicht aus dem Kopf. Ich hatte eine erneute Chance bekommen und diese wieder versemmelt! Sollte dieser Fisch mein persönlicher Moby Dick werden?!
Ich brauchte endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis. Also schnappte ich mir am Sonntag Nachmittag meine Spinnrute und stellte mich für 1 1/2 Stunden ans Wasser.

Zum Einsatz kamen dieses Mal Gummiköder von Storm in Größen von 8-10 cm, die mir meine Schwiegereltern aus ihrem letzten USA-Urlaub mitgebracht haben. Ich wollte sie schon lang mal ausprobieren. Also nichts wie los!
Nach nicht mal zehn Würfen konnte ich bereits den ersten Hecht verhaften. Naja fast! Kurz vor dem Ufer verabschiedete er sich vom Haken nach etwas trägem Drill. So gibt's zwar kein Foto, aber auch keine schmutzigen Hände! Gebissen hatte er an einer Kante vor ein paar Seerosen. Ich würde ihn auf ca. 50 cm schätzen.
An der nächsten Stelle kam der Biss sehr rabiat. Ich konnte einen 30er Hecht aus den Seerosen kitzeln. Er wehrte sich kaum und ließ sich ohne große Gegenwehr rankurbeln.

An den nächsten beiden Stellen ging nichts, aber dann an der Stelle wo ich vor Kurzem den Karpfen verloren hatte, stieg mir kurz vor dem Ufer noch ein kampfstarker 50er Hecht ein. Der machte ordentlich Ballett und versuchte sich durch ein paar Sprünge vom Haken zu schütteln. Doch auch das half ihm nichts. Ich landete ihn sicher und versuchte ihn vom Haken zu befreien. Keine leichte Aufgabe, denn er hatte den leichten Gummiköder voll inhaliert.


Nachdem ich ihn endlich befreit hatte, entließ ich den Kleinen wieder in sein Element. Beim nächsten Wurf lief mein Köder irgendwie seltsam. Als ich einholte, sah ich das Malheur. Der letzte Hecht hatte ihn den Schwanz gekostet. So montierte ich einen neuen, den ich auch gleich beim zweiten Wurf in den Seerosen versenkte.

So montierte ich einen kleinen Jig, der sehr verführerisch durchs Wasser taumelte. Ich hoffte, vielleicht noch den einen oder anderen Barsch verführen zu können.
Doch die ließen sich absolut nicht blicken. Ich machte mich auf den Rückweg und ließ den Jig hier und da noch mal durchs Wasser gleiten, doch nichts interessierte sich für meinen Jig.

Besser als nichts.... Fotos (3): Privat.
An der ersten Stelle versuchte ich es dann noch einmal mit meinem grünen Mepps-Spinner und konnte tatsächlich noch einen handlangen Barsch an den Haken locken. Ihm folge dann nach ein paar Fehlbissen noch ein kleiner Hecht zum Abschluss.
So konnte ich zwar keine Riesen verhaften, aber ich hatte endlich mal wieder Fischkontakt.






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Der Angler

Sonntag, 13. Juni 2010

0:3

Nein, das ist nicht mein Tipp für das Deutschlandspiel, sondern das Ergebnis meiner letzten Karpfensession. Samstagabend war es wieder soweit! Die nächste Karpfensession stand an. Einen Abend vorher habe ich wieder mit gequollenem Mais und Hanf an drei Stellen angefüttert. Auf Frolics habe ich dieses Mal verzichtet, da die Fische sich mittlerweile an diesen Köder gewöhnt haben sollten.
Gegen 17:00 Uhr war ich also am Wasser und legte meine Ruten aus. Nach den Misserfolgen der letzten Ansitze zog ich dieses Mal alle Register was die Köder betrifft. An der rechten Rute, die wieder an der produktivsten Stelle am Rand eines flachen Seerosenfeldes platziert wurde, kamen erneut meine Frolic-Hanf-Boilies ans Haar. Die mittlere der drei Ruten habe ich mit ein paar PopUp-Maiskörnern beködertund die linke Rute fischte ich mit einem Frolic am Haar.

Die Maisrute kam ca. 1m vor ein Seerosenfeld an einer Kante. Die Frolic-Rute legte ich in eine Schneise zwischen zwei große Seerosenfelder. Hier mussten die Fische irgendwann vorbei kommen, wenn sie von einem Feld ins andere wechseln wollten. Anschließend wurde wieder mit Mais und Hanf und jeweils einer Handvoll Hakenködern angefüttert. Bevor ich die Ruten ausbrachte, knetete ich noch etwas Teig um die Bleie, um eine größere Lockwirkung zu erzielen. Die Mais-Rute wurde mit einer 40-Gramm-Festbleimontage
und die anderen beiden Ruten mit 40-Gramm Anti-Tangle-Bleien montiert.
Gegen 17:30 Uhr waren die Bissanzeiger aufgestellt und alle Ruten ausgebracht.

Nun konnten die Bisse kommen!

Nach eineinhalb Stunden beschloss ich die Ruten zu kontrollieren, um eine spätere Unruhe am Futterplatz zu vermeiden. Der Boilie der rechten Rute war nicht mehr vorhanden. Die anderen beiden Rute waren ok. Nach nochmals einer halben Stunde kam der erste Biss. Der Bissanzeiger der Frolic-Rute meldete sich kurz. Das war's dann auch schon wieder. Ich beließ die Montage erst mal im Wasser, um einen eventuellen Run abzuwarten. Ein Fehler wie sich herausstellte. Nach zehn Minuten kontrollierte ich die Rute und der Frolic fehlte. Also neu beködert und wieder raus damit. Auf den Teig verzichtete ich, da ich feststellen musste, dass sich das Vorfach sehr leicht um das Anti-Tangle-Blei wickelt beim Wurf.
Bei der Rute, an der die Mais-Köder angeködert waren, war eine leichte Pickerrute. Ich verwende diese ganz gern beim Karpfenangeln, denn ich finde es immer wieder faszinierend, der Rutenspitze den Biss anzusehen, bevor sich der Bissanzeiger überhaupt meldet.

Gegen 20:15 Uhr meldete sich die Boilierute ebenfalls nur kurz. Der Bissanzeiger gab zwar Laut aber der Swinger schlug nicht aus. Ich kontrollierte die Rute dieses Mal sofort, aber es war alles in Ordnung. So kam auch diese Montage wieder zurück an ihren Platz. Nach dem Ausbringen der beiden Ruten hab ich nochmals mit Partikeln nachgefüttert.
Der Tag neigt sich langsam dem Ende...
Fotos (4): Privat
Gegen 21:15 Uhr geschah es dann abermals-mein alter Gegenspieler war wieder da! Ich bekam an der rechten Rute mit dem einzelnen Frolic-Hanf-Boilie einen brachialen Biss. Der Bissanzeiger schrie auf und der Swinger hämmerte wie ein Buntspecht gegen die Rute. Der Freilauf der kleinen Rolle kam kaum nach. Mit einem Satz war ich an der Rute, riss sie vom Rutenständer und spürte den Widerstand des Fisches an der sich fast bis ins Handteil durchgebogenen Rute. Sofort stand der Fisch in den Seerosen. Ans Einkurbeln war nicht zu denken-nur gegenhalten! Der Fisch kam an die Oberfläche und explodierte förmlich. Die Schnur wurde in kurzen aber heftigen Intervallen von der Rolle gerissen. Ich spürte noch den letzten gewaltigen Schwanzschlag des Monsters. Damit sprengte er mein Vorfach und mir blieb nur noch mein Blei einzuholen. Alles was noch vom Vorfach übrig war, war die Schlaufe, die noch immer im Karabiner baumelte.
Ich montierte ein neues Vorfach, zog einen neuen Boilie auf's Haar und beförderte das Ganze wieder zurück ins Wasser. Auch in der nächsten Stunde tat sich nichts mehr, weder an dieser Rute, noch an den beiden anderen. Gegen 22:30 packte ich zusammen und musste
mich wieder einmal geschlagen geben.
Doch ich komme wieder...und dann mit stärkerem Material.

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Der Angler

Donnerstag, 27. Mai 2010

0:2

Wie geplant ging es am Sonntag Abend wieder zur nächsten Karpfensession, um meine Rechnung vom Herrentag zu begleichen.
Gegen 17:30 Uhr war ich am Wasser und um 18:00 Uhr lagen beide Ruten in Angriffsstellung auf den Bissanzeigern. Anschließend noch ein paar Hände Futter an beide Angelplätze und es konnte losgehen.

Gefischt wurde mit den gleichen Montagen wie beim letzten Ansitz-Method Feeder am Festblei und Durchlaufmontage. Köder waren auch dieses Mal Frolic-Hanf-Boilies.
Angefüttert wurde an den letzten beiden Abenden mit Hartmais, Hanf und Frolics. Die Mischung für den Method Feeder wurde noch mit etwas Kartoffelstärke verfeinert, allerdings ohne den gewünschten Effekt. Das Futter war immer noch sehr locker.
Die Ruten waren keine zehn Minuten im Wasser, als der Bissanzeiger das erste Mal sein Lied sang und der Swinger nach unten raste. Fallbiss!
Blitzschnell schnappte ich mir die Rute und setzte den Anhieb. Mist! Kein Widerstand. Ich kurbelte ein, um festzustellen, dass sich eine größenwahnsinnige Plötze an meinem Boilie vergriffen hatte.

Wieder nicht mein Zielobjekt. Foto: Privat.
Natürlich wurde sie zurückgesetzt damit sie mich weiter nerven konnte. Danach dann neu beködert, den Feeder wieder gefüllt und raus damit vor die Seerosen.
Die andere Rute kostete mich nicht weniger Nerven. Es gab häufig Fehlalarme durch Schnurschwimmer, besonders nach dem Füttern. Aber auch das gab sich nach gut zwei Stunden. Fischkontakt Fehlanzeige!

Ab 20:00 Uhr passierte dann nichts mehr und ich beschloss gegen 21:30 Uhr meine Sachen zusammenzupacken. Da schlug plötzlich wieder der Bissanzeiger an. Piep, piep, piep. Biss!
Ich hatte kaum noch damit gerechnet, wollte die Rute gerade einholen und einpacken, doch offensichtlich geschehen doch noch Wunder. Ich griff mir die Rute, schlug an und fest. Dann wurde die Schnur sofort schlaff! Was war das!? Völlig verdutzt holte ich die Leine ein, nur um festzustellen, dass meine komplette Montage weg war. Warum kann ich mir nicht erklären! Es gab keinen Kampf, keinen Drill, keinen Widerstand. Es war einfach alles weg!
Frustriert packte ich ein und machte mich auf den Heimweg.

So steht es jetzt also 0:2! Und ich werde...nein, ich muss wiederkommen! Sowas kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Aber auf jeden Fall werde ich mein Tackle vor dem nächsten Ansitz gründlich überprüfen und viel Zeit mitbringen! Aller guten Dinge sind bekanntlich drei!

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Der Angler

Samstag, 15. Mai 2010

Herrentagssession - Die Zweite

Leider kam es nicht zur Fortsetzung meiner Session vom Donnerstag, denn das Angeln ist heut buchstäblich ins Wasser gefallen. Ich bin zwar kein Schönwetterangler, aber eine Lungenentzündung wollte ich auch nicht unbedingt riskieren. Und heut regnet es schon seit 5:45 Uhr durch!

Aber spätestens Pfingsten werde ich versuchen, meine Rechnung vom Herrentag zu begleichen!

Bis dahin...

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Der Angler

Freitag, 14. Mai 2010

Herrentagssession

Endlich war es soweit-meine erste Friedfischsession in dieser Saison sollte starten. Es ging mal wieder an eines meiner Hausgewässer, einen kleinen, ruhigen Teich. Ich hatte es auf Schleie abgesehen. Am Vorabend wurden zwei Stellen direkt vor den Seerosenfeldern mit gequollenem Mais, Hanf und zerkleinerten Frolics angefüttert. Gefischt werden sollte dann mit selbstgemachten Frolic-Hanf-Boilies. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an meine bessere Hälfe, die mich beim Boilierollen in mühevoller Kleinarbeit tatkräftig unterstützte.

Ich war also am Herrentag gegen 7:00 Uhr am Wasser und begann meine Ruten klar zu machen. An einer wurde ein Boilie am 8er Haken mit etwas Popup-Foam mit einem 40g-Antitangle-Blei als Durchlaufmontage gefischt und an der anderen Rute kam ein Method Feeder mit Festbleimontage und kurzem Vorfach mit 8er Haken zum Einsatz. Da ich bisher noch nicht mit Method Feeder gefischt hatte, war ich sehr gespannt auf das Ergebnis. Als Futter verwendete ich eine Mischung aus gemahlenen Frolics, gemahlenem Hanf und Paniermehl. Dazu kamen dann noch eine Hand voll gequollener Hanf- und Maiskörner. Das Ganze wurde dann zwischen zwei Seerosenfeldern in der Mitte des Teiches platziert. Die Durchlaufmontage kam direkt an die Kante eines Seerosenfeldes.

Dann kamen beide Ruten auf die Bissanzeiger. Anschließend hab ich beide Stellen nochmals ausgiebig mit Partikeln, Frolic-Stücken und einer Handvoll Hakenködern angefüttert und das Warten begann.

Gegen 8:00 Uhr gesellte sich ein Vater mit seinem Sohn zu mir, die den Herrentag auf die gleiche Weise verbringen wollten, wie ich. Wir haben ein wenig Anglerlatein ausgetauscht und er erzählte mir von einem Karpfen von 16 Pfund aus diesem Gewässer aus dem letzten Jahr. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass sich vor meinen Füßen auch Karpfen tummelten. In über 10 Jahren, die ich hier schon fische, war mir noch nie ein Bartelträger an den Haken geraten. Aber vielleicht dieses Mal...

Gegen 9:00 Uhr bemerkte ich ein Zucken in der Spitze meiner rechten Rute. Ich tat das Ganze als Schnurschwimmer ab, behielt die Sache aber im Auge. Nicht ohne Grund! Fünf Minuten später heulte mein Bissanzeiger auf und meine Freilaufrolle gab unbeeindruckt Schnur frei! Anschlag, Rute krumm, Bremse! Der saß! Die Schnur sauste nur so von meiner kleinen Freilaufrolle! Nun hieß es alles oder nichts! Würde der Fisch es schaffen sich in den Seerosen festzusetzen, wäre der Drops gelutscht. Also bremse fester stellen! Dann machte es nur noch einmal Ping und der Fisch war mit dem gesamten Vorfach auf und davon! Die Flüche, die mir in der Sekunde durch den Kopf gingen, wiederhole ich lieber nicht! Das war kein schlechter Fisch! Er hatte es mühelos geschafft, mein geflochtenes Vorfach zu sprengen und dabei noch ein paar Seerosen mit abgemäht. F*CK!!!

Auf die Ruten, fertig, los! Fotos (4): Privat
Also neu montiert, beködert und wieder raus damit. Zeit die zweite Rute auch zu kontrollieren, denn auch diese Rutenspitze zuckte verdächtig. Leider musste ich feststellen, dass auch hier das gesammte Vorfach fehlte. Ob nun der Karabiner nicht richtig geschlossen war, oder der Haken sich in den Seerosen verfangen hat, sind nur Vermutungen. Also auch hier neu bestückt, den Feeder wieder gefüllt und weitergefischt.

Um es kurz zu machen - die nächsten zwei Stunden passierte nichts mehr! An solch kleinen Gewässern hast Du oft nur eine Chance, oder der ganze Angeltag ist im A...! Die Action am Futterplatz legt sich nicht so schnell. Da hilft auch kein Füttern.


Nach zwei Stunden hab ich dann nochmals die Ruten kontrolliert, und musste feststellen, dass an der Feederrute der Boilie fehlte. Wahrscheinlich hatten die Plötze ihn vom Haar gespielt. Also wieder neu beködert und den Feeder gefüllt. An der anderen Rute entschied ich mich für einen Köderwechsel und fädelte vier Maiskörner aufs Haar.
Aber die Karpfen waren über alle Berge und auch von den Schleien war nichts zu sehen. Nur ein paar Weißfische versuchten sich wieder an der Maiskette...ohne Erfolg!
Gegen 13:00 Uhr entschied ich mich dann, zusammenzupacken und machte mich, wieder um eine Erfahrung reicher, auf den Heimweg. 

Auf jeden Fall werde ich mich jetzt stärker auf dieses Gewässer konzentrieren! Schade, dass der Method Feeder keinen Erfolg hatte. Ich hatte mir mehr davon versprochen. Aber ich werde wohl noch etwas an meiner Futtermischung rumexperimentieren um sie noch fester zu bekommen und nicht nur Weißfische anzulocken.
Samstag früh geht's weiter!

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Der Angler

Sonntag, 2. Mai 2010

Heringsangeln

Zwar ist die Saison doch schon so gut wie vorbei, doch ich wollte heut mit meinem Kumpel Mario noch einen Versuch auf Hering wagen. Da auf dem Rügendamm in Stralsund in den letzten Tagen nicht mehr so viel los war, gingen wir die Sache ganz ruhig an und machten uns Sonntag Morgen um kurz nach 8:00 Uhr auf den Weg Richtung Stralsund.

Unterwegs besorgen wir uns noch die entsprechenden Angelpapiere für die Küstengewässer. Die gibt es allerdings nicht mehr in der Total-Tanke in Stralsund, wie wir leider feststellen mussten, sondern seit diesem Jahr in der Aral-Tankstelle in der Greifswalder Straße.

Nachdem die Formalien erledigt waren, suchten wir uns eine nette Stelle auf dem alten Rügendamm. Die Brücke war nicht sehr stark besucht. Es waren vielleicht 20 oder 30 Angler vor Ort. So gegen 9:15 Uhr konnten wir dann unsere Paternoster in den Sund herablassen. Das Wetter war traumhaft-wir hatten Sonnenschein mit ein paar Schönwetterwolken und Wind aus Nordwest.

Es war auch gut, dass wir vorher noch die Tankstelle aufgesucht hatten, denn zwei nette Herren von der Fischereiaufsicht-sie seien hier nochmals freundlich gegrüßt-interessierten sich brennend für unsere Papiere.
Gegen 13:00 Uhr hatten wir genug Fisch für diese Saison im Eimer und machten uns auf den Heimweg. Zusammen hatten wir in gut 3 1/2 Stunden über 20 Kg Hering erbeuten können. Das sollte bis zur nächsten Saison reichen...und sauber gemacht wollen die Fische ja auch noch werden. Die Durchschnittsgröße der Heringe ist in diesem Jahr wirklich außergewöhnlich. Scheint als würden die Fangbegrenzungen doch was bringen!

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Der Angler

Kutterfahrt

Die angekündigte erste Karpfensession in diesem Jahr wurde aufgrund der, zumindest nachts, doch noch sehr niedrigen Temperaturen und aus Zeitmangel verschoben. Dafür stand am letzten Wochenende ein anderer alljährlicher Termin an. Es war wieder mal Zeit für eine Kutterfahrt auf Dorsch vor der Küste Rügens.

Am Samstag machte ich mich gegen 4:30 Uhr auf den Weg nach Sassnitz und gegen 6:30 Uhr stachen wir in See.
Das Wetter war gut, nahezu wolkenloser Himmel bei etwa 10 Grad Lufttemperatur und Wind zwischen 3 und 5.
Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichten wir die erste Stelle, an der wir unser Glück wagen wollten. Doch hier gingen nur 2 oder 3 Dorsche an Bord.

Da dieses Ergebnis nicht sehr berauschend war und der Wind nachließ, machten wir uns auf den Weg Richtung Adlergrund.
Der Eine oder Andere wird sicher wissen, wovon ich spreche. Für die, die es nicht tun: der Adlergrund liegt etwa 35 Kilometer vor der Küste Rügens, außerhalb der deutschen Hoheitsgewässer und bietet einen sehr guten Dorschbestand. Doch das Angeln könnte auch dort bald vorbei sein, denn diverse Energiekonzerne planen die Errichtung von Offshore-Windparks in diesem Areal.

Aber zurück zum letzten Sonnabend. Gegen 10:30 Uhr erreichten wir den Adlergrund. Dort sollte auch die Taufe meiner neuen Sänger Aquantic Extreme Pilk mit einem Wurfgewicht von 40-170 Gramm und einer Länge von 2,70m stattfinden. Es handelt sich dabei um eine schöne, schlanke Meeresrute für das leichte Pilken. Schon bei kleineren Fischen konnte man die gute durchgängige Aktion der Rute bewundern, die aber auch noch genug Reserven für größere Kaliber bietet.

Der Köder lässt sich gut führen und man merkt auch geringsten Fischkontakt. Sie hat also ihre Feuertaufe bestanden und darf mich im Sommer nach Norwegen begleiten. Als Rolle kam eine Cormoran Stationärrolle mit geflochtener Schnur zum Einsatz. Diese hat mich auch schon so manches Mal in Norwegen begeleitet. Zwar kann man bei den geringen Tiefen in der Ostsee auch monofile Schnur nutzen, aber ich bilde mir zumindest ein, mit Geflochtener aufgrund der geringen Dehnung einen besseren Kontakt zum Fisch zu haben.

Als Köder verwandte ich einen 125g-Pilker in Heringsdekor und fing damit sehr gut. Aber auch andere Farben wie grün-gelb oder grün-gelb-rot fingen an diesem Tag ihre Fische. Als Beifänger fischte ich einen schwarzen Twister in zwölf Zentimeter Länge. Dieser brachte zwar weniger Fische, aber dafür meinen größten Dorsch an diesem Tag mit ca. 55cm und guten zwei Kilogramm.

Kurz vor der Rückfahrt verabschiedete sich mal wieder die Kurbel meiner Stationärrolle. Dies war mir auch im letzten Jahr schon passiert. Doch in weiser Voraussicht hatte ich eine komplette Ersatzrute eingepackt und ersparte mir das Wechseln der Rolle.

Insgesamt konnte ich bis zu unserer Rückfahrt gegen 13:00 Uhr 15 Dorsche mit einem Gesamtgewicht von, ausgenommen, sieben Kilogramm erbeuten.
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir den Hafen von Sassnitz und um 18:30 war ich wieder zuhaus, um mich auch gleich an das Reparieren meiner Rolle zu machen.

Auch wenn es kleinere Pannen gab, war es doch in Anbetracht des Ergebinses mal wieder ein gelungener Angeltag auf der Ostsee.

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Der Angler