Donnerstag, 21. November 2013

Konkrete Vorschläge zur Neuregelung der Schleppangelei in den Küstengewässern MV

Wie ich hier bereits berichtet habe, soll die Küstenfischereiverordnung für Mecklenburg Vorpommern neu gefasst werden. Wie nun bekannt wurde, soll darin ein Passus verankert werden, der Bootsanglern von September bis März das Schleppangeln im Abstand von bis zu einem Kilometer zum Festland verbietet.

Grund für diese einschneidende Beschränkung soll der Schutz der Meerforellenbestände sein, sowie Schäden an Stellnetzen von Berufsfischern zu vermeiden. Dafür soll es im Zeitraum vom 15.09. bis 15.03. im Abstand von bis zu einem Kilometer zum Land verboten werden, mit geschleppten Handangeln zu angeln. Jedoch gibt es nicht einmal Nachweise, dass die Bestände durch Schleppangler bedroht wären, was solche Maßnahmen rechtfertigen würde. Vielmehr müssten dann die Berufsfischer ebenfalls mit Einschränkungen belegt werden, da in ihren Netzen viel mehr Fische landen als in den Booten der Schleppangler. Außerdem gibt es für die Angler Entnahmebeschränkungen, um die Bestände nicht zu gefährden. Und nicht jeder Schleppangler hat es auf die Salmoniden abgesehen.

Anscheinend versucht hier das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz  zwei Anglergruppen gegeneinander auszuspielen. Nämlich die Uferangler gegen die Schleppangler. Könnten doch die Uferangler weiter dem Meerforellenfang nachgehen.
So haben die Uferangler kritisiert, dass die Stellnetze der Berufsfischer oftmals so dicht am Ufer stehen, dass das Angeln schwierig bis unmöglich ist. Deshalb sollen Fischer auf minimalen 16 Prozent der Küstenlinie einen Abstand von 200 Metern zum Ufer einhalten. Als Zugeständnis dafür haben die Berufsfischer eben Einschränkungen für Schleppangler gefordert.

Inzwischen wurde eine Aufsichtsbeschwerde gegen die zuständige Abteilung im Ministerium eingereicht. Ebenso wurde der Petitionsbeauftragte des Landes informiert und die rechtlichen Möglichkeiten einer Normenkontrollklage werden geprüft.

Wir werden sehen, was uns die neue Küstenfischereiverordnung bringt, aber nach der beschlossenen Preiserhöhung für den Küstenfischereischein und nun dieser Repressalie kann wohl bald nicht mehr vom Anglerland Nr. 1 die Rede sein.

Dass sich der LAV in dieser Angelegenheit dezent im Hintergrund hält, dürfte wohl an der Tatsache liegen, dass der LAV und der LFV, der Landesfischerverband, den gleichen Geschäftsführer haben, nämlich Herrn Axel Pipping.


Der Angler

Freitag, 8. November 2013

Karpfenangeln wird digital

Seit kurzem erscheint das digitale Carpfishing-Magazin "Twelve Feet". Dabei handelt es sich um ein hochwertiges, frisches Magazin für den modernen Karpfenangler.
Autoren wie Christopher Paschmanns oder Julian Jurkewitz erzählen Geschichten vom Wasser, wie jeder von uns sie kennt. Einmalige, unvergessliche Fänge, die die Autoren mit uns teilen wollen. Dazu gibt es viele großartige Hochglanzfotos mit tollen Fischen und grandiosen Naturaufnahmen.

Die erste Ausgabe des digitalen Magazins könnt ihr unter www.twelvefeetmag.de online lesen oder auch herunterladen. Es soll drei Ausgaben pro Jahr geben, die thematisch an die Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst angelehnt sind.


Viel Spaß beim Lesen!
Der Angler

Montag, 4. November 2013

Boddentour 2013

Wie bereits am vergangenen Samstagmorgen verkündet, hab ich meine erste Boddentour hinter mir. Punkt sieben schlugen wir in Altefähr auf, um unsere Boote in Empfang zu nehmen. Unsere Gruppe bestand aus insgesamt sechs Mann, verteilt auf zwei Boote. Das Wetter, könnte man sagen, fing schwach an und ließ dann stark nach. Wir hatten Regen, Regen, Regen. Mal mehr, mal weniger über den Tag verteilt, aber es gab wirklich keine Minute, in der es nicht Wasser von oben gab.
Unsere Zielfische für diesen Tag hießen Zander, Barsch und Hecht.

Als erstes steuerten wir eine Seegraswiese östlich des Rügendamms an. Hier war es ungefähr drei Meter tief. Die Wetterverhältnisse in den letzten Tagen hatten wir niedrige Pegelstände gesorgt. Wir versuchten es hier mit schlanken Gummifischen über Grund. Die Strömung war ziemlich stark, so dass man teilweise nicht mal mit 28-Gramm-Köpfen den Grund erreichte. An die Bleiköpfe kamen Gummis in neongelb, um die Zander zu finden. Hier konnten Nico, mit dem ich auch schon die eine oder andere Karpfensession hinter mir habe, und unser Begleiter zwei mittlere Barsche verhaften. Ich ging vorerst leer aus. 

Nach einer guten halben Stunde Herumprobieren wechelten wir die Stelle auf die andere Seite der Fahrrinne. Hier gab es eine interessante Kante am Grund in ca. neun Metern Tiefe. Wieder kamen als erstes die grellen Gummis ans Band. Auch war die Strömung hier nicht so stark, so dass wir teils mit 21-Gramm-Bleiköpfen fischen konnten. Das erwies sich auch als gute Idee. Wir fingen hier unsere ersten Zander und auch ich konnte meinen ersten Fisch verbuchen. Ein Zander von 47 Zentimetern fiel auf mein Fischimitat herein. Nico probierte es mit einem grünen Gummi im Mittelwasser auf Hecht und war ebenfalls mehr oder weniger erfolgreich. Ein kleiner Hecht von knapp 30 Zentimetern biss bei ihm an. Diese Stelle befischten wir bis mittags etwa. Dabei gingen noch ein paar Zander an den Haken und ein paar Barsche. Allerdings mussten wir öfter den Köder wechseln. Die Taktik mit den Schockfarben zeigte irgenwann keine Wirkung mehr. Gedeckte und natürliche Farben brachten dann mehr Bisse. 

Die Zander-Uki fingen gut, besonders der untere. Foto: Privat
Am frühen Nachmittag ließen auch hier die Bisse nach und wir beschlossen unsere verschollenen Angelkollegen zu suchen. Die hatten sich nämlich ein ganzes Stück weiter östlich positioniert über einer Kante auf ungefähr sechs Metern Tiefe. Hier schienen die Zander gestapelt zu stehen, denn die drei hatten schon zehn Stück fangen können. Hier liefen bläuliche Köder sehr gut. Die meisten Zander auf ihrem Boot gingen auf das Konto eines Shakers mit babyblauem Rücken. Wir machten längsseits fest und kramten ebenfalls in unseren Köderboxen nach allem, was im Entfertesten blau war.
Ich versuche es anfangs mit Shakern in anderen Farben. So kam einer mit grünem Rücken und danach einer mit dunklem Rücken an den Jigkopf. Aber keine Chance - die Fische wollten blau.
Ich probierte noch ein wenig bis mir ein schlanker Shad mit Violett-Anteil in die Hände fiel. Zwar nicht blau, aber so ähnlich. Und es funktionierte! Der kleine Gummi gefiel den Zandern ebenfalls. Ich hatte mehrere Bisse und konnte sogar drei Fische mit drei Würfen fangen. Bei den anderen beiden im Boot lief es nicht ganz so rund. Nico hatte bisher nur einen Barsch und einen Hecht auf der Habenseite.

Gegen halb vier machten wir uns auf den Rückweg Richtung Altefähr. Unterwegs machten wir noch einmal Halt an einer interessanten Stelle. Ich wechselte noch einmal auf einen neongelben Gummifisch. Damit konnte ich dann tatsächlich noch zwei Barsche und einen Zander erbeuten. Auch Nico schafte es seinen ersten Zander auf die Schuppen zu legen. Insgesamt gingen mir acht Zander und vier Barsche an den Haken. Allerdings waren nur drei Zander maßig. Auf dem anderen Boot lief es etwas besser. Dort gingen mehr als 15 Zander an Bord.

Alles in allem ein sehr gelungener Angelausflug, wenn auch das Wetter hätte besser sein können. Das wird auf jeden Fall nicht meine letzte Boddentour gewesen sein. Vielleicht versuche ich es sogar mal in heimischen Gewässern auf die Stachelritter!


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Der Angler

Samstag, 28. September 2013

Küstenfischereischein wird teurer

Aller Protest hat nichts genutzt - das Angeln in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns wird teurer. Das haben der Tourismusverband, das Agrarministerium und der Landesanglerverband gemeinsam beschlossen. Der Preis für eine Jahreskarte für Erwachsene steigt von 20 auf 30 Euro im Jahr, der der Tageskarte von fünf auf sechs Euro. Damit erhöhen sich die Preise nicht so stark wie befürchtet, aber immer noch um bis zu 50 Prozent. Die Jahreskarte für Jugendliche bleibt davon unberührt. 
Außerdem wurde eine Jahreskarte für Behinderte für zehn Euro im Jahr eingeführt.

Die dadurch erzielten Mehreinnahmen sollen für Besatzmaßnahmen in den Küstengewässern, deren Erfolgskontrolle sowie zur Kofinanzierung von Projekten eingesetzt werden.

Dann lohnt es wohl auch nicht mehr, sich die Jahreskarte fürs Herings- und Hornhechtangeln zu holen. Dann lieber einmal öfter an die Tanke in Stralsund und eine Tageskarte gezogen. 


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Der Angler

Mittwoch, 11. September 2013

Verschmelzung des DAV mit dem VDSF vollzogen

Wie der DAFV zurzeit mitteilt, ist die Verschmelzung seiner beiden Vorgängerverbände zu Deutschlands größtem Anglerverband offiziell vollzogen. Dabei wurde der DAV in den VDSF unter Umbenennung des Verbandes in Deutscher Angelfischerverband e.V. aufgenommen. Der Verbandssitz ist Berlin. Satzung und Vorstand wurden neu gefasst.

Warten wir ab, was diese Fusion noch für Überraschungen für uns bereit hält


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Der Angler

Montag, 29. Juli 2013

Auf die altmodische Art

Am vergangenen Freitag wollte ich einen weiteren Versuch auf Aal wagen. Es ging wieder an den gleichen See wie schon vor ein paar Wochen. Am späten Nachmittag stand ich an der von mir auserkorenen Stelle, einem dichten Seerosenfeld. Ich überblickte erst einmal mein Revier und konnte sofort ein paar Karpfen an der Oberfläche entdecken. Es waren drei bis fünf Tiere zwischen 50 und 60 Zentimetern. Ich versuchte so wenig Aufregung wie möglich zu verursachen, um sie nicht zu verschrecken. Doch das klappte nicht. Allerdings kamen sie schon nach fünf Minuten wieder. Im Laufe des Abends konnte ich noch größere Exemplare springen sehen. Wird wohl mal wieder Zeit für eine Karpfensession.

Da müssen doch ein paar Schleien sitzen! Foto: privat
Während die Karpfen weiter in der Sonne standen, bereitete ich in aller Ruhe mein Tackle vor. Als erstes kam eine Posenrute mit zwei Maiskörnern auf den Haken. Ich wollte es nebenbei dicht am Seerosenfeld auf Schleie versuchen. Dazu kamen noch zwei Handvoll Dosenmais.

Dann hieß es erst einmal wieder Köderfische stippen. Ich fummelte einen kleinen Klumpen Zweibackteig auf den kleinen Haken und stippte mir ein paar Weißfische. Dann konnte es endlich auch auf Aal gehen. Ein kleiner Ukelei wurde zu Fetzen verarbeitet und dann kamen zwei Grundruten mit Fischfetzen ins Wasser. Dabei musste ich leider feststellen, dass einer meiner Bissanzeiger wohl den Geist aufgegeben hatte. Er machte keinen Mux mehr. Aber zum Glück hatte ich ja noch die gute alte Aalglocke im Rucksack. Kurzerhand kam sie an die Rutenspitze und sollte mir nun die Bisse anzeigen.

Mein Dosenmais hatte inzwischen einen Abnehmer gefunden. Ganz langsam glitt die Spitze des Wagglers nach rechts weg bis unter die Wasseroberfläche. Der Anhieb saß, die Gegenwehr war eher mäßig. Denn da hing kein erhoffter Schlei am Haken sondern ein Blei.

Weiter ging’s. Wieder zwei Maiskörner drauf und raus damit. Es dauerte nicht lang und es gab den nächsten Biss. Diesmal ein Hebebiss. Die Antenne der Pose wuchs ganz langsam aus dem Wasser. Der nächste Blei. So ging es noch eine ganze Weile. Ich fing Blei um Blei, aber mein Zielfisch war nicht dabei. Aalglocke und Bissanzeiger rührten sich in der Zeit nicht.

Gegen 20:00 Uhr war es dann auch mit den Bleien vorbei. Sie hatten wohl meinen Futterplatz leer geräumt. Ich fütterte noch einmal nach. Langsam konnten die Schleien mal kommen, wenn schon die Aale nicht wollten. Doch Fehlanzeige. Weder Aal, noch Schleie ließen sich für den Rest des Abends blicken. Ich werde es wohl  weiter versuchen müssen.


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Der Angler

Donnerstag, 18. Juli 2013

Vorraussichtliche Preiserhöhung der Ostseeangelberechtigung MV

Wie das Nordmagazin heute in einem aktuellen Beitrag berichtet, hat das Landwirtschaftsministerium MV vor, den Preis für den Küstenfischereischein massiv anzuheben. Geplant ist eine Erhöhung von momentan 20 Euro auf 40 bis 45 Euro, also um mehr als 100 Prozent. Gerechtfertigt wird die Erhöhung mit Besatzmaßnahmen sowie Finanzierungen von EU-Maßnahmen. In anderen deutschen Bundesländern gibt es gar keine solche Abgabe.

Doch nicht nur wir Angler in MV sind von der Preiserhöhung betroffen. Tausende Angler kommen jedes Jahr aus ganz Deutschland und Europa nach Mecklenburg-Vorpommern zum Angeln auf Hering, Hornhecht, Dorsch, Meerforelle, Hecht, Barsch und Zander in unseren Küstengewässern. Diese Angler sind ebenso betroffen.

Für uns Angler darf diese Preiserhöhung nicht hinnehmbar sein. Deshalb hat der LAV MV nun eine Protest-Seite online gestellt, auf der sich jeder am Protest gegen die Preiserhöhung beteiligen kann.
Nutzt alle diese Möglichkeit, um eurem Protest Ausdruck zu verleihen und diese Preiserhöhung für die Ostseeangelberechtigung MV noch abzuwenden.


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Der Angler

Montag, 24. Juni 2013

Auffallen um jeden Preis


Die geplante Karpfensession fiel leider mal wieder ins Wasser. Für Kurzweile sollten deshalb ein paar Stunden mit der Spinnrute am Wasser.

Da das Wasser noch vom kürzlichen Platzregen noch eingetrübt und die Fische mussten auch erst gefunden werden. Also hieß es auffallen um jeden Preis. Die Taktik hieß also Köder in auffälligem Dekor mit ansprechendem Lauf zu fischen, die die Fische auch im Trübn gut orten konnten.
Dafür kam als erstes wieder ein kleiner Crank Bait ans Band - der Belly Dog. Er erschien mir in seinem auffälligem grün und dem ausladenden Lauf genau der Richtige dafür zu sein. 

Eine Auswahl der eingesetzten Köder.
An der ersten Stelle tat sich allerdings wenig. Also weiter zur nächsten. Auch hier gab es keine Reaktion auf den flach laufenden Crank. Daher kam dann ein tiefer laufender Crank dran, und zwar der Diving Cherry. Doch auch eine Etage tiefer interessierten sich weder Hecht, noch Barsch für meine Wobbler. Ich wechselte noch einmal den Köder. Diesmal auf einen Lipless Crank aus der neuen Doyo-Reihe von Sänger in auffälligem Firetiger-Design. Der Kollege macht mit seinen integrierten Rasseln mächtig Radau unter Wasser. Erfolglos.

Ich steuerte die nächste Angelstelle an. Hier war alles voll mit Mini-Fischlarven. Die nächste Karpfengeneration scheint also gesichert. Hier probierte ich es wieder mit Lipless Cranks. Neben dem Doyo-Wobbler kam auch mal der TN-60 von Illex ins Wasser.
Da es aber für meine Wobbler absolut keine Abnehmer gab, änderte ich meine Strategie und versuchte es mit einem optisch auffälligem Kopyto in grünglitter-gelb. Aber egal, ob in flachen Sprüngen überm Grund oder aggressiv durchs Mittelwasser gejiggt - es war nichts zu machen. 

Für die nächste Karpfengeneration ist gesorgt.
Fotos(2): Privat
Ich beschloss abermals die Stelle zu wechseln. Auch hier tummelten sich tausende Fischlarven im Flachwasser. Mein Gummifisch flog über sie hinweg. Wieder probierte ich es mit verschiedenen Techniken, um doch wieder auf den Belly Dog zu wechseln. Da musste doch was zu machen sein.

Am nächsten Platz fischte ich mich weiter durch meine Köderbox. Vor mir lag ein großes Seerosenfeld. Vorsichtig wagten sich ein paar Rotfedern nahe der Oberfläche aus ihrem Versteck. Da musste doch endlich mal was gehen, dachte ich mir. Jetzt sollte es meine Geheimwaffe richten. Sie kam schon eine ganze Weile nicht mehr zum Einsatz. Und so kramte ich aus den Tiefen meiner Köderbox meinen guten alten Mepps Agglia hervor. Der sollte es nun richten. Ein ums andere Mal flog er direkt bis vor die Seerosen, um die Barsche zu locken. Aber nicht mal er schaffte es an diesem Tag, auch nur einen Biss zu provozieren. Und so schloss ich innerlich schon mit diesem Angeltag ab. Auf dem Rückweg versuchte ich es noch an der einen oder anderen Stelle, aber ich blieb Schneider.

Hoffen wir auf bessere Tage!
Wenn sie doch nur endlich kommen mögen...


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Der Angler

Montag, 10. Juni 2013

No Risk, no fish


Da es tags zuvor mit dem Raubfischangeln nicht so klappte, ging es vorgestern mal wieder mit der Spinnrute bewaffnet für ein, zwei Stündchen ans Wasser.
Auf dem ersten Steg versuchte ich, die Räuber erst einmal zu finden. Dafür kam der gute alte Belly Dog ans Band. Ich fischte den Platz fächerförmig ab und versuchte besonders dicht ans Schilf zu werfen, da ich dort die Hechte vermutete. Da lag ich leider falsch. Ich probierte es weiter mit einem Arnaud von Illex. Aber der fand ebenfalls keine Abnehmer. Da ich überall im Wasser Kleinfisch umherflitzen sah, versuchte ich es eine Nummer kleiner. Und zwar mit einem kleinen Squirrel.

Dicht am Schilf entlang getwitcht, zog ich ihn immer wieder durch Kleinfischschwärme. Und siehe da - nach nur ein paar Würfen verfolgte ein dreißiger Barsch meinen Wobbler bis vor den Steg. Nur anbeißen wollte er nicht. Also weiter getwitcht. Und da - schon wieder verfolgte ein Barsch meinen Wobbler. Zeit die Taktik zu wechseln. Ich fischte nun aggressiver. Ließ den Wobbler nur kurz auf der Stelle stehen, bevor wieder drei, vier kurze Twitches folgen. Mit schnelleren Fluchten wollte ich die Barsche provozieren. Doch nun blieben Attacken ganz aus.

Daher wechselte ich noch mal auf einen Crankbait, und zwar auf einen Cherry von Illex. Vielleicht brachten ja Rasseln und sein ausladender Lauf noch einen Biss. Aber auch dafür interessierten sich die Barsche herzlichst wenig.

So schnell wie der Spuk begann,
war er auch wieder vorbei. Foto: privat
Stellenwechsel. Auf dem nächsten Steg begann das Spielchen von neuem als plötzlich hinter mir, auf der anderen Seite des Stegs, das Wasser förmlich explodierte. Jede Menge kleiner Weißfische spritzten aus dem Wasser, direkt am Schilfgürtel. Ich zögerte, meinen Köder auszuwerfen, denn eigentlich lag die Stelle außerhalb meiner Reichweite. Und wer schleudert schon gern einen 15-Euro-Wobbler mit voller Kraft in Richtung Schilf. Aber andererseits, no risk, no fish.
Und schon flog mein Cherry direkt bis vor den Schilfgürtel. Ich machte ein paar Kurbelumdrehungen, um den Wobbler auf Tiefe zu bringen. Da spürte ich bereits einen Schlag in der Rute. Ein Barsch hatte sich den Crank beim Abtauchen geschnappt. Wild zappelnd und springend schaffte ich es ihn bis kurz vor den Steg zu drillen. Die roten flossen leuchteten in der Sonne unter dem olivgrünen Rücken. Er war sehr spitz gehakt und schaffte es letztendlich doch noch sich zu befreien. Ich setzte noch mit ein paar Würfen nach, aber der Spuk war genauso schnell vorbei wie er begonnen hatte.

Ich wechselte erneut die Stelle. Hier an
gelte ich über einem Krautfeld. Vielleicht stand hier ja der eine oder andere Hecht. Doch auch daraus wurde nichts. Wahrscheinlich standen die Hechte tiefer, weiter draußen.
Ich wechselte erneut die Stelle.

Wieder auf einem Steg versuchte ich noch einmal die Barsche mit Crank- und Twitchbait zu finden. Da fielen mir ein paar kleine Fische direkt vor einem überhängenden Busch ins Auge. Ich montierte einen kleinen Gummifisch und schickte ihn auf Tauchstation. Bei dritten oder vierten Wurf setzte er sich leider fest und war nicht mehr zu retten.
Für mich das Signal für den Aufbruch.

Während ich am Wasser unterwegs war, hörte ich es überall im Schilf nur so klatschen. Auch hier scheinen die Karpfen gerade am Laichen gewesen zu sein. Und wie es klang, war wohl auch der eine oder andere größere dabei. Ich schätze mal, noch ein oder zwei Wochen, dann müssten sie durch sein. Und dann wird es wohl mal wieder Zeit für eine Karpfensession.


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Der Angler

Überbrückung der Karpfen-Laichzeit

Da die Wassertemperaturen in den meisten von mir beangelten Seen bereits jenseits der 18-Grad-Marke liegen, sind die Karpfen momentan voll mit dem Liebesspiel beschäftigt. Ein Ansitz auf die Liebestollen macht da nur wenig Sinn. Um diese Zeit zu überbrücken, ging es am vergangenen Freitag zusammen mit meinem Kumpel Eric auf Aal und Zander.

Gegen sechs Uhr abends waren wir am Wasser. Als erstes hieß es dann ausloten. Danach wurden zwei Ruten beködert mit einem dicken Tauwurm bzw. einem Mistwurm. Akribisch zog ich die Würmer auf die Wurmnadel und dann im Ganzen aufs Vorfach. Ich fischte mit Pose und einem Bleischrot auf dem Grund aufliegend.

Außerdem sollte noch eine weitere Rute mit Köderfisch folgen. Also fix ein bisschen Zwiebackteig geknetet und ein paar Köderfische gestippt. Es dauerte nicht lang und in unserem Setzkescher schwammen einige fingerlange Weißfische. Angefangen beim Plötz, über Rotfeder und Blei bis hin zu einem kleinen Uckelei.

Ich entschied mich für die Plötze als Köderfisch. Der Fisch wurde waidgerecht abgeschlagen und kam dann ebenfalls aufs Vorfach an einen zweier Haken an der Durchlaufmontage. Das Ganze kam dann vor einen umgestürzten Baum, in dem es schon öfter geräubert hatte. Dann begann das Warten!

Gut zwei Stunden tat sich nichts, weder bei den Würmern, noch am Köderfisch. Ich beschloss die Wurmruten zu kontrollieren. Nicht das da doch ein halbstarker Kauli am Haken baumelte. Aber die Würmer waren völlig unberührt. Ich zog neue Würmer auf die Haken und an die Posen kamen bei der Gelegenheit gleich ein paar Knicklichter.

Eine knappe Stunde später tat sich endlich etwas. Es kam Bewegung in die Pose mit dem Mistwurm. Ganz langsam wippte die Pose mal nach rechts, mal nach links. Zog ein wenig unter Wasser und kam wieder hoch. Nach fünf Minuten war das Spielchen vorbei und ich kontrollierte den Haken. Selbiger war sauber freigelegt, von der Spitze bis zum Schenkel. Ich beköderte wieder neu und die Montage flog an die gleiche Stelle. Es dauerte nicht lang und es begann von vorn. Aber diesmal glitt die Pose sachte unter Wasser. Ich setzte den Anhieb und der saß. Aber das war irgendwie keinerlei Widerstand zu spüren. Kein Wunder, denn da hing ein fingerlanger Barsch am andern Ende.

Ich zog erneut einen Wurm auf. An den anderen beiden Ruten tat sich gar nichts. Wir blieben noch knappe zwei Stunden. Doch auch in dieser Zeit gab es nicht einen weiteren Biss. Nicht mal die Kaulbarsche interessierten sich für unsere Köder.


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Dienstag, 14. Mai 2013

Feuchte Karpfensession

Eigentlich war am letzten langen Wochenende die erste Overnight-Session 2013 geplant. Doch dann kam alles anders. Anstelle mit Nico fuhr ich allein, und auch nicht über Nacht zum Fischen raus. Sonntagmorgen ging es ganz gemächlich nach dem Aufstehen raus ans Wasser. Schließlich war Sonntag!

Gegen 8:30 Uhr war ich am Wasser. Eine halbe Stunde Später waren meine Rigs versenkt. Ich fischte wieder Krill BP- und Mussel Insect-PopUps von Successful Baits am Chod Rig. Neben den Boilie kam jeweils noch ein PVA-Stick an den Haken. 

Das Setup steht. Fotos (2): Privat
Mein Stick Mix bestand diesmal aus Krill BP- bzw. Mussel Insect Stick Mix, Thunfisch, 8mm Pellets und halbierten Fischmehl-Boilies. Dazu kam jeweils noch ein Schuss Monster Crab-Dip und eine Prise Robin Red.
Nachdem die Montagen ausgelegt waren, fütterte ich noch flächig mit Dosenmais, um die Lockwirkung noch zu erhöhen.

Zwei meiner Ruten legte ich in Ufernähe an einem Schilfgürtel ab. Die Dritte kam auf ca. zwei Meter Wassertiefe. Bremsen und auch Freilauf waren ziemlich straff eingestellt. Ich wollte nichts riskieren.
Noch keine halbe Stunde im Wasser gab es an einer Rute am Schilfgürtel schon den ersten Run. Der Hanger hüpfte auf und ab und der Bissanzeiger heulte nur so auf. Ich war sofort an der Rute und konnte auch noch einen leichten Widerstand spüren. Der Fisch war allerdings weg. Ich tippe auf einen Blei, der sich den Boilie geschnappt hat, ohne den Haken zu erwischen. 

Auch danach machten mir die Quälgeister zu schaffen. Ständig zupften sie an meinen Montagen rum, ließen die Hanger kaum still stehen und lösten immer mal wieder die Bissanzeiger aus.
Gegen Mittag ließ das Ganze dann endlich nach. Von den Karpfen gab es allerdings immer noch kein Lebenszeichen.
Ich kontrollierte alle Ruten und montierte neue PVA-Sticks. Doch Aktionen blieben vorerst aus. Nach knapp einer Stunde gab es wieder einen Pieps an der Schilfrute. Dann war wieder Ruhe. Das geschah etwa um Halbstundentakt. Bis mir das Ganze zu bunt war. Ich holte ein und montierte ein Stiff Rig mit längerem Haar. Vielleicht konnte das Abhilfe schaffen. 

Das war mehr als nur ein kleiner Schauer.
Doch leider kam es nicht mehr zu einer ausgiebigen Erprobung des neuen Rigs. Das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung, denn es zog ein Schauer auf. Anfangs dachte ich noch, das sich der Wetterumschwung aussitzen lässt. Aber der Regen nahm immer mehr zu, sodass ich abbrechen musste.
 
Ich hoffe, es vor der beginnenden Laichzeit noch mal ans Wasser zu schaffen.


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Montag, 6. Mai 2013

Video zum Heringsangeln 2013

Mit etwas Verspätung ist nun auch das neue Video zum Heringsangeln 2013 online. Viel Spaß beim Anschauen!




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Freitag, 3. Mai 2013

Heringsangeln 2013

Dieses Jahr ging es gleich zwei Tage zum Heringsangeln auf den Rügendamm.
Vergangenen Dienstag wagten wir den ersten Versuch. Punkt sieben standen ich und mein Onkel auf der Brücke und knoteten unsere Heringspaternoster und -bleie an. Die Brücke war angenehm leer. Es waren vielleicht 25 Heringsangler da. Das Wetter war gut - in unserem Rücken ging gerade die Sonne auf. Nur der Wind war sehr stark. Wir hatten Westwind mit Stärke vier, später auch fünf. Die ersten Würfe brachten nichts. Gelegentlich gab es mal einen Biss und nach gut einer Stunde hatte ich den ersten Hering im Eimer. Ein eher schleppender Start.

Der Hotspot am ersten Tag. Fotos (2): Privat
Deshalb entschieden wir uns, die Stellung zu wechseln. Denn am Fuße der Brücke kam ein Hering nach dem anderen aus dem Wasser. Und nach dem Stellenwechsel lief es bedeutend besser. Fast jeder Wurf brachte einen Fisch. Manchmal sogar zwei oder drei. Wir mussten auch nicht weit auswerfen. Die Fische bissen zum Teil direkt vor der Spundwand. Auch der Wind war hier unten weitaus erträglicher. Wir beobachteten die Brücke und ab und zu ging dort auch mal ein Fisch aus dem Wasser, aber nicht mit so einer Regelmäßigkeit wie an unserer Stelle.

Nach knapp drei Stunden hatten wir unsere Eimer gefüllt. So schnell haben wir das noch nie geschafft. So konnte es am nächsten Tag gern weiter gehen. Die Größe der Fische war auch ok. Ein paar kleine waren auch dabei, aber das war eher die Ausnahme.

Den nächsten Tag ließen wir etwas ruhiger angehen. Diesmal begleitete mich mein Cousin Nico. Gegen halb neun trafen wir an der Brücke ein. Es war deutlich voller als am Vortag. Aber es war ja auch Feiertag.
Voller Enthusiasmus vom Vortag steuerten wir wieder unsere Stelle unter der Brücke an, wunderten uns allerdings schon, dass noch niemand hier angelte. Nach gut einer Stunde war uns beiden klar, warum wir diesen Platz für uns hatten. Hier war nichts zu holen. 

Manchmal "flogen" die Heringe nur so auf die Brücke.
Also wechselten wir wieder die Stelle und suchten uns ein nettes Plätzchen ungefähr in der Mitte der Brücke. Hier lief es auch eher schleppend. Gelegentlich gab es mal einen Biss. Am späten Vormittag kam dann endlich Wind auf und mit ihm der Fisch. Die Bisse wurden häufiger und ebenso die Fische in meinem Eimer. Optimal lief es allerdings noch nicht bei mir. Links und rechts von mir gingen immer wieder Fische über die Reling. Nur bei mir nicht! Es dauerte dann noch eine Weile bis ich feststellte, dass die Fische im Mittelwasser standen und nicht am Grund. Allerdings gab es bei mir auch keinerlei Bisse beim Absinken. Ich ließ das Heringsblei nicht mehr bis zum Grund sinken und schon biss es auch bei mir.
Das Ganze lief dann gut drei Stunden. Dann hatten wir zu zweit unseren Eimer voll. Die Durchschnittsgröße war an diesem Tag deutlich geringer. Wir fingen viele kleinere Heringe, die dann auch wieder schwimmen durften.
Trotz widriger Bedingungen waren wir noch erfolgreich.


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